Aigner: “An der Not­wen­dig­keit der Tras­se besteht kein Zweifel”

Wie ein Pau­ken­schlag kam kam heu­te die Aus­sa­ge von Ilse Aigner. Die Baye­ri­sche Wirt­schafts­mi­nis­te­rin wird mit den Wor­ten zitiert “An der Not­wen­dig­keit der Tras­se besteht kein Zwei­fel mehr”. Den bis­he­ri­gen Tras­sen­ver­lauf will Aigner nicht akzep­tie­ren, eben­so wenig wie den Anfangs­punkt der Strom­pas­sa­ge Süd-Ost, der im thü­rin­gi­schen Braun­koh­le­re­vier liegt.

Eine alter­na­ti­ve Stre­cken­füh­rung soll in naher Zukunft mit dem Bund bespro­chen wer­den. Vor­ran­gig geht es dabei um eine Tras­sen­füh­rung ent­lang von Auto­bah­nen. Eine Erd­ver­ka­be­lung an Stel­len, wo die Tras­se auf Städ­te trifft wird ange­dacht. Aigner wird im Sep­tem­ber das neue Ener­gie­kon­zept des Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­ums mit die­sem Plan vorstellen.

Das von Horst See­ho­fer erzwun­ge­ne Mora­to­ri­um wird im August aus­lau­fen. Da die Gesprä­che zwi­schen dem Bund und Bay­ern noch im Gan­ge sind, ist nicht klar, wel­che Tras­sen­füh­rung bald auf den Tisch gelegt wird. Ilse Aigner stellt sich auf gro­ße Über­zeu­gungs­ar­beit ein.

Das Akti­ons­bünd­nis zwei­felt wei­ter die Not­wen­dig­keit der Tras­se an. Lie­be Staats­re­gie­rung, auf wel­cher Grund­la­ge ist die Not­wen­dig­keit der Tras­se im Bun­des­be­darfs­plan­ge­setz fest­ge­legt wor­den? Alle Bür­ger des Frei­staa­tes sind nun auf­ge­for­dert, sich gegen so eine Poli­tik zu weh­ren, bei der die Lob­by­is­ten der Ener­gie­wirt­schaft den gro­ßen Rei­bach machen wol­len. Es WIRD jeden ein­zel­nen Bür­ger tref­fen, denn für eine unnö­ti­ge Tras­se wird jeder blu­ten müssen!

9 Gedanken zu „Aigner: “An der Not­wen­dig­keit der Tras­se besteht kein Zweifel”“

    1. Zum Punkt 3 Ihres Berichts: da hat sich ein Feh­ler ein­ge­schli­chen. Die Metha­ni­sie­rung hat nie und nim­mer einen Wir­kungs­grad von 85% und kann sie auch aus phy­si­ka­li­schen Grün­den nie errei­chen. Bei Metha­ni­sie­rung und spä­te­rer Rück­ver­wand­lung in Strom erreicht man einen Wir­kungs­grad von 35 bis 40 % und des­halb ist die­se Tech­no­lo­gie ein­fach extrem teu­er. Was wir brau­chen ist mehr Erneu­er­ba­re Ener­gien in Bay­ern, weni­ger ‑bes­ser kei­ne – Braun­koh­le­ver­stro­mung in Deutsch­land, ein paar Pump­spei­cher­kraft­wer­ke in Bay­ern und mehr fle­xi­ble Gas­kraft­wer­ke in Bayern.

  1. Ich kann dem lei­der nur zustimmen.
    Ich hat­te den­sel­ben Eindruck.
    Man dis­ku­tiert über Mas­ten oder Erd­ver­ka­be­lung, aber der unab­hän­gi­ge Nach­weis der Not­wen­dig­keit bleibt dabei auf der Strecke.
    Was die Grü­nen wohl sagen wür­den, wenn rus­si­scher Atom­strom über ein See­ka­bel in das Netz der Strom­au­to­bah­nen ein­ge­speißt wür­de? Oder hat sich das noch nicht herumgesprochen:
    einen aktu­el­len Arti­kel dazu fin­det man hier:
    http://www.n‑tv.de/wirtschaft/Russland-will-Atomstrom-liefern-article13082286.html

    Es bleibt spannend!
    Infor­ma­tio­nen tra­gen zum bes­se­ren Ver­ständ­nis bei!

    1. Irgend­wie ver­ste­he ich die Kom­men­ta­re nicht. Da lei­tet Frau Aigner eine Kehrt­wen­de ein, spricht plötz­lich davon, dass eine Lei­tung gebraucht wird und es nur noch eine Fra­ge des “Wo” ist und dann wird hier die Ver­an­stal­tung der Grü­nen kom­men­tiert. Die Posi­ti­on der Grü­nen ist doch klar und sie regie­ren nicht. Die Posi­ti­on der CSU wird gera­de umge­dreht und die regiert in Ber­lin und Mün­chen. Und dann regt sich nie­mand auf. Ich ver­ste­he Euch nicht.

      1. Sehr geehr­ter Herr Solfanger,
        dass mein Bei­trag zum Kon­gress der Grü­nen als Kom­men­tar unter der Mel­dung von Ilse Aigners Vor­stoß gelan­det ist, ist ein V e r s e h e n! Ich woll­te einen eige­nen Bei­trag erstel­len und war mir nicht bewusst, dass ich noch in der Aigner-Mel­dung drin war. Also ein typi­scher Anwen­der­feh­ler. Ich hat­te den Admi­nis­tra­tor auch gebe­ten, dies zu kor­ri­gie­ren. Das hat er aber lei­der nicht.

  2. Zu 3. Ich habe nur das wie­der­ge­ge­ben, was in mei­ner Hei­mat­zei­tung zu lesen war. Wenn dort ein fal­scher Wir­kungs­grad von 85 % abge­druckt war, so bin ich die­ser schlech­ten Recher­che auf­ge­ses­sen. Ich habe die­se Zahl nicht hinterfragt.

  3. Selbst­ver­ständ­lich ist die­se Kehrt­wen­de der CSU ein Skan­dal, zumal Herr See­ho­fer ent­we­der Anlass zur Sor­ge gibt, dass er unter immenser Ver­gess­lich­keit lei­det oder, dass er vor den Wah­len bewusst gelo­gen hat, wenn er gesagt hat: “Wir brau­chen die­se Tras­se nicht. Mit mir wird es die­se Tras­se nicht geben.” Und zu den Demons­tran­ten z. B. in Ingols­stadt hat­ter er ja gesagt: “Die gesam­te baye­ri­sche Staats­re­gie­rung steht hin­ter Ihnen.” Natür­lich hat er ver­schwie­gen, dass die irgend­wann den Knüp­pel schon aus dem Sack holen wird .….. Aber die Volks­ver­dum­mung geht wei­ter: Wer ein biss­chen was von Strom ver­steht, weiß, dass es eine ast­rei­ne Öko­strom­lei­tung nicht gibt. Es fließt immer ein Strom­mix über die Leitung.

    Aus mei­ner Sicht soll­ten fol­gen­de For­de­run­gen im Vor­der­grund stehen:

    - Offen­le­gung aller Berech­nungs­grund­la­gen der Übertragungsnetzbetreiber
    – Nach­rech­nung des künf­ti­gen Strom­be­darfs durch unab­hän­gi­ge Insti­tu­te und Universitäten
    – Rück­nah­me der VO (EU) Nr. 347 /2013 sowie der
    TEN‑E VO 1391/2013
    – Abschaf­fung der Strombörse
    – Zurück­ver­la­ge­rung der Strom­ver­sor­gung inklu­si­ve der Net­ze in die Öffent­li­che Hand, da sie zur Grund­ver­sor­gung gehört. Die Grund­ver­sor­gung muss ein Staats­we­sen sicher­stel­len und nicht pri­va­te Wettbewerber.
    – Mas­si­ve För­de­rung erneu­er­ba­rer Ener­gien unter Berück­sich­ti­gung der regio­na­len Bedarfslage.

  4. Mei­nen Bei­trag vom 08.07.2014 um 19.47 Uhr fin­det Ihr als Kom­men­tar zum Artikel
    “Grü­nen Kon­greß: Neue Strom­lei­tun­gen über´s Land….” vom 11.07.2014, da er dort the­ma­tisch bes­ser hin­passt und es mir nicht gelun­gen ist, ihn nach­träg­lich als eige­nen Bei­trag ein­ge­stellt zu bekom­men. Die
    Nach­voll­zieh­bar­keit der obi­gen Kom­men­ta­re soll­te so wie­der her­ge­stellt sein.

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