Ein­la­dung zur Infoveranstaltung

jetzt_erst_rechtThe­ma: Sta­tus Netz­aus­bau in der Region 

Wo? – Sport­park Alt­dorf, Heu­mann­stra­ße 5a, 90518 Alt­dorf
Wann? – Frei­tag, 19.02.2016, Uhr­zeit: 19.00 – ca. 21.00 Uhr

Jetzt erst recht! Für eine dezen­tra­le Ener­gie­wen­de – Gegen über­di­men­sio­nier­ten Netzausbau!

Am 9. Dezem­ber 2015 war Netz­be­trei­ber Ten­net im Land­rats­amt Lauf zu Besuch, um dort Infor­ma­tio­nen über Netz­aus­bau-Pro­jek­te wei­ter­zu­ge­ben. Dem­zu­fol­ge kann die Regi­on Nürn­ber­ger Land von ver­schie­de­nen Lei­tungs­bau­pro­jek­ten betrof­fen sein: Zum einen geht es wei­ter­hin um die Gleich­strom­lei­tung Süd-Ost; zusätz­lich im Gespräch ist die Auf­rüs­tung einer Wech­sel­strom­lei­tung auf 380kV, die auch unmit­tel­bar durch das Gemein­de­ge­biet Lein­burg nahe an Wohn­häu­sern verläuft.

Netz­be­trei­ber Ten­neT hat­te sich vor eini­gen Wochen bereit erklärt, bei der für Frei­tag, den 19.02.2016, geplan­ten Ver­an­stal­tung in Alt­dorf mit den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern ins Gespräch zu kom­men. Nun wur­de kurz­fris­tig abgesagt.

Die Bür­ger­initia­ti­ven haben viel Zeit und Auf­wand in die Vor­be­rei­tung der Ver­an­stal­tung am Frei­tag gesteckt, und vier Tage vor­her fällt dem Netz­be­trei­ber ein, dass es bes­ser ist, nicht zu kom­men. Die­ses Ver­hal­ten ist an Unhöf­lich­keit nicht zu über­bie­ten, die Begrün­dung ist inak­zep­ta­bel und kommt viel zu spät. Ein Gesprächs­an­ge­bot im klei­nen Kreis zum „infor­mel­len Ken­nen­ler­nen“ kann zu die­sem Zeit­punkt nur als Schutz­be­haup­tung gewer­tet werden.

Wenn man bedenkt, dass es obers­tes Anlie­gen der Poli­tik ist, bei den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern für Akzep­tanz beim Tras­sen­bau zu wer­ben, löst die­se Unfä­hig­keit, Risi­ko­kom­mu­ni­ka­ti­on auch nur ansatz­wei­se zu bewäl­ti­gen, bei den Tras­sen­geg­nern ungläu­bi­ges Stau­nen aus. Was Ampri­on mit sei­ner Bür­ger­info-Ver­an­stal­tung in der Meis­ter­sin­ger­hal­le in Nürn­berg vor zwei Jah­ren geschafft hat, schafft Ten­neT, ohneüber­haupt bei uns vor­bei­zu­kom­men: ver­brann­te Erde zu hinterlassen.

Man darf hier nicht ver­ges­sen: Wir hat­ten Ten­neT gebe­ten, bei der Ver­an­stal­tung das zu wie­der­ho­len, was sie im Dezem­ber dem Land­rat des Nürn­ber­ger Lan­des und den Bür­ger­meis­tern der Regi­on schon berich­tet haben, und das, bevor der Netz­be­trei­ber offi­zi­ell die Zustän­dig­keit bei Kor­ri­dor D hat­te. Beim Tref­fen im Land­rats­amt hieß es trotz­dem zu die­sem Zeit­punkt schon, Ten­neT sei von jetzt an sowohl für Kor­ri­dor D als auch für die P44 mod zustän­dig. Auch zum Aus­se­hen der Mas­ten wur­den Grö­ßen­an­ga­ben gemacht, die alles ande­re als beru­hi­gend waren. Die­se Infos wur­den nicht an die Bür­ger wei­ter­ge­ge­ben, also gibt es was zu erzäh­len – und wenn es hier Miss­ver­ständ­nis­se oder seit­dem Ver­än­de­run­gen gege­ben hat, hät­te man dar­über berich­ten können.

Von Sei­ten des Netz­be­trei­bers wur­de der Vor­wurf erho­ben, unse­re Pla­kat­wer­bung hät­te fälsch­li­cher­wei­se den Ein­druck erweckt, dass es Ten­neT sei, der zur Ver­an­stal­tung ein­la­de. Wenn wir schrei­ben, Ten­neT “infor­miert”, heißt das nicht unwei­ger­lich, Ten­neT “orga­ni­siert” oder“lädt ein”. Die­se man­geln­de Lese­kom­pe­tenz ist pein­lich und alles ande­re als pro­fes­sio­nel­le Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Öffent­lich­keits­ar­beit. Ob die Erwar­tun­gen der Bür­ger­initia­ti­ven an das, was Ten­neT der­zeit an Infos zum Netz­aus­bau hat, falsch sind oder nicht, hät­te sich am bes­ten vor Ort klä­ren las­sen. Davon aus­zu­ge­hen, dass sie es sind, ist unbe­wie­se­ner Schwachsinn.

Dass Ten­neT die­sen Image­scha­den in Kauf nimmt, ist bemer­kens­wert. Offen­sicht­lich wur­de noch mehr Scha­den befürch­tet, wenn die Ver­an­stal­tung statt­fin­det: Sol­len öffent­lich­keits­wirk­sa­me Berich­te und Bil­der von Ver­an­stal­tun­gen von Tras­sen­geg­nern um jeden Preis ver­hin­dert wer­den? Den Tras­sen­be­für­wor­tern wäre das recht: Seit dem Beschluss, die HGÜ-Tras­sen teil­wei­se als Erd­ka­bel zu ver­le­gen, hof­fen die Ver­ant­wort­li­chen, dass sich die Stim­mung ent­lang der ehe­ma­li­gen Tras­sen­vor­zugs­kor­ri­do­re beru­higt habe. Die Argu­men­te der Tras­sen­geg­ner gegen die­se Lei­tun­gen wer­den hart­nä­ckig igno­riert: Die Ener­gie­wen­de wird mit dem Bau eines euro­päi­schen Mega-Net­zes zunich­te gemacht, der deut­sche Atom­aus­stieg wird konterkariert.

Stel­lung­nah­me Ten­neT:
tennet.eu/de/news-presse/artic…ative-leinburg-statt.html

Ten­neT beant­wor­tet Fra­gen, die von den Bür­ger­initia­ti­ven aller­dings so gar nicht gestellt wur­den:
tennet.eu/de/netz-und-projekte…ntwortet-bi-leinburg.html

5 Gedanken zu „Ein­la­dung zur Infoveranstaltung“

  1. Am 9.12.15 war Ten­net im Land­rats­amt Nürn­ber­ger Land mit dem Land­rat und den betrof­fe­nen Bür­ger­meis­tern in Sachen Hoch­rüs­tung der Strom­lei­tun­gen, Strom­tras­sen und dem Pla­nungs­stand im Gespräch. Aktu­ell hat Ten­net sei­ne Teil­nah­me an der Info­ver­an­stal­tung der Bür­ger­initia­ti­ven gegen die Gleich­strom­tras­sen und gegen die Hoch­rüs­tung alter Tras­sen – abgesagt!!!
    Heu­te weiß Ten­net plötz­lich nicht mehr über was sie berich­ten könnten…???
    Unan­stän­dig und unauf­rich­tig ist die Absa­ge von Ten­net. Hat Ten­net Beden­ken, dass es ihnen geht wie Ampri­on sei­ner­zeit in der Meis­ter­sin­ger­hal­le in Nürn­berg und sie evtl. aus­ge­pfif­fen wer­den? Dass sie Gegen­wind für ihr Pro­jekt zu hören bekommen?
    Gegen­wind für ein Groß­pro­jekt, dass nur dem euro­päi­schen Han­del mit Koh­le- und Atom­strom die­nen soll und den Aus­bau der dezen­tra­len Ener­gie­ver­sor­gung in der Regi­on kaputt­macht? Gegen­wind für ein Groß­pro­jekt, dass wäh­rend der Ein­spruchs­pha­se vom Bun­des­tag in die offi­zi­el­len Netz­plä­ne auf­ge­nom­men wur­de? Gegen­wind für ein Groß­pro­jekt gegen das aktu­ell noch eine Kla­ge von der UN Aar­hus Kon­ven­ti­on in Genf behan­delt wird?

    Demo­kra­tie sieht anders aus, als das was wir gera­de bei den gan­zen Pla­nun­gen in Sachen Strom­tras­sen erleben.
    Wir Bür­ge­rin­nen und Bür­gern for­dern die Demo­kra­tie ein und sind zu Recht gegen die­se Pla­nun­gen der Gleich­strom­tras­sen und gegen die Hoch­rüs­tung bestehen­der Leitungen.

    Es sieht so aus als wol­le Ten­net den demo­kra­tisch legi­ti­mier­ten Wider­stand gegen die­se Pro­jek­te igno­rie­ren, aus­sit­zen oder was auch immer.

  2. Lie­be Mit­strei­te­rin­nen und Mitstreiter!

    Als ich heu­te mor­gen einen Arti­kel in der Nord­baye­ri­schen Zei­tung dazu gele­sen habe, ist mir das auch ein biss­chen albern vor­ge­kom­men, dass der Ein­ge­la­de­ne der Fa. Ten­net eine Art Kaf­fee­kränz­chen erwar­tet habe mit ganz weni­gen Teil­neh­mern in ange­neh­mer Atmosphäre. …

    Ich hät­te den Herrn schon gern gefragt, ob man bei Ten­net den Bun­des­tags­be­schluss vom 4. Dezem­ber 2015, der die Auf­rüs­tung der Lei­tung von Thü­rin­gen nach Luders­heim auf 380 kV fest­schreibt, nicht für rechts­wid­rig hält, da die Anhö­rungs­frist für die­ses Pla­nungs­sze­na­rio ja noch lief und nach mei­nem Ver­ständ­nis somit demo­kra­ti­sche Rech­te der Bevöl­ke­rung miss­ach­tet wurden.

    Außer­dem hät­te ich ger­ne gewusst, was ein Strom­un­ter­neh­men wie Ten­net so sicher macht, dass unse­re euro­päi­schen Nach­barn einen Strom­han­del im ganz gro­ßen Stil über­haupt mit­ma­chen. Mei­ner Mei­nung nach wer­den die sich garan­tiert nicht von Deutsch­land als “Strom­dreh­kreuz” abhän­gig machen wollen.

  3. Wie fei­ge ist das denn?
    Wie ich mit­ge­teilt bekom­men habe, hat die Fir­ma Ten­net das bei eini­gen ande­ren Ver­an­stal­tun­gen genau­so gemacht. Dabei wirbt sie auf ihrer Webseite:
    “Zusätz­lich zu den Betei­li­gungs­mög­lich­kei­ten, die die offi­zi­el­len Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren vor­se­hen, setzt Ten­neT auf einen trans­pa­ren­ten Dia­log mit den Bür­gern und Kom­mu­nen. Es ist uns ein Anlie­gen, den Lei­tungs­neu­bau in enger Abstim­mung mit der Bevöl­ke­rung und den poli­ti­schen Ent­schei­dungs­trä­gern vor Ort zu rea­li­sie­ren. Wir bie­ten den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern Gesprächs­an­ge­bo­te an, um sich umfang­reich über das Pro­jekt zu infor­mie­ren und einen sach­li­chen Aus­tausch mit uns als Pro­jekt­trä­ger zu führen.”

    Über solch eine däm­li­che Vor­ge­hens­wei­se kann man ja nur lachen-und so ein Unter­neh­men will ein Groß­pro­jekt in Deutsch­land umset­zen. Da haben sie jetzt einen gro­ßen Feh­ler begangen.

  4. Lie­be Mit­strei­te­rin­nen und Mitstreiter,

    trotz der Absa­ge von Ten­neT ist es den akti­ven im Raum Alt­dorf gelun­gen eine gan­ze Palet­te an Infor­ma­tio­nen zum The­ma zu bie­ten und das Vor­ge­hen der Strip­pen­zie­her und Erd­ka­bel­lob­by zu entlarven.

    Vie­len herz­li­chen Dank für die enor­me Mühe, die Euch die­se Ver­an­stal­tung berei­tet hat.

    Mei­ne Anre­gung: Ver­linkt die Video­se­quen­zen mit kur­zen Erläu­te­run­gen in einem Art inter­ak­ti­ven Fly­er, den jede BI auch auf die eige­ne Web-Prä­senz ein­bin­den kann.

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