BUND NATURSCHUTZ UND BÜRGERINITIATIVEN FORDERN ENDLICH EINE DEZENTRALE ENERGIEPOLTIK FÜR DEUTSCHLAND
Der BUND NaturÂschutz in BayÂern e.V., EnerÂgieÂbünÂdel EichÂstätt e.V., EnerÂgieÂbünÂdel Roth-SchwaÂbach e.V. und die AktiÂonsÂbündÂnisÂse gegen die HöchstÂspanÂnungs-GleichÂstrom-ÜberÂtraÂgungs-LeiÂtunÂgen bewerÂten die ErgebÂnisÂse des KoaliÂtiÂonsÂgipÂfels „EckÂpunkÂte für eine erfolgÂreiÂche UmsetÂzung der EnerÂgieÂwenÂde – PoliÂtiÂsche VerÂeinÂbaÂrunÂgen der ParÂteiÂvorÂsitÂzenÂden von CDU, CSU und SPD vom
1. Juli 2015“ kriÂtisch und ablehnend.
„Wir haben im BUND DeutschÂland die NetzÂentÂwickÂlungsÂpläÂne der BunÂdesÂnetzÂagenÂtur seit 2012 kriÂtisch anaÂlyÂsiert und abgeÂlehnt, weil dezenÂtraÂle PotenÂtiaÂle nicht unterÂsucht wurÂden, weil EnerÂgieÂspaÂren, dezenÂtraÂle Kraft-WärÂme-KoppÂlung und ein ambiÂtioÂnierÂter AusÂbau von ErneuÂerÂbaÂren EnerÂgien in SüdÂdeutschÂland fehÂlen. Wir haben es dem BürÂgerÂproÂtest der AktiÂonsÂbündÂnisÂse und BürÂgerÂinitiaÂtiÂven in NordÂbayÂern zu verÂdanÂken, dass die dezenÂtraÂle EnerÂgieÂwenÂde als unseÂre BUND NaturÂschutz ForÂdeÂrung endÂlich in BayÂern disÂkuÂtiert wird. Der Erfolg steht noch aus – aber der wichÂtiÂge Anfang ist gemacht. Dafür sind wir dem BürÂgerÂproÂtest zu Dank verÂpflichÂtet“, so Hubert WeiÂger, VorÂsitÂzenÂder des BUND NaturÂschutz in Bayern.
BUND NaturÂschutz, EnerÂgieÂbünÂdel und AktiÂonsÂbündÂnisÂse bekräfÂtiÂgen auch nach dem KoaliÂtiÂonsÂgipÂfel in BerÂlin vom 1.7.2015 nochÂmals das gemeinÂsaÂme VerÂständÂnis, dass vor allem der KorÂriÂdor D, die HGÜ-LeiÂtung GleichÂstrom-Süd-Ost, dazu dient, bei hoher WindÂstromÂproÂdukÂtiÂon im NorÂden und Osten, zusätzÂlich BraunÂkohÂleÂstrom zu verÂmarkÂten. Dies widerÂspricht den KliÂmaÂschutzÂzieÂlen sowohl in DeutschÂland als auch in BayÂern, denn dies bedeuÂtet eine ZunahÂme der EmisÂsioÂnen von KohÂlenÂdiÂoxid. Dies hatÂte im EnerÂgieÂdiaÂlog BayÂern 2014 / 2015 Prof. von HirschÂhauÂsen, DeutÂsches InstiÂtut für WirtÂschaftsÂforÂschung, darÂgeÂlegt. AnaÂlog trifft dies auch zu für den KorÂriÂdor C, die geplanÂte HGÜ-LeiÂtung Südlink.
BUND NaturÂschutz in BayÂern, EnerÂgieÂbünÂdel und AktiÂonsÂbündÂnisÂse bekräfÂtiÂgen die gemeinÂsaÂme ForÂdeÂrung nach einer dezenÂtraÂlen und erneuÂerÂbaÂren EnerÂgieÂverÂsorÂgung. Nur eine dezenÂtraÂle UmsetÂzung der Energiewende
- hat AusÂsicht auf sicheÂre Finanzierung,
- bieÂtet lokaÂle und regioÂnaÂle VerÂanÂkeÂrung in der GesellÂschaft und MitÂgeÂstalÂtung und MitÂspraÂche durch BürÂgeÂrinÂnen und BürÂger und durch KomÂmuÂnen, und erzielt damit die notÂwenÂdiÂge gesellÂschaftÂliÂche Akzeptanz,
- erscheint ethisch geraÂten – VerÂantÂworÂtung für unseÂren EnerÂgieÂverÂbrauch müsÂsen wir weiÂtestÂgeÂhend vor Ort in HanÂdeln umsetzen,
- hat das PotenÂtiÂal, EinÂgrifÂfe in die Natur zu miniÂmieÂren und kann so UmweltÂzerÂstöÂrung reduzieren,
- macht den Bau neuÂer HGÜ-LeiÂtunÂgen, in der DimenÂsiÂon mehÂreÂrer tauÂsend KiloÂmeÂter, hinÂfälÂlig; damit wird die AusÂfühÂrung FreiÂluft- und/oder ErdÂverÂkaÂbeÂlung zweitÂranÂgig oder irrelevant.
BUND NaturÂschutz, EnerÂgieÂbünÂdel und AktiÂonsÂbündÂnisÂse kriÂtiÂsieÂren die BeschlüsÂse der SpitÂzen der groÂßen KoaliÂtiÂon zur EnerÂgieÂwenÂde vom 1. Juli 2015:
- der aktuÂelÂle NetzÂentÂwickÂlungsÂplan berückÂsichÂtigt bis heuÂte nicht die NotÂwenÂdigÂkeit der DezenÂtraÂliÂtät der EnerÂgieÂwenÂde; es wurÂde keiÂne StraÂteÂgiÂsche UmweltÂprüÂfung mit AlterÂnaÂtiÂvenÂprüÂfung durchÂgeÂführt, es wurÂde bisÂlang nicht unterÂsucht, ob
- die neuÂen geplanÂten HGÜ LeiÂtunÂgen überÂhaupt für ein dezenÂtral strukÂtuÂrierÂtes StromÂsysÂtem in DeutschÂland benöÂtigt würden,
- die neuÂen geplanÂten HGÜ LeiÂtunÂgen überÂhaupt die techÂniÂschen AnforÂdeÂrunÂgen einer dezenÂtraÂlen StromÂproÂdukÂtiÂon aus ErneuÂerÂbaÂren EnerÂgien Wind und SonÂne erfülÂlen können,
- welÂche wirtÂschaftÂliÂchen RisiÂken aus den neuÂen geplanÂten HGÜ LeiÂtunÂgen für die für den AusÂbau erforÂderÂliÂche RefiÂnanÂzieÂrung von dezenÂtraÂlen ProÂdukÂtiÂonsÂanÂlaÂgen Strom aus Wind, SonÂne und BioÂmasÂse, aus Kraft-WärÂme-KoppÂlung und für neue BatÂteÂrie-SpeiÂcher entÂsteÂhen werden;
- die techÂniÂsche AusÂfühÂrung der HGÜ LeiÂtunÂgen, wie ErdÂverÂkaÂbeÂlung oder HybridÂverÂkaÂbeÂlung auf bestehenÂden MasÂten soll nun festÂgeÂlegt werÂden, bevor die grundÂsätzÂliÂche NotÂwenÂdigÂkeit nochÂmals öffentÂlich und transÂpaÂrent auf den PrüfÂstand gestellt wird. ErdÂverÂkaÂbeÂlung löst und beantÂworÂtet nicht die FraÂgen der DezenÂtraÂliÂtät und nicht die AnforÂdeÂrunÂgen des Klimaschutzes;
- die releÂvanÂten FraÂgen eines dezenÂtraÂlen EnerÂgieÂkonÂzepÂtes wurÂden nicht geprüft und im GegenÂzug der wirkÂlich wesentÂliÂche Schritt für den KliÂmaÂschutz, die gesetzÂliÂche FestÂleÂgung des KohÂleÂausÂstiegs, also AbschalÂten der KohÂleÂkraftÂwerÂke, geopÂfert und nicht beschritÂten. Ein AbschalÂten von 22 Mio. TonÂnen EmisÂsiÂon an KohÂlenÂdiÂoxid wäre ein kleiÂner Schritt geweÂsen, dieÂser wird nun reduÂziert auf weniÂger als 10 Mio. TonÂnen KohÂlenÂdiÂoxid, nach SchätÂzunÂgen des DIW wohl nur 5 – 6 Mio. TonÂnen Kohlendioxid;
- das derÂzeiÂtiÂge EnerÂgieÂsysÂtem mit zenÂtraÂlen, fosÂsiÂlen KraftÂwerÂken wird gefestigt;
- AnreiÂze um mit ErneuÂerÂbaÂren EnerÂgien oder mit effiÂziÂenÂter Kraft-WärÂme-KoppÂlung gesiÂcherÂte elekÂtriÂsche LeisÂtung anzuÂbieÂten, werÂden nicht geschafÂfen – und damit auch keiÂne RedukÂtiÂon von Strom aus fosÂsiÂlen Kraftwerken.
BUND NaturÂschutz, EnerÂgieÂbünÂdel und AktiÂonsÂbündÂnisÂse forÂdern eine VerÂbesÂseÂrung in folÂgenÂden Punkten:
- KonÂseÂquenÂten KliÂmaÂschutz jetzt – mit verÂbindÂliÂchem FahrÂplan für den zügiÂgen AusÂstieg aus der VerÂstroÂmung fosÂsiÂler BrennÂstofÂfe, vor allem aus der Kohleverstromung;
- ein dezenÂtraÂles EnerÂgieÂkonÂzept für Strom in DeutschÂland muss die PotenÂtiaÂle einer dezenÂtraÂlen EnerÂgieÂwenÂde berückÂsichÂtiÂgen, und ambiÂtioÂniert StromÂspaÂren, EnerÂgieÂefÂfiÂziÂenz, dezenÂtraÂle Kraft-WärÂme-KoppÂlung
und ErneuÂerÂbaÂre EnerÂgien vorantreiben; - der dynaÂmiÂsche Zubau von Wind- und SonÂnenÂstrom muss Ziel einer deutÂschen und bayeÂriÂschen EnerÂgieÂpoÂliÂtik sein;
- StromÂnetÂze müsÂsen auf VerÂteilÂnetzÂebeÂne regioÂnal verÂbesÂsert werÂden – transÂnaÂtioÂnaÂle FernÂüberÂtraÂgungsÂnetÂze sind der falÂsche Weg;
- eine transÂpaÂrenÂte ÜberÂprüÂfung der NotÂwenÂdigÂkeit der HGÜ LeiÂtunÂgen muss im RahÂmen eines dezenÂtraÂlen EnerÂgieÂkonÂzepts erfolgen;
- eine ÜberÂarÂbeiÂtung des EnerÂgieÂkonÂzepts DeutschÂland mit AlterÂnaÂtiÂvenÂprüÂfung der dezenÂtraÂlen EnerÂgieÂwenÂde mitÂtels einer StraÂteÂgiÂschen UmweltÂprüÂfung, wie von EU-RichtÂliÂniÂen geforÂdert, muss erfolgen;
- ein dezenÂtraÂles EnerÂgieÂkonÂzept Strom in DeutschÂland, mit SchwerÂpunkt auf ErneuÂerÂbaÂren EnerÂgien und Kraft-WärÂme-KoppÂlung muss Basis für einen neuÂen SzeÂnaÂrioÂrahÂmen und neue NetzÂentÂwickÂlungsÂpläÂne werden;
- die FörÂdeÂrung für die EntÂwickÂlung von StromÂspeiÂcherÂsysÂteÂmen und deren EinÂsatz für die ErneuÂerÂbaÂren EnerÂgien ist ausÂzuÂbauÂen; dabei sind deutÂliÂche AnreiÂze für intelÂliÂgenÂte SpeiÂcher- und StromÂmaÂnageÂmentÂsysÂteÂme zu setzen;
- EnerÂgieÂeiÂgenÂverÂbrauch, die eigeÂne ProÂdukÂtiÂon und eigeÂne NutÂzung von Strom und WärÂme müsÂsen unterÂstützt und geförÂdert werÂden; in dieÂsem SinÂne muss im EEG die UmlaÂge auf selbst herÂgeÂstellÂten und erbrauchÂten
Strom wieÂder gestriÂchen werden; - DeutschÂland benöÂtigt ein klaÂres BekenntÂnis zur dezenÂtraÂlen EnerÂgieÂverÂsorÂgung als AlterÂnaÂtiÂve zu einem zenÂtral strukÂtuÂrierÂten euroÂpäiÂschen groÂßen StromÂhanÂdel; das geplanÂte Netz an transÂnaÂtioÂnaÂlen HGÜ LeiÂtunÂgen
wird priÂmär dem groÂßen euroÂpäiÂschen StromÂhanÂdel dienen.
Für RückÂfraÂgen:
Josef LodeÂrer MBA (Univ.)
1. VorÂsitÂzenÂder
EnerÂgieÂbünÂdel Kreis EichÂstätt e.V.
LuitÂpoldÂstraÂße 7
85072 EichÂstätt
08421 / 905368 Tel
0173 / 9021361 Mobil
www.energiebündel-kreis-
AG IngolÂstadt VR 200507
FA IngolÂstadt 124/108/10652
Hubert GaloÂzy
VerÂtreÂter BürÂgerÂinitiaÂtiÂven gegen die HöchstÂspanÂnungs-GleichÂstrom-
SpreÂcher BI LeinÂburg
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