Die Wind­ener­gie reicht wahr­schein­lich nicht…

© Andrea Damm / pixelio.deDer Anfangs­punkt der Gleich­strom­pas­sa­ge Süd-Ost soll angeb­lich von den Braun­koh­le­re­vie­ren bei Bad Lauch­städt in Sach­sen-Anhalt nach Güstrow/Region Ros­tock in Meck­len­burg-Vor­pom­mern ver­legt wer­den. Damit will Sig­mar Gabri­el dem Vor­wurf aus dem Wege gehen, Strom­tras­sen zu bau­en, die schäd­li­chen Braun­koh­lestrom transportieren.

4 Giga­watt Strom­leis­tung sol­len zukünf­tig durch die­se Tras­se trans­por­tiert wer­den. Wie die­se Leis­tung onshore oder off­shore zusam­men­ge­tra­gen wer­den soll, ist jedoch noch frag­lich. Vie­le der geplan­ten Stand­or­te für onshore Anla­gen in der Regi­on Ros­tock / Güs­trow ste­hen näm­lich unter Vorbehalt.

Die Luft­waf­fe behält sich jedoch vor, 12 von 16 vor­ge­schla­ge­nen Gebie­ten erst nach Ein­zel­fall­prü­fung im kon­kre­ten Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren gege­be­nen­falls abzu­leh­nen. Bereits jetzt bestehen dort erheb­li­che Stö­run­gen bei der Radar­er­fas­sung von Flug­zeu­gen, wie das Bun­des­amt für Infra­struk­tur der Bun­des­wehr, Kiel feststellte.

Das Amt für Flug­si­che­rung der Bun­des­wehr, Frank­furt prüf­te ergän­zend. Fazit: drei Wind­kraft-Stand­or­te muss­ten aus der Pla­nung her­aus­ge­nom­men wer­den. Die Ost­see-Zei­tung („Luft­waf­fe ver­hin­dert Wind­parks“) und die Strom­au­to­bahn („Luft­waf­fe zer­stört Wind­parks“) berichteten.

Der Regio­na­le Pla­nungs­ver­band der Regi­on Ros­tock sieht die zukünf­ti­ge Ent­wick­lung aber ganz anders. Da die Luft­fahrt­be­hör­den die übri­gen Flä­chen bis jetzt nicht aus­drück­lich abge­lehnt haben, wer­den sie sie mit­tra­gen, meint man in der Doku­men­ta­ti­on (1) der Anhö­run­gen. Man ver­lässt sich offen­sicht­lich dar­auf, dass es im kon­kre­ten Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren zu kei­nen schwer­wie­gen­den Ein­wän­den kommt.

Die­se Vogel-Strauß-Poli­tik kann jedoch Fol­gen haben, denn was ist, wenn die Luft­waf­fe sich spä­ter auf die bereits erho­be­nen Ein­wän­de beruft? Wenn 12 der 16 vor­ge­schla­ge­nen Gebie­te wegen befürch­te­ter Stö­run­gen des Flug­be­triebs nicht geneh­migt wer­den können?

Die Stel­lung­nah­men der Luft­ver­kehrs­be­hör­den sind aber nur ein Mosa­ik­stein im Gesamt­ge­bil­de, ande­re Stel­lung­nah­men kön­nen eben­falls den Pla­nun­gen wider­spre­chen und zum Tra­gen kom­men. Wie vie­le der ursprüng­lich geplan­ten Wind­parks, egal ob on-oder off­shore tat­säch­lich rea­li­siert wer­den kön­nen, weiß heu­te kein Mensch.

Und wo kommt bit­te­schön dann der Strom für die Gleich­strom­pas­sa­ge Süd-Ost her…?

Aber klar, sobald das Ost­see-Kabel ver­legt ist kann man Strom aus den Anrai­ner­staa­ten belie­big impor­tie­ren und auch wie­der expor­tie­ren, egal wie die­ser Strom erzeugt wird.

(1)    www.planungsverband-rostock.de/fileadmin/user_upload/pdf/Fortschreibung_Energie/REPRR_Abwaegungsdokumentation_Mai14.pdf , unter Punkt 4.4 Schutz­be­rei­che der Flug­si­che­rung ab Sei­te 42)

Bil­der: © Andrea Damm  / pixelio.de

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