BisÂlang schoÂben sich PoliÂtiÂker, ÜberÂtraÂgungsÂnetzÂbeÂtreiÂber und die BunÂdesÂnetzÂagenÂtur die VerÂantÂworÂtung für TrasÂsenÂplaÂnung und –verÂlauf immer gegenÂseiÂtig zu. Die PoliÂtik schob die VerÂantÂworÂtung für die TrasÂsenÂplaÂnung auf die ÜberÂtraÂgungsÂnetzÂbeÂtreiÂber (ÜNB)„Die wisÂsen doch am besÂten, welÂche LeiÂtunÂgen wir benöÂtiÂgen“ , dieÂse auf die BunÂdesÂnetzÂagenÂtur „Die BNetzA überÂprüft die PlaÂnunÂgen ganz genau und genehÂmigt nur die erforÂderÂliÂchen Trassen“und die BNetzA schob wieÂder alles auf die gesetzÂliÂchen VorÂgaÂben „Wir dürÂfen nur nach den gesetzÂlich vorÂgeÂgeÂbeÂnen KriÂteÂriÂen prüfen“.
WähÂrend desÂsen eilÂten die VerÂtreÂter der ÜNB und der zustänÂdiÂgen MinisÂteÂriÂen durch die LanÂde und orgaÂniÂsierÂten die bekannÂten BürÂgerÂdiaÂloÂge, man ging auf KuschelÂkurs oder sprach auch schon mal DroÂhunÂgen aus („Ohne neue StromÂtrasÂsen gehen in BayÂern die LichÂter aus“). DieÂse DiaÂlogÂverÂanÂstalÂtunÂgen sahen aber keiÂne echÂte EntÂscheiÂdungsÂfinÂdung durch die BürÂger vor. Man verÂsuchÂte vielÂmehr, dieÂse so einÂzuÂbinÂden, dass sie sich ernstÂgeÂnomÂmen fühlÂten, obwohl sie es nicht waren.
TenÂnet schien das immer optiÂmal lösen zu könÂnen, bis zur InfoÂverÂanÂstalÂtung in Altdorf/Nürnberger Land. Dort wollÂte man offenÂsichtÂlich nicht, dass die BürÂger die gleiÂchen InforÂmaÂtioÂnen erhielÂten wie MonaÂte vorÂher bereits die zustänÂdiÂgen LandÂräÂte und BürÂgerÂmeisÂter. TenÂnet sagÂte die VerÂanÂstalÂtung kurÂzerÂhand ab.
TenÂnets MotÂto scheint zu sein: InforÂmaÂtiÂon der BürÂger? Wenn überÂhaupt, dann aber erst ganz zuletzt. Und das fängt schon wieÂder an, denn jetzt ist TenÂnet auch für die PlaÂnung der HGÜ Süd Ost zuständig.
GeschäftsÂfühÂrer Lex HartÂman wenÂdet sich am 17.02.2016 über die LandÂratsÂämÂter per E‑Mail an die BürÂgerÂmeisÂter der mögÂliÂcherÂweiÂse von den neuÂen HGÜ PlaÂnunÂgen betrofÂfeÂnen RegioÂnen. Er will sie frühÂzeiÂtig einÂbinÂden in die PlaÂnunÂgen – lanÂge, bevor die BürÂger der betrofÂfeÂnen RegioÂnen zu Wort komÂmen und InforÂmaÂtioÂnen erhalÂten. HartÂman schreibt:
„ÖffentÂliÂche InforÂmaÂtiÂonsÂverÂanÂstalÂtunÂgen in den bewährÂten TenÂnet-ForÂmaÂten könÂnen daher früÂhesÂtens Ende dieÂses JahÂres stattÂfinÂden (…) Es ist uns jedoch wichÂtig, bereits in dieÂsem früÂhen StaÂdiÂum mit Ihnen ins Gespräch zu komÂmen (…) sowie auch ich perÂsönÂlich werÂden daher mit Ihnen innerÂhalb der komÂmenÂden Wochen in KonÂtakt treÂten und indiÂviÂduÂelÂle GespräÂche verÂeinÂbaÂren. Wir wolÂlen gemeinÂsam mit Ihnen ausÂloÂten wie die weiÂteÂre ZusamÂmenÂarÂbeit strukÂtuÂriert werÂden kann.“
Jetzt schlägt´s dreizehn!
Mit den BürÂgerÂmeisÂtern und LandÂräÂten wird gemauÂschelt, das wird jetzt zur ChefÂsaÂche gemacht. Es ist wohl so, dass kriÂtiÂsche BemerÂkunÂgen und AnaÂlyÂsen wie zuletzt in AltÂdorf nicht mehr risÂkiert werÂden solÂlen, das könnÂte dem überÂflüsÂsiÂgen NetzÂausÂbau die letzÂte AkzepÂtanz rauben.
EchÂte, verÂbindÂliÂche BürÂgerÂbeÂteiÂliÂgung ist bei dieÂsen ProÂjekÂten sowieÂso nicht gegeÂben, das wurÂde vielÂfach belegt. Aber solch eine dreisÂte MauÂscheÂlei wie im vorÂlieÂgenÂden Fall setzt dem GanÂzen die KroÂne auf.
E‑Mail von Lex HartÂmann als DownÂload (pdf, 16 kB)
Noch ein Wort zu den LandÂratsÂämÂtern: Sie sind für die zu vollÂzieÂhenÂden EntÂeigÂnunÂgen im RahÂmen des TrasÂsenÂbaus zustänÂdig. Und wie schnell einiÂge JurisÂten dabei sind, hat man unlängst im LandÂkreis TirÂschenÂreuth geseÂhen. Der stellÂverÂtreÂtenÂde LandÂrat, gleichÂzeiÂtig ChefÂjuÂrist des LandÂratsÂamÂtes Neustadt/Waldnaab, zeigÂte es. Er schrieb zu einem geplanÂten RadÂweg auf FaceÂbook :“Und wie wär´s mit EntÂeigÂnung?“ Im LRA war er lanÂge direkt damit beschäfÂtigt. Der gesamÂte ArtiÂkel unter: http://www.onetz.de/kemnath/politik/radweg-an-der-b22-keine-alternative-d1193266.html
EinÂdrüÂcke der VerÂanÂstalÂtung in Altdorf:
Video von GerÂhard StroÂbel (https://www.facebook.com/gf.downunder/videos/1082023081847814/)