Kein Hartz 4 für Stromkonzerne

Von: Rein­hold Deu­ter (Reinhold.Deuter@web.de)

Kein Hartz 4 für Strom­kon­zer­ne“ tön­te der Wirt­schafts­mi­nis­ter und SPD-Vor­sit­zen­de Sig­mar Gabri­el letz­tes Jahr. Nun sind die Ergeb­nis­se der Ver­hand­lun­gen mit den Strom­kon­zer­nen bekannt gewor­den. Und sie­he das: Es ist wirk­lich kein Harz 4. 230 Mil­lio­nen Euro pro Jahr und das 7 Jah­re lang erhal­ten die drei betrof­fe­nen Strom­kon­zer­ne RWE, Vat­ten­fall und Mibrag.
Laut RWE, als den am meis­ten betrof­fe­nen Kon­zern bedeu­tet das den Abbau von 800‑1000 Arbeits­plät­zen. Von den ande­ren Kon­zer­nen lie­gen kei­ne Zah­len vor.
Aber rech­nen wir mal groß­zü­gig und es sei­ne ins­ge­samt 2000 Arbeits­plät­ze. Dann ergibt sich dar­aus eine För­de­rung von 115.000 Euro je abge­bau­ten Arbeits­platz im Jahr. Das ist nun wirk­lich weit weg von Hartz 4. Und wie­der ein­mal soll dafür die Ener­gie­wen­de ver­ant­wort­lich sein.

Aber ist es wirk­lich so?
Haben nicht viel­mehr die gro­ßen Strom­kon­zer­ne jah­re­lang die Ent­wick­lung ver­schla­fen. Über­ka­pa­zi­tä­ten an nur schwer regu­lier­ba­ren Kraft­wer­ken auf­ge­baut.
Und nun wer­den ihnen dank inten­si­ver Lob­by­ar­beit ihre unter­neh­me­ri­schen Fehl­ent­schei­dun­gen von den Strom­kun­den bezahlt.
Aber die­se Kraft­werks­blö­cke sol­len ja als letz­te Reser­ve die­nen wenn es ein­mal zu einem Strom­man­gel kommt. Doch wie wahr­schein­lich ist das?
Wenn man die lan­gen Anlauf­zei­ten eines Braun­koh­le­kraft­werks berück­sich­tigt dann kommt man leicht zu der Über­zeu­gung das die­ser Strom­man­gel schon lang­fris­tig geplant wer­den muss.

Und falls doch ein­mal Strom­man­gel auf­tritt dann ste­hen eini­ge Gas­kraft­wer­ke zur Ver­fü­gung die sowohl sehr schnell als auch umwelt­ver­träg­li­cher Strom pro­du­zie­ren können.

Statt die­sen Sub­ven­tio­nen für Strom­kon­zer­ne wäre die­ses Geld sinn­vol­ler in eine bes­se­ren För­de­rung der dezen­tra­len Strom­erzeu­gung inves­tiert. Und damit hät­te man wirk­lich etwas für die Ener­gie­wen­de getan.

Ein Gedanke zu „Kein Hartz 4 für Stromkonzerne“

  1. Beson­ders RWE hat die Ent­wick­lung jah­re­lang ver­schla­fen, obwohl der Dach­ver­band der Kri­ti­schen Aktio­nä­rin­nen und Aktio­nä­re schon seit meh­re­ren Jah­ren bei den Haupt­ver­samm­lun­gen dar­auf hin­weist. Die Arro­ganz der Macht und die Gewiss­heit, dass Mer­kel und Koh­le-Sig­gi das schon rich­ten, sind auch der Grund dafür. Und sie­he da – das Wun­der ist schon geschehen.

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