Im Jahr 2015 hat DeutschÂland einen neuÂen Rekord beim StromÂexÂport erreicht. Über 2 MilÂliÂarÂden Euro wurÂden beim grenzÂüberÂschreiÂtenÂden StromÂhanÂdel umgeÂsetzt. Die exporÂtierÂte StromÂmenÂge betrug dabei über 85TWh. Das AusÂtauschÂsalÂdo lag bei über 48TWh.
Da der StromÂexÂport immer mehr zunimmt, scheint es nur logisch, dass die ÜberÂtraÂgungsÂnetzÂbeÂtreiÂber (ÜNB) gröÂßeÂre KapaÂziÂtäÂten für die ÜberÂtraÂgung von Strom benöÂtiÂgen. Die FolÂge sind für Mensch und Natur sinnÂloÂse StromÂauÂtoÂbahÂnen. Mit dem Export von Strom lässt sich eine MenÂge Geld verÂdieÂnen, wesÂhalb von SeiÂten der ÜNBs ein so groÂßes InterÂesÂse am AusÂbau des StromÂnetÂzes besteht.
NehÂmen wir einÂmal an, DeutschÂland würÂde nur so viel Strom erzeuÂgen, wie es auch tatÂsächÂlich benöÂtigt, ohne GedanÂken zum In- oder Export. Wären dann rieÂsiÂge MonsÂterÂtrasÂsen nötig? Wohl eher nicht. AllerÂdings fällt bei den ÜNBs ein ordentÂliÂches Stück vom Gewinn weg. MonsÂterÂtrasÂsen sind also nötig, allerÂdings nur für den euroÂpäiÂschen StromÂhanÂdel un zur GewinnÂmaÂxiÂmieÂrung. Sieht man sich die GraÂfiÂken an, erkennt man, dass in allen MonaÂten mehr Strom exporÂtiert als imporÂtiert wurde.
DanÂke für dieÂsen BeiÂtrag. In der VorÂbeÂreiÂtung für die vorÂausÂsichtÂlich am 12.05.2016 stattÂfinÂdenÂde Info-VerÂanÂstalÂtung der BI LenÂting (mit Herrn Josef LodeÂrer als RefeÂrent) habe ich fieÂberÂhaft nach einer UnterÂlaÂge über den StromÂexÂport gesucht, in der neben der graÂfiÂschen DarÂstelÂlung auch die ZahÂlen für 2015 beinhalÂtet sind. GerÂne würÂde ich dieÂse verÂwenÂden. NatürÂlich mit QuelÂlenÂanÂgaÂbe. Darf ich? Auch wenn DESTATIS im FebruÂar eine MelÂdung von EUROSTAT verÂbreiÂteÂte, nach der DeutschÂland auf StromÂimÂporÂte angeÂwieÂsen ist: https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/UmweltEnergie/EnergieImporte.html
Wie kommt so etwas zustanÂde? In der OriÂgiÂnalÂmelÂdung von EUROSTAT 28/2016 vom 04.02.2016 steht: MethoÂden und DefiÂniÂtioÂnen: Die EnerÂgieÂabÂhänÂgigÂkeitsÂquoÂte gibt den Anteil der EnerÂgie an, den eine VolksÂwirtÂschaft einÂfühÂren muss, um ihren EnerÂgieÂbeÂdarf zu decken. Sie entÂspricht den NetÂtoÂenÂerÂgieÂeinÂfuhÂren diviÂdiert durch den BrutÂtoÂinÂlandsÂenÂerÂgieÂverÂbrauch (einÂschließÂlich BestandsÂänÂdeÂrunÂgen) zuzügÂlich der BrennÂstofÂfe für interÂnaÂtioÂnaÂle BunÂkerÂbeÂstänÂde für die SeeÂschiffÂfahrt und
wird in ProÂzent ausÂgeÂdrückt. Eine negaÂtiÂve AbhänÂgigÂkeitsÂquoÂte bedeuÂtet, dass das Land NetÂtoÂexÂporÂteur von EnerÂgie ist; WerÂte von über 100% ergeÂben sich, wenn EnerÂgieÂerÂzeugÂnisÂse bevorÂraÂtet werÂden. http://ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/7150368/8–04022016-AP-DE.pdf
LeiÂder titelt DESTATIS irreÂfühÂrend und es entÂsteht beim unbeÂdarfÂten BetrachÂter ein völÂlig andeÂres Bild.
Bis 2002 hielÂten sich Strom-Import und Export so ungeÂfähr die WaaÂge, dann finÂgen die ExporÂte an zu steigen.
http://www.udo-leuschner.de/energie-chronik/140105.htm
Wenn der StromÂhausÂhalt ausÂgeÂgliÂchen ist, dann deckt sich das mit dem was das Gesetz der NetÂze vorÂschreibt: „EinÂspeiÂsung und EntÂnahÂme müsÂsen sich die WaaÂge halÂten, ist nun zu viel Strom im Netz, so kommt das GanÂze aus dem GleichÂgeÂwicht, der Strom wird dann in das Netz der NachÂbarÂlänÂder weiÂter geschoÂben. BesÂser gesagt, er wird am SpotÂmarkt verÂkauft, gibt es da keiÂne NachÂfraÂge so kann es durchÂaus sein, dass wir sogar dafür bezahÂlen wenn Strom abgeÂnomÂmen wird.
Die ÜberÂschüsÂse sind durch den nicht kalÂkuÂlierÂbaÂren flukÂtuÂieÂrenÂden Strom vorhanden.
HolÂland ist ein StromÂnehÂmerÂland hat also zu wenig eigeÂne KraftÂwerÂke, hat aber GasÂkraftÂwerÂke. BieÂtet nun DeutschÂland überÂschüsÂsiÂgen Strom am SpotÂmarkt an, so ist dieÂser meist sehr bilÂlig, nach dem MotÂto NachÂfraÂge macht den Preis. Liegt der BörÂsenÂpreis nun weit unter dem GasÂpreis dann nimmt HolÂland den bilÂliÂgen Strom, denn die GasÂkraftÂwerÂke kann man schnell rauf und runÂter fahÂren, sie könÂnen sich unvorÂherÂgeÂseÂheÂnen StromÂlieÂfeÂrunÂgen gut anpasÂsen. Sind also dieÂse günsÂtiÂgen StromÂanÂgeÂboÂte vorÂhanÂden, dann spart HolÂland teuÂre GasÂkosÂten. HolÂland ist der größÂte AbnehÂmer des überÂschüsÂsiÂgen deutÂschen Stroms.
Wie kommt es zu den Überschüssen?
Die NetzÂbeÂtreiÂber oder BNetzA errechÂnen die konÂvenÂtioÂnelÂlen KraftÂwerÂke die erforÂderÂlich sind um den jährÂliÂchen StromÂbeÂdarf DeutschÂlands zu decken und erstelÂlen einen KraftÂwerksÂplan. Wind- und PV AnlaÂgen sind unzuÂverÂläsÂsiÂge LieÂfeÂranÂten sie gehen kaum in die BerechÂnung mit ein. Da es sich bei den konÂvenÂtioÂnelÂlen KraftÂwerÂken größÂtenÂteils um KohÂleÂkraftÂwerÂke hanÂdelt, die sich nur langÂsam rauf und runÂter fahÂren lasÂsen, also nicht die EigenÂschaft haben sich dem flukÂtuÂieÂrenÂden Strom schnell genug anzuÂpasÂsen, lässt man dieÂse durchÂlauÂfen. Haben nun Wind und PV-AnlaÂgen je nach LauÂne bereits einÂgeÂspeist, so ist zu viel Strom in den LeiÂtunÂgen, DeutschÂland hat ein ProÂblem, der Strom muss weiÂter geschoÂben werÂden. Nicht jedes Land freut sich wie HolÂland über dieÂsen günsÂtiÂgen Strom. Mit Polen und TscheÂchiÂen gibt es Ärger, denn dieÂse LänÂder decken auch ihre GrundÂlast so wie DeutschÂland mit KohÂleÂstrom. D.h. DeutschÂland hat sein ProÂblem in dieÂse LänÂder weiÂter geschoÂben, die LeiÂtung ist in dieÂsen LänÂdern bereits mit KohÂleÂstrom besetzt, wenn die deutÂschen ÜberÂschüsÂse dazu komÂmen. DesÂhalb ginÂgen aus dieÂsen LänÂdern schon BeschwerÂden an die euroÂpäiÂsche KomÂmisÂsiÂon und Polen hat mit PhaÂsenÂschieÂbern gedroht.
DieÂse ÜberÂproÂdukÂtiÂon an Strom könnÂten wir mit RegelÂkraftÂwerÂken einÂdämÂmen. Das wären z.B. virÂtuÂelÂle KraftÂwerÂke, SchwarmÂkraftÂwerÂke, KWK usw. Auch werÂden es vielÂleicht einÂmal renÂtaÂble SpeiÂcher sein, die im groÂßen Umfang einÂgeÂsetzt werÂden können.
Das müssÂten aber rieÂsiÂge SpeiÂcher sein, denn der Strom müssÂte, um eine Deckung des deutÂschen StromÂbeÂdarfs für einen länÂgeÂren ZeitÂraum sicher zu stelÂlen, dort gespeiÂchert sein.
Eine groÂße RolÂle spielt dabei der StromÂpreis. Es gibt sehr vieÂle gute Ideen die am StromÂpreis scheiÂtern. Denn DeutschÂland hat mit DäneÂmark in EuroÂpa die höchsÂten Strompreise.
GasÂkraftÂwerÂke sind wegen den hohen variaÂblen KosÂten nicht wirtÂschaftÂlich, sie werÂden daher abgeÂschalÂtet obwohl der flukÂtuÂieÂrenÂde Strom sie brauÂchen würÂde um als vollÂwerÂtiÂger, grundÂlastÂdeÂckenÂder Strom in die BerechÂnung einzugehen.
Wenn nun der flukÂtuÂieÂrenÂde Strom der 0Cent variaÂble KosÂten hat aber nicht lastÂdeÂckend ist, GasÂkraftÂwerÂke braucht um vollÂwerÂtig zu sein, dann könnÂten beiÂde ja ein KomÂbiÂkraftÂwerk grünÂden, wo der Gewinn dann geteilt wird. Wenn dieÂse StromÂerzeuÂger ziemÂlich gleichÂmäÂßig auf das Land verÂteilt würÂden und es mit dem StromÂpreis klapÂpen würÂde, dann hätÂten wir eine optiÂmaÂle Lösung d.h.: wenig VerÂlusÂte, keiÂne ÜberÂschüsÂse, kein AbreÂgeln von Wind- und PV-AnlaÂgen und KohÂleÂkraftÂwerÂke die dieÂsen StromÂbeÂdarf absiÂcherÂten sind dann überÂflüsÂsig. Ich schätÂze mit dieÂsem KomÂbiÂkraftÂwerk könnÂten wir 2020 bereits 70% des deutÂschen StromÂbeÂdarfs abdecken.
Es wäre schön wenn die BnetzA sich beweÂgen lieÂße hier ein SzeÂnaÂrio zu erstelÂlen. Aber da würÂde dann ja der NetzÂausÂbau entÂfalÂlen und ob die Wind- und PV-AnlaÂgenÂbeÂtreiÂber mitÂmaÂchen würÂden wenn evtl. unterm Strich für sie weniÂger Gewinn herÂaus kommt , das ist dann noch die weiÂteÂre Frage.
Die PlaÂnung von heuÂte für die Zukunft schaut anders aus, hierÂzu sagt DENA in einer StuÂdie: Die erneuÂerÂbaÂren EnerÂgien werÂden zwar 2050 über 80% des Stroms lieÂfern, aber nur knapp 24% der gesiÂcherÂten LeisÂtung stelÂlen. Also sind von den 80%, 56% überÂschüsÂsiÂger Strom, der als flukÂtuÂieÂrenÂder Strom auf EuroÂpa verÂteilt wird, im GegenÂzug erhalÂten wir aus den konÂvenÂtioÂnelÂlen KraftÂwerÂken auch AtomÂkraftÂwerÂken euroÂpäiÂscher StaaÂten unseÂren fehÂlenÂden Strombedarf.
GesellÂschafÂter der DENA GmbH ist zu 50% die BunÂdesÂreÂpuÂblik Deutschland.
http://www.dena.de/presse-medien/pressemitteilungen/2050-stellen-fossile-kraftwerke-60-prozent-der-gesicherten-leistung.html
Wie HolÂland vom deutÂschen Strom proÂfiÂtieÂren möchte
http://www.gu-blog.de/index.php/forum/windkraft/67-deutsche-stromkunden-sanieren-jetzt-auch-holland#94
RechÂnung: 85Terawattstunden= 85 000 000 000 kWh das mal 6,3Cent EEG Umlage =
535.500.000.000Cent = 5.355.000.000€ _ Um die EEG UmlaÂge dieÂser 85Terawattstunden zu decken hätÂten die EinÂnahÂmen ohne Gewinn grob gerechÂnet 5,36 MilÂliÂarÂden Euro sein müssen.