In einem beispiellosen Kraftakt organisierten Aktive der BI Raumwiderstand Altdorf/Burgthann eine Briefaktion, mit der Politikern in Bund und Land die Argumente der Trassengegner erläutert werden.
Zunächst wird in den Briefen mit dem Märchen aufgeräumt, die Trassen dienten dem Transport von Windstrom von der Küste in den energiehungrigen Süden. Dass dem nicht so ist, sondern damit vielmehr der europäische Stromhandel ermöglicht werden soll, ist im Netzentwicklungsplan und in einem kürzlich erschienenen Positionspapier der Europäischen Energieunion nachzulesen. Dort wird auch erklärt, dass die Kernenergie Teil des Energiemix sei. Will das die deutsche Politik?
Der Korridor D, der durch unsere Region führen soll, würde hauptsächlich dem Abtransport von Braunkohlestrom dienen, nachzulesen im Netzentwicklungsplan.
Damit widerspricht der Bau der HGÜ-Leitungen in zwei zentralen Punkten den politischen Zielen der Energiewende: dem Ausstieg aus der Atomenergie und der Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase.
Der einzig sinnvolle Weg führt zu einer dezentralen Erzeugung von Strom aus Wind, Sonne, Wasser, Biomasse, intelligent vernetzt und mit ausreichend Speichern gepuffert. Das wird gelingen, wenn jetzt die richtigen Entscheidungen fallen.
Den Briefen beigefügt ist die 24-seitige gebundene Stellungnahme der BI zum Netzentwicklungsplan 2014, die auch schon an die Bundesnetzagentur gegangen ist.
250 Briefe gehen an:
- alle grünen Bundestagsabgeordneten
- alle grünen Landtagsabgeordneten in Bayern
- alle grünen Landesvorsitzenden in den Bundesländern
- Mitglieder in diversen Ausschüssen in Bund und Land
- Fraktionsvorsitzende in Bayern und Bund
- Kanzlerin, Ministerpräsidenten, Bundeswirtschaftsminister, Staatssekretäre
Hoffen wir, dass die Adressaten sich die Zeit nehmen zu lesen und zu verstehen!
Ein herzliches Danke geht an:
Anni, Christine, Kerstin, Jutta, Linda, Michaela, Silke, Frank, Matthias, Thomas, Ralph, Werner, sowie Schreibwaren Schmersahl für die Kuverts und die Andreas Bonnacker von der copy factory Altdorf.
Zu Beitrag
BI verschickt ihre Infos dorthin, wo die Entscheidungen fallen
Warum an die Grünen schreiben, sie ignorieren das Thema Stromtrassen als wäre es nicht vorhanden und zwar schon die ganze Zeit. Sie stellen sich nicht einmal einer öffentlichen Diskussion, deshalb ist es das Mindeste was die Trassengegner tun können, diese Partei auch zu ignorieren. Wer die noch wählt, dem kann nicht mehr geholfen werden, wenn er neben seinem Haus einen Strommast hingestellt bekommt, dessen Leitungen wieder Atomstrom transportieren, diesmal aus dem Ausland. Wer die Einstellung Hofreiters nachlesen will, hier ein Link:
http://www.focus.de/politik/deutschland/harsche-worte-vom-gruenen-fraktionschef-hofreiter-beschimpft-seehofer-feiger-populist_id_3595948.html
Aber die Landes- und Bundesgrünen sind so ziemlich die einzige Gruppierung, die – abgesehen von den Politikern in den Kohleländern Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg – flächendeckend die HGÜ gutheißt, gegen den Willen der eigenen Basis und selbst den Bund Naturschutz angreift. Wenn die Grünen mitdenken würden, hätten sie längst ihr Potenzial in diesem Konflikt erkannt. Hofreiter hat sich schon letztes Jahr bei einem Treffen mit Initiativen unmöglich gemacht, darüber hat die Stromautobahn damals berichtet, ca. Sept. 2014.