Das AktiÂonsÂbündÂnis gegen die Süd-Ost TrasÂse und der DachÂverÂband der KriÂtiÂschen AktioÂnäÂre üben den Schulterschluss
EinÂdrüÂcke einer TeilÂnehÂmeÂrin der HauptÂverÂsammÂlung bei RWE
Am 23.04.2015 nahÂmen zwei TrasÂsenÂgegÂner vom AktiÂonsÂbündÂnis, und zwar MatÂthiÂas GrobÂleÂben und ich, auf EinÂlaÂdung des DachÂverÂbands der KriÂtiÂschen AktioÂnäÂre an der HV von RWE teil. Ich war gespannt, wie eine solÂche VerÂanÂstalÂtung bei einem der wichÂtigsÂten DrahtÂzieÂher des ProÂjekÂtes GleichÂstromÂpasÂsaÂge Süd Ost, jetzt KorÂriÂdor D, ablauÂfen würde.
Als einÂleiÂtend die vier VorÂstänÂde das PodiÂum betraÂten, mussÂte ich schmunÂzeln, denn das erinÂnerÂte mich an FühÂrungsÂkräfÂteÂseÂmiÂnaÂre. Ein ImageÂtraiÂner schien sich den VorÂstand vorÂgeÂknöpft und gesagt zu haben „Ihr dürft nicht nur sitÂzend troÂckeÂne Reden schwinÂgen, nein, ihr müsst BeweÂgung in die Sache brinÂgen und raus auf das PodiÂum komÂmen.“ Also stand man gewollt locker zusamÂmen und machÂte in Small Talk, wie in der KafÂfeeÂpauÂse im Büro, auch der Ton wirkÂte gewollt locker, jedoch nur anfangs. Als dann die Rede auf „unseÂre RWE“ „unseÂre BraunÂkohÂle“ und die SituaÂtiÂon von RWE in der EnerÂgieÂwenÂde kam wurÂde der Ton hochdramatisch.
Auf mich wirkÂte das GanÂze wie eine schlechÂte InszeÂnieÂrung, bei der weder die ChoÂreoÂgraÂfie noch die RegieÂanÂweiÂsunÂgen oder die Action der DarÂstelÂler stimmÂten. Zu aufÂgeÂsetzt kam alles rüber und konnÂte nicht überzeugen.
BeiÂnaÂhe richÂtig warm ums Herz wurÂde mir aber bei dem ImageÂfilm, in dem die verÂschieÂdeÂnen ArbeitÂnehÂmer über ihre tägÂliÂche Arbeit spraÂchen. Das wurÂde hoch emoÂtioÂnal aufÂbeÂreiÂtet serÂviert, schönÂgeÂfärbt mit beeinÂdruÂckenÂden BilÂdern und der dazu pasÂsenÂden MusikÂunÂterÂmaÂlung. Mein abschlieÂßenÂder EinÂdruck jedoch: eine weiÂteÂre schlechÂte Inszenierung.
WorÂan kann das geleÂgen haben? HatÂten der ImageÂtraiÂner oder die DarÂstelÂler DefiÂziÂte oder lag es schlicht und ergreiÂfend an den Aussagen?
Der Inhalt der Reden war gespickt mit AllÂgeÂmeinÂplätÂzen und leeÂren FlosÂkeln und legÂte den Fokus auf den ArbeitsÂplatzÂerÂhalt und die ExisÂtenzÂbeÂrechÂtiÂgung „unseÂrer BraunÂkohÂle“ als sicheÂren, bezahlÂbaÂren und arbeitsÂplatzÂsiÂchernÂden EnerÂgieÂträÂger. Sie spraÂchen viel von Kampf und Nicht-AufÂgeÂben, der KliÂmaÂschutz dürÂfe nicht über alles gestellt werden.
Zur ErinÂneÂrung: Das KliÂma ist für unseÂre LebensÂgrundÂlaÂgen essenÂtiÂell, orkanÂarÂtiÂge StürÂme, ÜberÂschwemÂmunÂgen, HitÂzeÂpeÂriÂoden und DürÂren haben bereits drasÂtisch zugeÂnomÂmen und ExisÂtenÂzen auch bei uns vernichtet.
UrgeÂwald, eine OrgaÂniÂsaÂtiÂon die auch teilÂnahm und die MissÂstänÂde bei der KohÂleÂförÂdeÂrung interÂnaÂtioÂnal aufÂdeckt, bringt es auf den Punkt: KliÂmaÂwanÂdel und UmweltÂzerÂstöÂrung, RWE bieÂtet alles aus einer Hand. (https://www.urgewald.org/home)
Die AnweÂsenÂden wollÂten subÂstanÂtiÂelÂle AusÂsaÂgen hören und ihre kriÂtiÂschen FraÂgen sachÂlich und konÂkret beantÂworÂtet haben.
RWE blieb aber vieÂle AntÂworÂten schulÂdig, wie zum BeiÂspiel auf die FraÂge nach dem Grund für die ausÂufernÂde ImageÂpfleÂge des AusÂlaufÂmoÂdells BraunÂkohÂle durch das EWI und den DEBRIV, außerÂdem zum über AmpriÂon betrieÂbeÂnen GreenÂwaÂshing in Sachen GleichÂstromÂpasÂsaÂge Süd Ost. DieÂses ProÂjekt läuft der EnerÂgieÂwenÂde total zuwider.
RWE hat die BraunÂkohÂle grün angeÂstriÂchen und wir solÂlen glauÂben, dass sie grün ist?
Mein EinÂdruck: In der VorÂstandsÂetaÂge von RWE herrscht ZynisÂmus pur, hier zählt wirkÂlich nur die KohÂle, man geht im wahrsÂten Sinn des WorÂtes über LeiÂchen oder ist bereit dieÂse in Kauf zu nehÂmen (AusÂfühÂrunÂgen: http://www.kritischeaktionaere.de/)
Der GipÂfel ist aber, dass sich der KonÂzern zusätzÂlich über die PoliÂtik beklagt, nachÂdem er deren RichÂtung in zahlÂreiÂchen TrefÂfen vorÂher selbst bestimmt und beeinÂflusst hat.
Das ist schon ein starÂkes Stück.