Mehr Dezen­tra­li­tät nicht nur bei der Strom­ver­sor­gung-Demo gegen TTIP/CETA

stop_ttip03Ell­gau: 9.15 Uhr:  Mit­glie­der versch. Bür­ger­initia­ti­ven tref­fen sich am Bahn­hof in Nor­den­dorf, um gemein­sam zur Demo nach Mün­chen zu fahren

Mün­chen: 11.00 Uhr:  Wir holen unse­re Mit­strei­ter aus Nürn­berg vom Bahn­gleis ab und machen uns gemein­sam zum Ode­ons­platz auf

Mün­chen Ode­ons­platz, 12.00 Uhr: Die Demo beginnt. Ver­schie­de­ne Red­ner zäh­len ihre Beweg­grün­de auf, war­um sie sich gegen TTIP/CETA, aber für einen gerech­ten Welt­han­del aus­spre­chen. Vie­le sind wütend über Regie­rungs­ver­tre­ter, die ver­su­chen die Frei­han­dels­ab­kom­men als schmack­haft zu ver­kau­fen. Doch das kommt bei den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern nicht gut an: Ver­hand­lun­gen im Gehei­men, Absen­ken von euro­päi­schen Stan­dards, Par­al­lel­jus­ti­zen, Gefähr­dung von Arbeits­plät­zen, vor allem auch in unse­rer Land­wirt­schaft, Angriff auf Arbeit­neh­mer­rech­te, schlech­te­re Umwelt­schutz­be­stim­mun­gen und das nur um Groß­kon­zer­nen noch mehr Gewin­ne zuzu­spie­len? Trotz strö­men­dem Regen, der gleich­zei­ti­gen Eröff­nung des Okto­ber­fes­tes und eines Bay­ern­Spiels, sind über 20000 Men­schen zur Demo nach Mün­chen gekom­men. Vie­le Orga­ni­sa­tio­nen wie der BUND, Attac, Cam­pact, Kir­chen, Gewerk­schaf­ten, poli­ti­sche Ver­tre­ter von der Links­par­tei, ÖDP, Grü­ne, Freie Wäh­ler und der Bay­ern­SPD – alle zusam­men spre­chen sich gegen TTIP und CETA aus. Auch die Strom­tras­sen­geg­ner aus Bay­ern waren vor Ort und for­der­ten end­lich mehr Dezen­tra­li­tät, nicht nur bei der Ener­gie­ver­sor­gung. TTIP und CETA öff­nen aus­län­di­schem Koh­le ‑und Atom­strom Tür und Tor. Soll­te CETA rati­fi­ziert wer­den, wird es vor­aus­sicht­lich kei­ne Nach­bes­se­run­gen mehr geben. Die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger haben die Schnau­ze voll von Frack­ing, TTIP, CETA, Strom­tras­sen und CO. In Deutsch­land und der Welt gibt es viel wich­ti­ge­re Din­ge, um die man sich küm­mern soll­te. Jeden Tag ster­ben tau­sen­de von Men­schen an Hun­ger, weil auf ihren Flä­chen Fut­ter­pflan­zen für die Indus­trie­län­der ange­baut wer­den. In Ame­ri­ka gibt es Mast­be­trie­be für Rin­der bis zu 25000 Stück. Unse­re Umwelt­ver­schmut­zung nimmt täg­lich zu. Die Kata­stro­phen häu­fen sich-wir spü­ren, daß es so nicht wei­ter­ge­hen kann. Über 250.000 Bür­ge­rin­nen und Bür­ger haben in Ber­lin, Ham­burg, Frank­furt, Köln, Leip­zig, Mün­chen und Stutt­gart gegen die­se unde­mo­kra­ti­schen Abkom­men demons­triert. Am Mon­tag ent­schei­det die SPD über ihre Hal­tung zu CETA und in der fol­gen­den Woche wer­den in Bra­tis­la­va die Han­dels­mi­nis­ter dar­über abstim­men. Sagt die SPDNEIN” zu CETA, so könn­te sie zumin­dest das “JA” der CDU neutralisieren.

Unse­re Poli­tik muß end­lich auf die Sor­gen und Wün­sche der Bevöl­ke­rung ein­ge­hen, schließ­lich sind sie gewähl­te Volks­ver­tre­ter und die nächs­te Bun­des­tags­wahl steht vor der Tür. Jetzt soll­te Jeder ganz genau hin­schau­en, wer wel­ches Wahl­pro­gramm ver­spricht und wie wel­cher Poli­ti­ker bei bri­san­ten The­men abge­stimmt hat. Die Mas­se hat eine gro­ße Macht, die sie auch nut­zen soll­te, um end­lich ein Umden­ken zum bal­di­gen Han­deln zu erreichen.

Ein Gedanke zu „Mehr Dezen­tra­li­tät nicht nur bei der Strom­ver­sor­gung-Demo gegen TTIP/CETA

  1. Lie­be Ani­ta, lie­be Mit­strei­ter, dan­ke für euren Ein­satz und den inter­es­sant geschrie­be­nen Bei­trag. Selbst der Arbeit­neh­mer­flü­gel der CDU wird lang­sam wach und for­dert Über­prü­fun­gen bei den Abkom­men. Das wird bei CETA aber zweck­los sein, denn das ist end­gül­tig ver­han­delt und Ände­run­gen wer­den aus­ge­schlos­sen. Aber die Bür­ger­kla­ge von Mari­an­ne Grim­men­stein und ande­ren gegen CETA gibt es ja auch noch.

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