Von: Jürgen Rupprecht <juergen.rupprecht@web.de>
Aufgrund der Aufklärung von verschiedenen Seiten der Trassengegner in den Kommentaren dieses Artikels, kann die hier beschriebene Möglichkeit zur Realisierung der Trasse zu den Akten gelegt werden. Ein Aufgreifen dieser Möglichkeit war dennoch nötig, um Unklarheiten zu diesem Thema zu beseitigen.
Ein Vorschlag, der meines Erachtens wert ist, genauer diskutiert zu werden:
Eine Studie der Leibniz-Universität Hannover sowie der Technischen Universitäten Dresden und Clausthal hält es für machbar, elektrifizierte Bahntrassen für den Stromtransport von Nord nach Süd zu nutzen.
Damit würden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Zum einen könnten Bahntrassen, für die seit langem eine Elektrifizierung gefordert wird, wie etwa die Franken-Sachsen-Magistrale, endlich elektrifiziert werden.
Zum anderen könnte auf die Monstertrasse verzichtet werden, zugleich aber das Stromverteilnetz ausgeweitet werden.
Für diesen Vorschlag macht sich nun die oberfränkische IHK zusammen mit den Bayreuther MdB Koschyk stark.
Ich hatte ebenfalls vor Monaten diese Variante schon vorgeschlagen. Die Antwort war damals, dass dies auf erhebliche technische Schwierigkeiten stoße. Meines Erachtens war und ist aber der wahre Grund, warum diese Alternative vorschnell in die Tonne getreten wurde, dass Bahn und ÜNB einer Zusammenarbeit ablehnend gegenüber gestanden und noch immer stehen. Aber diese Befindlichkeiten bzw. Eigeninteressen dürfen darf natürlich nicht dazu führen, dass sinnvolle Lösungsmöglichkeiten ausgeklammert werden.
Da sich nun einflussreiche Stellen für diese Alternative einsetzen, die in der Tat volkswirtschaftlich äußerst sinnvoll ist und erhebliche Synergieeffekte bietet, muss diese Variante des Stromtransportes ins Kalkül einbezogen werden.
Ich werde über die Podiumsseite des Energiedialoges diesen Vorschlag einbringen bzw. unterstützen.
… Bitte den Artikel zum Vortrag von Hirschhausen lesen! Es gibt genug übertragungsnetze von Nord nach Süd! Wieso also dieser Vorschlag ?
Im Grunde wissen auch die Netzplaner dass die Stromtrassen überflüssig sind. Aber die Aktion ist ein gutes Geschäft – das ist der einzige Grund .
1) Wie von Tanja Holl ausgeführt wir benötigen keine neuen Verbindungen!
2) Unabhängin von 1), rechtlich und technisch ist der Vorschlag aus meiner Sicht nicht umsetzbar.
Thema Trassenpläne: Strom und Strom
Von Peter Gisder
Bayreuth. Es hat schon einen guten Grund, weshalb die Netze von Bahn- und dem „normalen“ Strom getrennt sind. Aber Märchengeschichten lesen sich immer so schön.
Deutschland, ein Sommermärchen. Es war einmal ein Mann, der fuhr mit seinem Auto an einer Bahnstrecke entlang. Sah Stromleitungen. Und kam auf eine Idee: In seiner Heimat droht eine böse Energietrasse mit riesigen Masten. Und dort gibt es auch eine Bahnstrecke, die sehnlichst erwartet, mit guten Strommasten versehen zu werden. Strom und Strom – warum nicht beides kombinieren? Dachte sich der Mann. Dann wären alle glücklich und froh.
Die Realität sieht leider etwas anders aus. Was schon damit beginnt, dass Bahnstromleitungen nicht dem Transport von Strom quer durch die Republik dienen, sondern von Kraftwerken zu sogenannten Unterwerken, wo der Saft in eine für Lokomotiven verdauliche Form umgewandelt und in den Fahrdraht eingespeist wird. Bahnstromleitungen führen aus verschiedenen Gründen nur selten entlang von Bahnstrecken und noch seltener auf denselben Masten wie die Oberleitung.
Da die Franken-Sachsen-Magistrale bekannterweise bislang unbestromt ist, wäre ohnehin der Bau einer Stromtrasse notwendig. Die sich bei einer Bündelung mit einer Höchstspannungs-Fernleitung (500 Kilovolt) nicht mit den üblichen, vergleichsweise kleinen Bahnstrommasten begnügen würde, die für 110 Kilovolt ausgelegt sind. Der Gewinn für die Region? Hm.
Und: Es hat schon einen guten Grund, weshalb die Netze von Bahn- und dem „normalen“ Strom getrennt sind. Schließlich herrscht im Bahnstromnetz ein ständiges Geben und Nehmen. Ein ICE oder Güterzug saugt beim Anfahren schon mal schnell den Energiebedarf eines Dorfes aus dem Netz; andersrum fließt beim Bremsen wieder eine gehörige Portion Strom zurück in die Leitungen. Zudem: Der Bahnstrom hat aus technisch-geschichtlichen Gründen eine andere Frequenz als Haushaltsstrom.
Eine Angleichung wäre kein großes Ding für moderne Lokomotiven. Wenn man von jetzt auf gleich die bestehende Bahnstrom-Infrastruktur auf den Schrott wirft. Und Österreich und die Schweiz dasselbe machen – mit den Ländern besteht ein Bahnstromverbund, und aus Richtung der Alpen kam schon des Öfteren der Hinweis, dass man in Sachen horrend teurer Frequenzanpassung einen feuchten Kehricht tun werde.
Aber, lieber Herr Koschyk, wir wollen hier nicht den Miesmacher geben. Bekanntlich ist nichts unmöglich, eine Zusammenführung der beiden Stromnetze irgendwann bestimmt technisch machbar. So wie die Gründung einer menschlichen Kolonie auf dem Mars.
Man sollte sich die Studie einmal genau durchlesen!
Ausserdem würde es bedeuten, der Landkreis Bayreuth wäre raus aus dem Trassenplan und das Fichtelgebirge drin.
Sankt Florian, Sankt Florian.….….….
ich habe das Gefühl, es werden Bahntrassen mit Bahnstromtrassen in einen Topf geworfen.
Die Verwendung von Bahnstromtrassen (also Hochspannungsleitungen für Bahnstrom) könnte durchaus möglich sein. Die Ausführung von Bahnstrommasten und HGÜ Masten dürften durchaus ähnlich sein. Dort eine zweite Leiterebene mit einer HGÜ Leitung einzuhängen sollte möglich sein. Auch die Umrüstung einer bestehenden Bahnstromtrasse in eine HGÜ Trasse sehe ich als möglich an.
Zwischen Ludersheim und Altdorf verläuft z.B. eine solche Bahnstromtrasse. Die Masten hatte ich bereits vor längerem als realistisches Beispiel für das Aussehen eines HGÜ Masten angebracht:
HGÜ Mast:
http://de.wikipedia.org/wiki/Baltic_Cable#mediaviewer/File:HVDCPylons.jpg
Bahnstrommast:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstromleitung#mediaviewer/File:Bahnstromleitungsmast.jpeg
Lesen Sie die Studie bitte erst einmal denau, auf die sich Herr Koschyk bezieht und dann reden wir noch einmal.
Vielleicht trauen sie sich dann auch Ihren namen zu nennen.
Vielen Dank für die Rückmeldungen und insbesondere herzlichen Dank an Maria Estl, die mir neben anderen Schreiben auch das Original-Gutachten der Universitäten Hannover, Dresden und Clausthal zugesandt hat,
Wenn man dieses vollständig liest, so eröffnet sich in der Tat ein anderes Bild als jenes, das ich hinter dem Vorstoß von MdB Koschyk und die oberfränkische IHK wahrgenommen habe.
Der Vorschlag von Herrn Koschyk und der IHK befürwortet letztendlich explizit die HGÜ-Leitung – aber nun lediglich auf der Bahnstromtrasse. Ein typisches Beispiel für das St.-Florians-Prinzip.
Durch die – für mich – neuen Erkenntnisse bedauere ich meinen Beitrag und werde Frank Ambros bitten, ihn wieder zu entfernen.
Ich denke, dass das nicht nötig ist, da wir hier alle in einem Lernprozess sind und ständig Neues erfahren, dies einordnen und verarbeiten müssen.
Ich selbst habe auch schon Beiträge gebracht, die sich hinterher als Fehleinschätzung herausgestellt haben.
Das hier kann ein gutes Beispiel sein, wie schnell man von bestimmten Interessengruppen hinters Licht geführt werden kann. Es gilt mehr denn je “nicht einlullen lassen”.
Vielen Dank für die freundlichen Worte! 🙂 😡
Sorry!!!! Falsche Smiley (das zweite)!!! Sollte ein Küsschen werden!
Liebe Heike Bock,
würde ich gerne, wo finde ich das Gutachten?