Akti­ons­bünd­nis Tras­sen­geg­ner kri­ti­siert vor­zei­ti­ge Rodun­gen am Südostlink

Pres­se­mit­tei­lung 18. Janu­ar 2024
Akti­ons­bünd­nis Tras­sen­geg­ner kri­ti­siert vor­zei­ti­ge Rodun­gen am Südostlink

Obwohl die Pla­nun­gen für den Süd­ost­link noch nicht abge­schlos­sen und vie­le Fra­gen offen sind, will die Fir­ma Ten­net bei Brenn­berg bereits Bäu­me roden las­sen. Damit wer­den Wald­stü­cke vor­zei­tig ver­nich­tet, ohne dass ein Plan­fest­stel­lungs­be­schluss vor­liegt. Die­se Maß­nah­men sind nicht, wie eigent­lich vor­ge­schrie­ben, im Fal­le geän­der­ter Ent­schei­dun­gen wie­der rück­gän­gig zu machen – ein alter Baum­be­stand ist uner­setz­bar. Mit gro­ßer Besorg­nis neh­men wir Bür­ger­initia­ti­ven wahr, dass die Mit­spra­che­rech­te wäh­rend lau­fen­der Ver­fah­ren aus­ge­he­belt und statt­des­sen voll­ende­te Tat­sa­chen geschaf­fen werden.

Ten­net flüch­tet sich in die Beschleunigung
Mit Wild-West-Metho­den und einem hohen Maß an Acht­lo­sig­keit gegen­über der Natur ver­sucht der Kon­zern Ten­net, den Bau eines höchst umstrit­te­nen Pro­jek­tes zu beschleu­ni­gen, in der Hoff­nung, dass damit jeg­li­cher Pro­test ver­stummt. Die Kri­tik am Süd­ost­link wird jedoch sicher zuneh­men: Zu vie­le Fra­gen bezüg­lich Bau­wei­se, Natur­ver­träg­lich­keit und tech­ni­schem Vor­ge­hen sind nicht aus­rei­chend geklärt. Es ist nicht erkenn­bar, dass der Süd­ost­link jemals erfolg­reich in Betrieb gehen wird. Zudem sind mitt­ler­wei­le alle Gleich­strom­tras­sen-Pro­jek­te in Kos­ten und Zeit aus dem Ruder gelau­fen. Laut ursprüng­li­cher Pla­nung hät­te die Nord-Süd-Lei­tung Ende 2022 fer­tig sein sol­len, wenn die Atom­kraft­wer­ke abge­schal­tet wer­den. Damit wur­de der Bedarf für den Bau der Lei­tung begrün­det. Die Kos­ten für den Süd­ost­link sind schon jetzt auf geschätz­te 11 Mil­li­ar­den Euro ange­stie­gen. Für die ursprüng­lich geplan­te Süd-Ost-Pas­sa­ge wur­den im Okto­ber 2015 noch 1,2 Mil­li­ar­den Euro ver­an­schlagt. Die Netz­ent­gel­te wer­den mit dem Fort­schrei­ten des Netz­aus­baus wei­ter stark anstei­gen, sowohl für die klei­nen und mit­tel­stän­di­schen Strom­kun­den, aber auch für Unter­neh­men mit einem hohen Ener­gie­be­darf, und gefähr­den so den Wirt­schafts­stand­ort Deutsch­land und den sozia­len Frieden.

Poli­tik steht in der Verantwortung
An die Ver­ant­wort­li­chen in Poli­tik und bei der Bun­des­netz­agen­tur ergeht des­halb eine kla­re For­de­rung: Über­prü­fen Sie, ob die­se Vor­ha­ben trotz längst grund­le­gend ver­än­der­ter Rah­men­be­din­gun­gen über­haupt noch not­wen­dig und auch bezahl­bar sind! Stop­pen Sie die sinn­lo­se Natur­zer­stö­rung! Sor­gen Sie für eine preis­güns­ti­ge, ver­brau­cher­freund­li­che, effi­zi­en­te und umwelt­ver­träg­li­che Energieversorgung!

Damit eine dezen­tra­le Ener­gie­wen­de gelingt, blei­ben die Bür­ger­initia­ti­ven im Akti­ons­bünd­nis Tras­sen­geg­ner auch nach zehn Jah­ren Wider­stand aktiv und set­zen sich für einen dezen­tra­len Aus­bau von Erneu­er­ba­ren Ener­gien und für den Aus­bau von Spei­chern, Ver­teil­net­zen und Reser­ve­kraft­wer­ken ein.

Dör­te Hamann

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