Ver­sor­gungs­eng­päs­se bei der Ener­gie? Nichts als Panikmache

Wie so oft kla­gen die Kraft­werks­be­trei­ber, natür­lich über die Kos­ten der Ener­gie­wen­de, die sie bei­na­he in den Ruin trei­ben, des­halb wol­len sie 57 kon­ven­tio­nel­le Kraft­wer­ke schlie­ßen, die nicht mehr ren­ta­bel sind. Und die Zei­tun­gen schrei­ben das auch, allen vor­an die BILD-Zei­tung, stets ein Garant für gut recher­chier­te, dif­fe­ren­ziert geschil­der­te Sachverhalte.

Auf die­sen Bericht beruft sich die ZEIT, sie schreibt

Der Bun­des­ver­band der Ener­gie- und Was­ser­wirt­schaft (BDEW) warn­te daher vor Pro­ble­men für die Ver­sor­gungs­si­cher­heit. BDEW-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Hil­de­gard Mül­ler sag­te der Bild: “Die Lage für Bestands­kraft­wer­ke spitzt sich immer wei­ter zu.“…..Die Ener­gie­wen­de ist mit der Annah­me gestar­tet, dass die Ener­gie­kos­ten hier­zu­lan­de beherrsch­bar blei­ben und inter­na­tio­nal in ver­gleich­ba­rem Maße anstei­gen. Bei­des hat sich nicht bewahr­hei­tet”, kri­ti­sier­te die Geschäfts­füh­re­rin des Ver­bands der Indus­tri­el­len Ener­gie- und Kraft­wirt­schaft (VIK), Bar­ba­ra Minderjahn“

Aber man kann getrost Ent­war­nung geben, eine die es wis­sen muss, tut das auch. Bär­bel Höhn, Vor­sit­zen­de des Umwelt­aus­schus­ses im Bun­des­tag meint, das alles sei rei­ne Panik­ma­che. Deutsch­land habe extrem hohe Export­über­schüs­se beim Strom und rie­si­ge Über­ka­pa­zi­tä­ten. Im Inter­view mit der Saar­brü­cker Zei­tung bestä­tigt sie außer­dem, dass es den Kraft­werks­be­trei­bern nur um Sub­ven­tio­nen geht.

Die­se Aus­sa­ge hör­te man auch schon von Prof. Clau­dia Kem­fert, einer aus­ge­wie­se­nen Energieexpertin.

Die Mär­chen vom dro­hen­den Black­out und den unbe­zahl­ba­ren Strom­prei­sen hat man uns Tras­sen­geg­nern doch schon zu oft erzählt. Jetzt kommt das von den benö­tig­ten, aber künf­tig feh­len­den (Kohle)Kraftwerken dazu.

Und alles las­tet man der Ener­gie­wen­de an, was Bür­gern, die nicht so gut infor­miert sind, auch plau­si­bel erscheint. Wie immer liegt der Hase ganz woan­ders im Pfef­fer, bei den weg­ge­las­se­nen Fak­ten näm­lich. Man erzählt uns nur die hal­be Wahrheit.

Fakt ist, dass die Ener­gie­wen­de die Strom­kos­ten tat­säch­lich senkt, denn die Kos­ten dafür lie­gen seit Jah­res­be­ginn nur bei 28 Mil­li­ar­den Euro, wohin­ge­gen die Bun­des­bür­ger für Brenn­stof­fe bereits mehr als 60 Mil­li­ar­den zah­len muss­ten. Zusätz­lich muss bis zum Jah­res­en­de mit wei­te­ren Import­kos­ten für Brenn­stof­fe von 90 Mil­li­ar­den Euro gerech­net werden.

Die­se Zah­len stam­men laut Ener­gie­b­log­ger Thors­ten Zoer­ner vom DIW, kön­nen aber wohl von vie­len Jour­na­lis­ten nicht kor­rekt inter­pre­tiert werden.

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