Ver­net­zung mit Bür­ger­initia­ti­ven im mit­tel­deut­schen Braunkohlerevier

von: Rena­te van de Gabel-Rüp­pel <r.rueppel@t‑online.de>

Vernetzung BI mit BraunkohlerevierDer Wider­stand gegen das Vor­ha­ben der Mit­tel­deut­schen Braun­koh­le­ge­sell­schaft (Mibrag)  gegen einen neu­en Tage­bau und ein neu­es Kraft­werk bei Profen ver­stärkt sich.
Auf­ge­ru­fen zur Pro­test­ak­ti­on auf dem Wei­ßen­fel­ser Markt  hat das Bünd­nis Kli­ma­camp Hohenmöl­sen – Lüt­zen, das heu­er zum 3. Mal statt­fand. Unter­stüt­zung erhielt das Bünd­nis von Umwelt­ak­ti­vis­ten und Bür­ger­initia­ti­ven aus ver­schie­de­nen Tei­len Deutsch­lands.
Mit vor Ort waren Ver­tre­ter des Tras­sen-Akti­ons­bünd­nis­ses gegen die Gleich­strom­tras­se Süd-Ost, da durch die HGÜ-Lei­tung haupt­säch­lich der in Sach­sen-Anhalt erzeug­te Braun­koh­lestrom nach Süd­bay­ern trans­por­tiert wer­den soll. Die in Mil­li­ar­den­hö­he indi­rekt sub­ven­tio­nier­te Koh­le­strom­erzeu­gung boy­kot­tiert die Ener­gie­wen­de, ver­ein­bar­te Kli­ma­schutz­zie­le wer­den nicht ein­ge­hal­ten. Sie zer­stört Dör­fer, Men­schen ver­lie­ren ihre Hei­mat, Land­schaf­ten und Natur wer­den auf Jahr­zehn­te zer­stört. Die Wie­der­her­stel­lung zahlt der Steuerzahler.

Das Tsche­chi­sche Unter­neh­men beschäf­tigt zur Zeit ca. 2000 Mit­ar­bei­ter, ver­teilt auf drei Bun­des­län­der, davon sind 20 % der Beschäf­tig­ten Aus­zu­bil­den­de.
Hin­zu kommt, das die Mibrag seit 2009 im Besitz der CEZ, ein bör­sen­no­tier­tes Ener­gie-Unter­neh­men aus Tsche­chi­en mit Sitz in Prag ist. So bleibt auch die Gewer­be­steu­er nicht im Land. Inter­es­sant zu erfah­ren war, dass das neu geplan­te Tage­bau­ge­biet gera­de mal für ein Jahr Braun­koh­le­för­de­rung aus­reicht.
Unse­re letz­ten eige­nen Ener­gie­re­ser­ven, die noch dazu in einem bewohn­ten Gebiet lie­gen, wer­den so bil­lig ver­schleu­dert. Nach­hal­tig­keit scheint ein Fremd­wort bei die­ser Wirt­schafts­wei­se zu sein.

Der Erfah­rungs­aus­tausch mit den Bür­ger­initia­ti­ven vor Ort und den Geg­nern der Braun­koh­le­tras­se aus Bay­ern stärkt den Wider­stand und gibt neu­en Mut im Kampf gegen den Braun­koh­le­ta­ge­bau. Die geknüpf­ten Kon­tak­te wer­den ver­stärkt und wir wer­den im nächs­ten Jahr wie­der am Kli­ma­camp teilnehmen.

Ein Gedanke zu „Ver­net­zung mit Bür­ger­initia­ti­ven im mit­tel­deut­schen Braunkohlerevier“

  1. Lie­be Mit­strei­ter in Thüringen,
    ihr habt den Joker, die Land­tags­wah­len noch in der Hand.
    Wir in Bay­ern haben ihn bei den Land­tags­wah­len und Kom­mu­nal­wah­len ver­spielt, wir haben uns zu wenig inten­siv dar­um geküm­mert: wer steht von den Poli­ti­kern hin­ter uns, wer ist stand­haft auch nach den Wahlen.
    Eine wahn­sin­ni­ge Ent­täu­schung die Grü­nen, die uns fal­len lie­ßen wie eine hei­ße Kar­tof­fel, die Spit­ze bekennt sich zu den Strom­tras­sen, zu der Ver­nich­tung von Wald und Lebens­raum. Was nützt es, wenn da eini­ge Kom­mu­na­le so tun als wären sie auf der Sei­te der Tras­sen­geg­ner, sie ban­gen um ihren Job, das kann man ver­ste­hen. Um für die Tras­sen­geg­ner glaub­haft zu sein, sol­len sie aber erst ein­mal mit ihrer Spit­ze reden, solan­ge die nicht wider­ruft und Zei­chen setzt, ist alles ande­re Gequassel.
    Die neu­en Grü­nen wol­len auf der gro­ßen Büh­ne um jeden Preis mit­tan­zen. Das geht anschei­nend nicht mit ihrem Kern­the­ma, durch das die Par­tei groß gewor­den ist.
    Die Thü­rin­ger Tras­sen­geg­ner soll­ten sich fragen:
    wel­chen Poli­ti­kern ist es wich­tig, dass mein Haus, mein Dorf, mei­ne Hei­mat nicht dem Koh­le­ab­bau zum Opfer fällt, dass rie­si­ge Schnei­sen durch das Land geschla­gen wer­den um rie­si­ge Strom­mas­ten auf­zu­stel­len, dass die­se Strom­mas­ten Lei­tun­gen tra­gen, die rie­si­ge Men­gen Strom für den euro­päi­schen Strom­han­del durch­lei­ten. Eine Zer­stö­rungs­wut die den rie­si­gen Unter­neh­men die­nen die sich hier bereits ein­ge­kauft haben. (http://www.polenum.com/politik_energie_umwelt_meinung/wer-verdient-an-deutschlands-stromnetz)
    Das Land Thü­rin­gen und sei­ne Men­schen haben kei­nen Pro­fit son­dern nur Nach­tei­le. Sie wer­den über­rollt und ihr Renn­steig war einmal!!!!
    For­de­rung wäre: Die Poli­ti­ker sol­len sich klar und deut­lich äußern, wo sie ste­hen. Und nicht wacke­lig wie Frau Lie­ber­knecht, die mit der säch­si­schen Lan­des­re­gie­rung nun wie­der gemein­sa­men Wahl­kampf macht, wie die Pres­se mel­det. Die säch­si­sche Regie­rung ist, wie vor eini­ger Zeit zu lesen war aber für die Tras­sen. Für was steht Frau Lie­ber­knecht eigent­lich wirklich.
    http://www.focus.de/regional/thueringen/wahlen-thueringen-und-sachsen-stimmen-sich-fuer-finanzverhandlungen-ab_id_4035004.html
    Sach­sen wählt am 31. August ein neu­es Par­la­ment, Thü­rin­gen folgt 14 Tage spä­ter. Nach den Wor­ten von Til­lich wol­len sich bei­de Frei­staa­ten nach den Wah­len auf einer gemein­sa­men Kabi­netts­sit­zung über die Ver­hand­lungs­stra­te­gie abstimmen.
    Dann lieb­äu­gelt sie wie­der mit den Grünen.
    http://www.focus.de/regional/thueringen/wahlen-lieberknecht-schwarz-gruen-sicher-auch-in-thueringen-moeglich_id_4020010.html
    „Wah­len Lie­ber­knecht: Schwarz-Grün sicher auch in Thü­rin­gen möglich“
    Aber auch die SPD schnei­det nicht gut ab mit ihren Vorankündigungen.
    http://www.insuedthueringen.de/regional/thueringen/thuefwthuedeu/Matschie-ist-fuer-weitere-Stromtrasse-durch-Thueringen;art83467,3267986
    Thü­rin­gens Vize-Minis­ter­prä­si­dent Chris­toph Mat­schie (SPD) hat sich für den Bau der Gleich­strom­tras­se zwi­schen Bad Lauch­städt (Sach­sen-Anhalt) und Meit­in­gen (Bay­ern) ausgesprochen.
    Wer bleibt denn dann noch?
    Freie Wäh­ler bie­ten ihre Unter­stüt­zung an, aber es ist eine klei­ne Par­tei und inwie­weit sie hin­ter­her stand­haft ist, das ist die Fra­ge. Jeder will nach oben, dort ange­langt, ist das Ver­spro­che­ne vergessen.
    http://th.freiewaehler.eu/presse-detail/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=180&cHash=b51c0c5dfb4fe21c81edf37a7c3da9d5
    Dar­um die Glaub­wür­dig­keit aller Poli­ti­ker prü­fen und sie dar­auf fest­na­geln, in dem sie das Gesag­te hieb und stich­fest kom­men­tie­ren, das sie Berech­nun­gen vor­le­gen nach denen sie über­zeugt sind, dass die Ver­wüs­tung des Lan­des nicht not­wen­dig ist.
    Also lie­be Thü­rin­ger spielt euren Joker rich­tig aus, dass er zum Gewinn führt.
    Soll­te nicht zuerst das eige­ne Land ver­sorgt wer­den und danach erst an den euro­päi­schen Strom­han­del gedacht werden?
    Solan­ge die­se jet­zi­ge Poli­tik gemacht wird. Ist nicht in Aus­sicht gestellt, dass die Wün­sche des Vol­kes respek­tiert wer­den. Das Volk woll­te eine dezen­tra­le Strom­ver­sor­gung, wobei die elek­tri­sche Ener­gie ver­brauchs­nah erzeugt wird, z.B. inner­halb oder in der Nähe von Wohn­ge­bie­ten und Indus­trie­an­la­gen mit­tels Klein­kraft­wer­ken, sie­he hier­zu vir­tu­el­le Kraft­wer­ke, Schwarm­kraft­wer­ke, Block­heiz­kraft­wer­ke und mehr.
    http://www.ingenieur.de/Politik-Wirtschaft/Energie-Umweltpolitik/EEG-Oekostrom-direkt-vermarktbar.
    Die­se Mög­lich­kei­ten wur­den poli­tisch unter­bun­den. Die­se Art von Strom­erzeu­gung deckt den unmit­tel­ba­ren oder in der nähe­ren Umge­bung vor­han­de­nen Strom­be­darf. Die Unre­gel­mä­ßig­keit der Ein­spei­sung also die Strom­spit­zen im Netz wer­den dabei abge­baut. Zwi­schen Ent­nah­me und Ein­spei­sung aus und in das Netz wird somit ein Gleich­ge­wicht geschaffen.
    Also wenn jemand so rie­si­ge Wind­parks baut, dann soll­te die­se Gemein­de mit einem Klein­kraft­werk dafür sor­gen, dass der Strom erst ein­mal regio­nal ver­mark­tet wird. Denn Unmen­gen von Wind­strom erzeu­gen und dann nicht wis­sen wohin, das ist das Argu­ment der Netz­be­trei­ber, dass die­se Unre­gel­mä­ßig­keit der Ein­spei­sung das Netz unsta­bil macht und dar­um die Strom­tras­sen not­wen­dig sind.
    Obwohl ande­re Wege plan­bar wären. Die Kom­mu­nen kön­nen auch ihr Netz wie­der selbst ver­wal­ten, wenn die­se neu aus­ge­schrie­ben wer­den, sie hät­ten viel in der Hand wenn sie sel­ber anpa­cken wür­den und sich nicht immer nur Geschich­ten erzäh­len lie­ßen, z. B. wie viel Geld sie mit einem Wind­park ein­neh­men kön­nen. For­de­rung: die­se Wind­park­un­ter­neh­men sol­len die regio­na­le Ver­mark­tung mit anbie­ten, sonst gibt es kei­nen Wind­park, dann wür­de die Sache näm­lich anders aus­se­hen. Wenn also von unten her­aus gefor­dert wür­de, geplant also von unten nach oben und nicht umge­kehrt. Aber so wie es ist, will jeder nur ver­die­nen, dann kommt so ein Ergeb­nis heraus.
    Wir Bür­ger wol­len jedoch, dass der im Land pro­du­zier­te Strom im eige­nen Land den Strom aus den Kern­kraft­wer­ken ersetzt. Wir wol­len doch nicht, dass die­ser vom deut­schen Strom­kun­den teu­er bezahl­te Strom als Über­schuss in den Lei­tun­gen am euro­päi­schen Spot­markt zum Spot­preis ver­mark­tet wird. Das dann zur Fol­ge hat, dass die mit den Strom­spit­zen erzeug­ten Pro­ble­me, die nicht sein müss­ten, wenn die Gemein­den selbst ein wenig wei­ter gedacht hät­ten, dann dem Netz­be­trei­ber als Begrün­dung die­nen, dass die­se über­di­men­sio­na­len Lei­tun­gen not­wen­dig sind, um die Sache zu beherrschen.
    Wir wün­schen uns eine Poli­tik, die min­des­tens eine wei­te­re Opti­on zulässt, z. B. wie der künf­ti­ge deut­sche Strom­be­darf ohne die­se Mons­ter­tras­sen beherrsch­bar ist .
    Wir wün­schen uns eine Poli­tik die alles was in der Rich­tung, kei­ne Strom­spit­zen durch erneu­er­ba­re Ener­gien _ sich inno­va­tiv zeigt_ die­ses nicht blo­ckiert son­dern fördert.
    Es gibt schon eini­ge Gemein­den und auch Indus­trie die ihren benö­tig­ten Strom aus Eigen­erzeu­gung gewin­nen. Das wird aber über die Pres­se kaum publik gemacht und von der Poli­tik abgeblockt.
    Ein­mal in die Zukunft geschaut: Nach und nach merkt der Ver­brau­cher, dass er mit sei­ner eige­nen Strom­pro­duk­ti­on über einen regio­na­len Ver­bund bes­ser abschnei­det als die Pro­ble­me eines euro­päi­schen Net­zes mit ein­kal­ku­lie­ren zu müssen.
    Noch eine all­ge­mei­ne Fra­ge des gesam­ten Vol­kes an die Poli­ti­ker, vor allem die, die für die Tras­sen sind.
    Die logi­sche Begrün­dung war­um der deut­sche Strom­kun­de in Zukunft die Net­ze von 20Milliarden über den Strom­preis bezah­len soll ist ihm nicht ver­ständ­lich, wenn damit ande­rer­seits Mil­li­ar­den Gewin­ne gemacht wer­den sollen.

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