Eine wei­te­re Tras­se (auch in Bayern)

Aktu­ell ist von den Netz­be­trei­bern Ten­net und Trans­net BW eine wei­te­re Strom­tras­se mit dem Namen SUED.LINK geplant.
SUED.LINK ist eine 800km lan­ge Hoch­span­nungs-Gleich­strom-Über­tra­gungs-Lei­tung (HGÜ) im Rah­men des Netz­ent­wick­lungs­plan. Die Tras­se soll unter ande­rem, im Zuge des EEG Wind­strom von Nord­eu­ro­pa in die süd­li­chen Regio­nen von Deutsch­land bringen.

Die Tras­se SUED.LINK wur­de im Jahr 2013 in den Bun­des­be­darf­plan auf­ge­nom­men. Die Stre­cken­füh­rung ist von Wils­ter (Nähe Ham­burg) bis nach Gra­fen­rhein­feld (Nähe Schwein­furt) geplant. Am nörd­li­chen Ende befin­det sich das Kern­kraft­werk (KKW) Brok­dorf, das bis 2021 still­ge­legt wer­den soll. Am süd­li­chen Ende der Tras­se befin­det sich das KKW Gra­fen­rhein­feld, das bereits 2015 vom Netz genom­men wer­den soll. Das KKW Gra­fen­rhein­feld ist zur Zeit an das Euro­päi­sche Ver­bund­netz ange­schlos­sen ist.
Die HGÜ Tras­se SUED.LINK ist bei den bis­he­ri­gen Pla­nun­gen als Frei­lei­tung, wie die Strom­pas­sa­ge Süd-Ost, geplant. Auch der SUED.LINK wird wohl mit einer Gleich­span­nung von ±500 kV betrie­ben werden

Erst im Febru­ar 2014 haben die bei­den Betrei­ber­fir­men den Ver­laufs­plan für die Haupt­tras­se von Wils­ter nach Gra­fen­rhein­feld vorgeschlagen.Betroffene Bun­des­län­der sind durch die­se Stre­cken­füh­rung Schles­wig-Hol­stein, Nie­der­sach­sen, Nord­rhein-West­fa­le, Hes­sen und Bayern.

Wie auch bei der Süd-Ost Pas­sa­ge ist die Bun­des­netz­agen­tur als ver­ant­wort­li­che Regu­lie­rungs­be­hör­de die ent­schei­den­de Instanz.

Die Kos­ten belau­fen sich nach Aus­sa­ge des Geschäfts­füh­rers von Ten­neT im unte­ren ein­stel­li­gen Mil­li­ar­den­be­reich. Die geplan­te Über­tra­gungstras­se soll 2016 in Bau gehen und 2022 fer­tig­ge­stellt werden.

Aktu­ell wur­de vom Betrei­ber der Dia­log mit den Bür­gern über den Tras­sen­ver­lauf noch nicht gestar­tet. Der Ten­net-Geschäfts­füh­rer Lex Hart­man hat die CSU-Lan­des­re­gie­rung wegen ihres Mora­to­ri­ums kri­ti­siert. Die Lan­des­re­gie­rung von Bay­ern hat auf­grund von mas­si­ven Pro­tes­ten von Anwoh­nern gegen die ande­ren geplan­ten Haupt­tras­sen ein Mora­to­ri­um eingereicht.

Auch bei der Pla­nung von SUED.LINK zeigt sich, die schlech­te Infor­ma­ti­ons­po­li­tik der Netzbetreiber.

Ein Gedanke zu „Eine wei­te­re Tras­se (auch in Bayern)“

  1. Ergän­zung:
    die Süd.Link-Trasse ist vor­ge­se­hen als sog. Pilot­vor­ha­ben für Erd­ver­ka­be­lung (Bun­des­be­darfs­plan­ge­setz BBPlG – Vor­ha­ben Nr. 4) unter den Vor­aus­set­zun­gen, wie es im Ener­gie­lei­tungs­aus­bau­ge­setz (EnLAG – § 2) beschrie­ben ist:
    (Zitat):
    “Im Fal­le des Neu­baus ist auf Ver­lan­gen der für die Zulas­sung des Vor­ha­bens zustän­di­gen Behör­de bei
    den Vor­ha­ben nach Absatz 1 eine Höchst­span­nungs­lei­tung auf einem tech­nisch und wirt­schaft­lich effizienten
    Teil­ab­schnitt als Erd­ka­bel zu errich­ten und zu betrei­ben oder zu ändern, wenn die Leitung
    1. in einem Abstand von weni­ger als 400 Meter zu Wohn­ge­bäu­den errich­tet wer­den soll, die im
    Gel­tungs­be­reich eines Bebau­ungs­plans oder im unbe­plan­ten Innen­be­reich im Sin­ne des § 34 des
    Bau­ge­setz­buchs lie­gen, falls die­se Gebie­te vor­wie­gend dem Woh­nen die­nen, oder
    2. in einem Abstand von weni­ger als 200 Meter zu Wohn­ge­bäu­den errich­tet wer­den soll, die im Außenbereich
    im Sin­ne des § 35 des Bau­ge­setz­buchs liegen.”
    (Zitat Ende)
    Die­se recht­li­che Mög­lich­keit besteht bei der Süd-Ost Pas­sa­ge n i c h t (BBPlG – Vor­ha­ben Nr. 5)

Schreibe einen Kommentar