Strom­tras­sen sind der Preis für Fehlplanungen

Aus Regens­burg errei­chen uns inter­es­san­te Neu­ig­kei­ten. An der dor­ti­gen Uni­ver­si­tät betreibt der Phy­sik-Pro­fes­sor Ingo Mor­gen­stern das Insti­tut für Theo­re­ti­sche Phy­sik. Mor­gen­stern behaup­tet, dass ein Drit­tel aller Wind­rä­der in Deutsch­land am fal­schen Stand­ort auf­ge­baut wur­den

Der Phy­si­ker hat schon lan­ge vor Beginn der Ener­gie­wen­de  einen Algo­rith­mus ent­wi­ckelt, des­sen Berech­nun­gen zei­gen, dass mit einer bes­se­ren Pla­nung die Strom­tras­sen nicht nötig wären. In der Regens­bur­ger Theo­rie sind nicht nur Wind­rä­der son­dern auch Solar- und ande­re Anla­gen von die­ser Fehl­pla­nung betroffen.

Im soge­nann­ten Welt­re­kord-Algo­rith­mus von Mor­gen­stern wird dabei nicht die größt­mög­li­che Wind­aus­beu­te eines Wind­ra­des berück­sich­tigt son­dern auch der groß­räu­mi­ge Aus­gleich von Wind und Flau­te zur Ver­mei­dung von Unter­ver­sor­gung und Über­las­tung sowie der durch die Anbin­dung und Wei­ter­lei­tung des Stro­mes erfor­der­li­che finan­zi­el­le und poli­ti­sche Auf­wand. Einen fal­schen Stand­ort haben dem­nach auch die gro­ßen Wind­parks in der Nord­see, die mit gro­ßem Auf­wand an das Strom­netz gekop­pelt wer­den müssen.

Der Algo­rith­mus gehört zur Klas­se der phy­si­ka­li­schen Opti­mie­rungs­me­tho­den und hält bereits alle rele­van­ten Welt­re­kor­de, z. B. im Bereich der Logis­tik. Nicht umsonst wur­de das Opti­mie­rungs­ver­fah­ren 2009 durch das Time Maga­zi­ne als eine der 50 welt­weit bedeu­tends­ten Erfin­dun­gen aus­ge­zeich­net. Die renom­mier­te Inter­net­platt­form earth2tech.com prä­mier­te den Algo­rith­mus zudem als eine der zehn grüns­ten Errun­gen­schaf­ten. Und dies nicht ohne Grund: Denn die Spei­che­rung elek­tri­scher Ener­gie ist bei­spiels­wei­se durch die Anwen­dung des Algo­rith­mus sehr effi­zi­ent und kos­ten­güns­tig möglich.

2 Gedanken zu „Strom­tras­sen sind der Preis für Fehlplanungen“

  1. Das sind ja erstaun­li­che, posi­ti­ve Nach­rich­ten. War­um wur­de die­ser Algo­rith­mus bei der deut­schen Ener­gie­wen­de bis­her nicht berück­sich­tigt? Oder ken­nen die Ver­ant­wort­li­chen bei uns nicht das Time Maga­zi­ne oder die Inter­net­platt­form earth2tech.com? Oder igno­rie­ren sie die­se Erkennt­nis­se bewusst, weil damit die Lob­by­in­ter­es­sen nicht zum Zuge kämen? Mir zumin­dest scheint Letz­te­res sehr plau­si­bel zu sein.

  2. Wie wird das deut­sche Volk wie­der ein­mal verschaukelt?
    Zu dem Bericht wäre nach­fol­gen­de Info viel­leicht auch interessant:
    Ten­net ein zu 100% staat­li­ches Unter­neh­men der Nie­der­lan­de baut den Wind­park Bor­Win, die­ser liegt ober­halb der NL, http://www.tennet.eu/de/netz-und-projekte/offshore-projekte/borwin1.html , hier run­ter scrol­len bis zur Kar­te. Der Strom wird aus dem Wind­park über Deutsch­land gelei­tet und lan­det dann als über­schüs­si­ger Strom wie­der in Hol­land zu einem super güns­ti­gen Bör­sen­preis. (Deutsch­land hat­te 2014 einen Strom­über­schuss von 35,4 Tera­watt­stun­den, 17,7TWh Strom erhielt Hol­land aus dem deut­schen Strom­über­schuss, hier­zu fol­gen­der Link: https://www.stiftung-mercator.de/media/downloads/3_Publikationen/Agora_Energiewende_Jahresauswertung_2014.pdf. (run­der scrol­len bis Abbil­dung 13 auf Sei­te 19 oder 21). Der Strom­preis in Deutsch­land war 2014, 29Cent und in den Nie­der­lan­den 18,2Cent, http://1‑stromvergleich.de/strompreise-europa/ Schaut man sich nun noch ein­mal die Kar­te an, dann fragt man sich war­um baut Hol­land nicht sei­ne eige­nen Wind­parks, statt unse­re Net­ze mit unge­re­gel­tem Strom zu verstopfen?

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