Am 24.05.2018 schrieÂben BunÂdesÂtagsÂabÂgeÂordÂneÂte der CSU an BunÂdesÂwirtÂschaftsÂmiÂnisÂter AltÂmaiÂer. FederÂfühÂrend ist MarÂleÂne MorÂtÂler, MitÂunÂterÂzeichÂner sind u. a. Albert Rupprecht, Anja WeisÂgerÂber, Karl HolÂmeiÂer und SteÂphan MayÂer sowie FloÂriÂan Hahn.
Man will AltÂmaiÂer dazu beweÂgen, den BauÂern, deren Grund und Boden von der erdÂverÂkaÂbelÂten HGÜ LeiÂtung betrofÂfen ist, nun doch wieÂderÂkehÂrenÂde LeisÂtunÂgen zu zahÂlen, die sog. „BauÂernÂmaut“. MorÂtÂler bezieht sich auf die im KoaliÂtiÂonsÂverÂtrag verÂeinÂbarÂte ForÂmuÂlieÂrung „Wir prüÂfen die GrundÂlaÂge für eine finanÂziÂelÂle BeteiÂliÂgung betrofÂfeÂner GrundÂstücksÂeiÂgenÂtüÂmeÂrinÂnen und ‑eigenÂtüÂmer an der WertÂschöpÂfung des NetzÂausÂbaus, gegeÂbeÂnenÂfalls sind wieÂderÂkehÂrenÂde ZahÂlunÂgen eine OptiÂon“. WeiÂter heißt es „Die CSU spricht sich seit lanÂgem – zuletzt im BayÂernÂplan 2017- für wieÂderÂkehÂrenÂde VerÂgüÂtunÂgen in Form von dauÂerÂhafÂten ZahÂlunÂgen in ErgänÂzung zu DienstÂbarÂkeitsÂentÂschäÂdiÂgunÂgen aus.“
DownÂload des SchreiÂbens: SchreiÂben an Peter Altmaier_Wiederkehrende ZahÂlunÂgen (pdf, 270kB)
DienstÂbarÂkeit – das ist ein schöÂnes Wort für den SachÂverÂhalt „EntÂeigÂnung“. Und ein nach Ansicht von fühÂrenÂden StaatsÂrechtÂlern rechtsÂwidÂrig durchÂgeÂführÂtes ProÂjekt wie der überÂdiÂmenÂsioÂnierÂte StromÂnetzÂausÂbau zieht auch ein rechtsÂwidÂriÂges EntÂeigÂnungsÂverÂfahÂren nach sich – ob mit oder ohne BauÂernÂmaut. Das sollÂte im Fokus der BunÂdesÂtagsÂabÂgeÂordÂneÂten stehen.
Im BayeÂriÂschen LandÂtag dageÂgen spricht sich die CSU genau gegen die BauÂernÂmaut aus. So hat die FrakÂtiÂon am 12.12. 2017 einem Antrag auf AblehÂnung der BauÂernÂmaut zugeÂstimmt. DieÂsem Antrag, den die SPD FrakÂtiÂon einÂbrachÂte, lag ein GutÂachÂten zu GrunÂde, das im AufÂtrag vom BunÂdesÂverÂbanÂd der DeutÂschen EnerÂÂgie- und WasÂserÂwirtÂschaft (BDEW) und dem VerÂbanÂd der BayeÂriÂschen EnerÂÂgie- und WasÂserÂwirtÂschaft (VBEW) erstellt wurÂde. Man befürchÂteÂte, dass durch die wieÂderÂkehÂrenÂden LeisÂtunÂgen ein BüroÂkraÂtieÂmonsÂter und gleichÂzeiÂtig ein PräÂzeÂdenzÂfall auch für andeÂre InfraÂstrukÂturÂmaßÂnahÂmen geschafÂfen werÂden könnte.
Was soll nun dieÂses ManöÂver der CSU im Bund? Kennt man den Beschluss des LandÂtaÂges vom 12.12.2017 nicht? Oder ignoÂriert man ihn, um der heiÂmiÂschen CSU im LandÂtagsÂwahlÂkampf SchütÂzenÂhilÂfe zu leisÂten? Der ParÂtei droht bekanntÂlich der VerÂlust der absoÂluÂten MehrÂheit, da scheint jedes MitÂtel Recht zu sein, dies zu verhindern.
Dass AltÂmaiÂer hier nachÂgibt, erscheint zudem unreaÂlisÂtisch, denn das würÂde erst recht einen PräÂzeÂdenzÂfall schafÂfen, und zwar in Bezug auf einÂflussÂreiÂche VerÂbänÂde. Die bisÂheÂriÂge BunÂdesÂreÂgieÂrung war doch stets bemüht, den ForÂdeÂrunÂgen der VerÂtreÂter von VerÂbänÂden wie BDEW und VBEW nachzukommen.
Antrag und Beschluss des BayeÂriÂschen LandÂtags sind weiÂterÂhin als DruckÂsaÂchen 17/18698 und 17/19661 abrufbar.