Nachdem Sigmar Gabriel vergangene Woche einen neuen Trassenvorschlag gemacht hat, gibt es für Gabriels Variante sicher auch Fürsprecher. Nachdem ich mir den Vorschlag angesehen habe fiel mir etwas auf.
Gabriel setzt auf Verwendung von bestehenden Trassen und Erdkabel. Gehen wir den Verlauf einmal durch. Von Redwitz soll die Strompassage Süd-Ost entlang des bestehenden Ostbayernring geführt werden, ab Schwandorf bis ins Nürnberger Land (Ludersheim) ebenfalls auf eine vorhandene 220kV-Leitung. Ab Ludersheim durch die Oberpfalz bis nach Sittling (zwischen Kehlheim und Ingolstadt.) Diese ganze Strecke soll als Freileitung erfolgen. Ab Sittling bis Grundremmingen schlägt Gabriel Erdverkabelung vor.
Aber warum ab Sittling Erdverkabelung? Werfen wir dazwischen mal einen Blick auf eine andere Trasse, den SUEDLink, der hat plötzlich mit der Süd-Ost Passage mehr gemeinsam als man denkt. Nur innerhalb von Gabriels Wahlkreis soll der SUEDLink erdverkabelt werden. Dazu gab es bereits mehrere Zeitungsberichte (siehe unten).
Mit der Süd-Ost Passage hat das gemeinsam, dass bei Gabriels Vorschlag, der Wahlkreis von Seehofer ebenfalls erdverkabelt werden soll.
Ist der Vorschlag von Gabriel Zufall? Gab es hier bereits Absprachen? Am 1.Juli werden wir hoffentlich wissen, wie die Trassenzukunft aussehen wird.
Ein kleiner Hinweis sei mir gestattet: Innerhalb von Gabriels Wahlkreis geht es NICHT um den Suedlink, sondern um ein Erdkabel (Teilstrecke oder auch Pilotstrecke) für die Wechselstromtrasse 380 kV von Wahle nach Mecklar. Die verlinkten Zeitungsberichte sind auch sehr schlecht geschrieben, denn in den Berichten ist die Wechselstromtrasse 380 kV gemeint!!
Mit erdverkabelten Grüßen
Dieter Wehe
Danke für den Hinweis, da sieht man mal wieder, wie oberflächlich die Presse sein kann.
nochmal @ Dieter Wehe: Lieber Herr Wehe, ich habe gerade einmal den angegebenen Link des NDR gecheckt, da haben Sie Folgendes als Kommentar geschrieben:
“Dieter Wehe schrieb am 08.02.2015 13:55 Uhr:
Es wäre wünschenswert, wenn die werte Redaktion in den Artikeln über “Erdkabel” schreiben würde, ob es sich um Wechselstrom-Erdkabel oder Gleichstrom-Erdkabel handeln würde. Denn da gibt es sehr große Unterschiede beim Verlegen der Leitung (Grabenbreite, Anzahl Kabelstränge etc)”
Haben Sie denn vom NDR eine Antwort erhalten oder worauf beruht Ihre Angabe, dass es sich bei der fraglichen Leitung um eine 380kV Wechselstromleitung handelt? Dann könnte das jeder Leser nachvollziehen.
@Maria Estl: Diese “Pilot-Erdkabel-Leitung” ist die schon seit den 70er Jahren geplante 380 kV-Leitung Wahle – Mecklar. Weiter sollte man, sofern noch greifbar, mal im alten Dierke Weltatlas von 1974 /1983 unter Energie nachsehen. Dort ist die Trasse Wahle – Mecklar bereits als 380 KV Trasse „im Bau“ aufgeführt. Bekanntlich gab es damals weder Energiewende noch Atomausstieg.
Die Medien (Der NDR hat sich nicht zu meiner Meldung geäußert!!) schreiben nur ab, Es wird NICHT geprüft, ob die Meldungen richtig und logisch sind. Da die Bürgerinitiative “Bürger für Erdkabel” (www.abindieerde.de) zufälligerweise im Gebiet Bad Gandersheim / Kreiensen heimisch ist und seit Jahren gegen die Wechselstromleitung Wahle-Mecklar kämpft, wissen ich (wir) schon sehr gut Bescheid. Es gibt schon einige Medienvertreter, die den Unterschied zwischen AC und DC Erdkabel kennen, aber das sind nicht viele.
Vielen Dank für Ihre Antwort, Herr Wehe. Ja, dieses voneinander-abschreiben kenne ich gut, da werden auch die Orthografie- und Grammatikfehler mit übernommen.
Ja, genauso hatte ich mir das vorgestellt, die Trasse geht da entlang, wo der Widerstand leider am geringsten ist .
Und wird dort erdverkabelt wo Herr Seehofer seinen Wahlkreis hat. Wie war nun mal sein O‑Ton? – in etwa so?? ” Ich werde es nicht zulassen, dass diese wunderschöne Landschaft verschandelt wird.”
Hilde Lindner-Hausner aus der nördlichen Oberpfalz Landkreis Neustadt Waldnaab.
Über unser Abgefrackt Bündnis wehren wir uns auf dem Klageweg zusammen mit der Aarhus Konvention Initiative auch gegen die Trassen. Bitte beteiligt Euch http://www.aarhus-konvention-initiative.de
Nachtrag zur Mail vom 29.06.2015:
http://www.abindieerde.de/2015–06-Doku/HNA-Homann-06–2015.pdf
Hier steht einiges über die Wahle-Mecklar-Lüge!!
Mit erdverkabelten Grüßen
Dieter Wehe
http://www.abindieerde.de
Nachdem jetzt x=0 gilt, die Energie- und die Kohlelobby mit Ihren Erpressungen erfolgreich waren ist klar, dass alle verloren haben. Dazu gehört in erster Linie das Vertrauen in unseren Ministerpräsidenten, der uns offensichtlich ruhig gestellt hat. Ich befürchte nun, dass die zivilisierte Form des Widerstands, welche wir gemäßigten BI-Vertreter immer auch von unseren Hardlinern eingefordert haben zu Ende geht. Das Vertrauen ist dahin und die Wut wächst.