Gas stirbt – Koh­le lebt

Eine unfass­ba­re Mel­dung in Bezug auf Euro­pas moderns­tes Gas­kraft­werk in Irsching erschien heu­te. Die Betrei­ber des Gas­kraft­werks wol­len noch im März die Still­le­gung des Kraft­werks bean­tra­gen. Es geht mal wie­der ums Geld, das Kraft­werk ist  unter den momen­ta­nen Rah­men­be­din­gun­gen nicht rentabel.

In was für einer Welt leben wir? Eine Dreck­schleu­der von Koh­le­kraft­werk wird ans Netz genom­men und ein sau­be­res Gas­kraft­werk abge­schal­tet. Das Koh­le­kraft­werk Moor­burg bei Ham­burg wur­de Ende Febru­ar 2015 zuge­schal­tet, obwohl offen gesagt wird, dass es nicht wirt­schaft­lich arbei­ten wird (http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Kohlekraftwerk-Moorburg-offiziell-in-Betrieb,kraftwerkmoorburg168.html).

Hier soll­te sich der Koh­le­mi­nis­ter Gabri­el mal drum küm­mern. Gabri­el pocht aber nach wie vor dar­auf, dass die geplan­ten Tras­sen gebaut wer­den, weil es 2013 so gesetz­lich beschlos­sen wur­de. Gabri­el will die­se Fehl­ent­schei­dung noch nicht zuge­ben. Kann man als IG Metall Mit­glied nicht gegen den Wil­len sei­ner Gewerk­schaft ent­schei­den? Ich erin­ne­re nur an die Hal­tung der Gewerk­schaft beim Baye­ri­schen Ener­gie­dia­log (http://www.igmetall-bayern.de/nachrichten/ansicht/datum/2014/11/03/gemeinsame-erklaerung-zum-energiedialog-in-bayern/).

In Bedräng­nis gerät durch die Abschal­tung auch der Baye­ri­schen Minis­ter­prä­si­dent Horst See­ho­fer. See­ho­fers Alter­na­ti­ve zu den Strom­tras­sen sind unter ande­rem Gas­kraft­wer­ke. Aber wie sol­len sau­be­re Alter­na­ti­ven aus­se­hen wenn sie abge­schal­ten werden?

Mit wel­chen Waf­fen wird gekämpft? Mit der Abschal­tung wird wie­der ver­sucht ein Argu­ment der Tras­sen­geg­ner zu ent­kräf­ten. Wenn es kein Gas­kraft­werk gibt, wer­den die Tras­sen­be­für­wor­ter wie­der mit dem Argu­ment kom­men, dass die Tras­se für die Ver­sor­gungs­s­si­cher­heit Süd­deutsch­lands not­wen­dig ist.

Bil­der: © WoGi – Fotolia.com

Ein Gedanke zu „Gas stirbt – Koh­le lebt“

  1. Zeit­lich geschickt plat­ziert klingt das tat­säch­lich wie eine Hor­ror­mel­dung, eben­so wie die Sze­na­ri­en vom Black­out und den unter­schied­li­chen Strom­preis­zo­nen in Deutsch­land. Sig­mar Gabri­el pro­kla­miert ja jetzt auch im Grün­buch den euro­päi­schen Strom­markt, auch die Ener­gie­uni­on, vor­ge­schla­gen von der EU-Kom­mis­si­on und gerich­tet an das Euro­päi­sche Par­la­ment geht in die­se Richtung..
    Gleich­zei­tig wen­det er sich vehe­ment gegen die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung der Atom­in­dus­trie in Euro­pa. Rei­ne Augen­wi­sche­rei, denn wenn die trans­eu­ro­päi­schen HGÜ-Lei­tun­gen ste­hen, ist es eine rein unter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung, wel­cher Strom durch sie fließt. Da kann die Poli­tik gar nix machen.
    Also, wei­ter Wider­stand leis­ten und sich nicht beir­ren lassen.

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