Gegen­wind für Seehofer

Grü­ne, Mahn­wa­chen-Initia­ti­ve und BI gegen Strom­tras­se aus Alt­dorf betei­li­gen sich an Bür­ger­pro­test in Schwabach.

BüŸrgerprotest gegen Seehofers Energiepolitik vor CSU-Kommunalkongress / Seehofer-Puppe kŠmpft gegen Windrad und Strommast / "Seehofer sabotiert die Energiewende"Am spä­ten Vor­mit­tag des ver­gan­ge­nen Frei­tags fand eine sehr kurz­fris­tig ange­setz­te Kund­ge­bung vor dem Kom­mu­nal­kon­gress der CSU-Land­tags­frak­ti­on in Schwa­bach statt. „Mehr Wind für Bay­ern!“ und „Koh­le und Atom raus aus unse­rem Strom!“ for­der­ten wie­der­holt Sprech­chö­re der über 100 Teil­neh­men­den quer durch alle Alters­grup­pen. Sie pro­tes­tier­ten damit gegen die von der CSU beschlos­se­nen, mas­siv erhöh­ten Abstands­re­geln für Wind­rä­der und ande­re Behin­de­run­gen der Ener­gie­wen­de. „Danach wer­den etwa 99,5 Pro­zent der Flä­che Bay­erns untaug­lich für den Bau wei­te­rer Wind­rä­der, die für die Umset­zung der Ener­gie­wen­de not­wen­dig sind.“ erklär­te der Haupt­red­ner Oli­ver Mol­den­hau­er, Ver­te­ter des Ver­an­stal­ters Cam­pact. „Wir brau­chen kei­ne Braun­koh­le-Strom­tras­sen durch Bay­ern, aber wir brau­chen Strom aus Wind und Son­ne!“ for­der­te ein wei­te­rer Redebeitrag.

Ziel der Akti­on war es, dem baye­ri­schen Minis­ter­prä­si­den­ten Horst See­ho­fer über 215 000 Unter­schrif­ten der Kam­pa­gne „Ener­gie­wen­de nicht absä­gen!“ zu über­rei­chen. Wäh­rend des War­tens auf die schwar­zen Poli­ti­ker-Limou­si­nen stand ein See­ho­fer-Dou­ble mit einer über­gro­ßen Mas­ke im Mit­tel­punkt der Kund­ge­bung. Er kämpf­te mit Schwert und Schild sym­bo­lisch gegen die Model­le eines Wind­ra­des und eines Strom­mas­ten zugleich. Auf sei­nem Schild stand der Leit­spruch „Ich kämp­fe gegen alles!“ Ein Teil­neh­mer ergänz­te mit einem Fort­set­zungs-Pla­kat „… außer Atom?!“ Damit wur­de deut­lich, wie sol­che poli­ti­schen Maß­nah­men den Atom­aus­stieg gefährden.

Horst See­ho­fer ver­wei­ger­te nicht nur die Über­ga­be der Unter­schrif­ten, son­dern igno­rier­te die Ener­gie­wen­de-Demons­tra­ti­on gänz­lich. Dabei über­quer­te der CSU-Poli­ti­ker extra die Stra­ße, um mit den Teil­neh­men­den einer wei­te­ren, deut­lich klei­ne­ren Demons­tra­ti­on gegen ein loka­les Stra­ßen­pro­jekt aus­führ­lich zu spre­chen. Die Wind­kraft­be­für­wor­ter und Strom­tras­sen­geg­ner ließ er danach ein­fach unbe­ach­tet ste­hen. Einem Live-Mit­schnitt des BR (Rund­schau 28.2.2014, 16.45) ist zu ent­neh­men, dass dahin­ter eine bewuss­te Kon­takt­ver­wei­ge­rung stand: „Da gem­ma net hin!“ Auf die irri­tier­te Fra­ge eines Poli­zis­ten an Demo-Teil­neh­mer „War­um ist er denn nicht zu euch gekom­men? Ihr seid doch Bür­ger mit einem berech­tig­ten Anlie­gen!“ konn­te kei­ne Ant­wort gege­ben wer­den. Aller­dings reagier­te die so brüs­kier­te Men­ge nach einem Moment über­rasch­ten Schwei­gens mit lau­ten Pfif­fen und ande­ren Unmutsäußerungen.

Für eine nach­hal­ti­ge Ener­gie­wen­de und gegen Braun­koh­le-Strom­tras­sen kann man auch nächs­ten Mon­tag, den 10. März in Alt­dorf ein­ste­hen. Die Initia­ti­ve Mahn­wa­che Alt­dorf ver­an­stal­tet um 18 Uhr eine halb­stün­di­ge Mahn­wa­che vor der Lau­ren­ti­us­kir­che am Markt­platz von Alt­dorf. Anlass ist der 3. Jah­res­tag der Atom­ka­ta­stro­phe von Fukushima.

An die­sem Tag fin­den auch an vie­len ande­ren Orten in ganz Deutsch­land Mahn­wa­chen statt.

Ver­wen­de­te Bil­der:  obs/Campact e.V./Patrick G. Stoesser

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