Mög­li­che Ver­län­ge­rung der Tras­se Süd-Ost nach Nor­den ist kein Teilerfolg!

Von: Federl  Fritz <federl‑m@t‑online.de>

In der Pres­se ist zu lesen, dass Minis­ter­prä­si­dent Horst See­ho­fer die über­ar­bei­te­ten Strom­tras­sen­plä­ne als einen gewis­sen Erfolg bewer­tet: “Das ist schon ein beacht­li­cher Teil­erfolg, dass der Trans­port von Koh­lestrom, der die Bevöl­ke­rung ja vor allem geär­gert hat, ver­hin­dert wor­den ist.“ (Nord­bayr. Kurier v. 6. Nov.)

Die Ein­schät­zung des baye­ri­schen Minis­ter­prä­si­den­ten, dass eine mög­li­che Ver­län­ge­rung der Tras­se Süd-Ost um 110 km nach Nor­den den Abtrans­port von Koh­lestrom aus dem Osten ver­hin­dert, hat wohl wenig mit der tech­ni­schen Rea­li­tät zu tun. Warum?

Fach­leu­te der Strom­wirt­schaft ver­glei­chen ein Strom­ver­sor­gungs­ge­biet ger­ne mit einem See, der durch Zuflüs­se und Abflüs­se auf einem gleich hohen Was­ser­stand gehal­ten wer­den muss. Das Ver­sor­gungs­ge­biet der ehe­ma­li­gen DDR (= Netz­ge­biet von 50 Hertz) ent­spricht einem sol­chen See, der auch unter extre­men Last­be­din­gun­gen sta­bil gehal­ten wer­den muss. Ins­be­son­de­re Braun­koh­le­kraft­wer­ke, die meist rund um die Uhr durch­lau­fen, und Wind­strom stel­len die Haupt­zu­flüs­se dar. An wel­cher Stel­le ich nun dem See einen Abfluss ein­baue, ist zweit­ran­gig. Der Koh­lestrom­an­teil ändert sich in die­sem Mix nicht ( Prof. v. Hirsch­hau­sen spricht von einem ca. 70%igen Kohlestromanteil).

Eines der Kern­pro­ble­me im Zusam­men­hang mit dem Lei­tungs­bau bleibt aber wei­ter­hin unan­ge­tas­tet:
Nach den Grund­an­nah­men der aktu­el­len Gesetz­ge­bung wer­den auch in 10 und 20 Jah­ren Koh­lestrom­an­bie­ter das Recht haben, mit vol­ler Leis­tung in den See ein­zu­spei­sen. Dass sie das auch dann tun kön­nen, wenn gleich­zei­tig durch eine Stark­wind­wet­ter­la­ge im Nor­den viel Wind­strom in den See ein­ge­speist wird, stellt nach Prof. Jarass den eigent­li­chen Skan­dal dar. Der­ar­ti­ge Annah­men über meist kurz­zei­tig auf­tre­ten­den Stark­wind, der allein bereits die Ver­sor­gung sicher­stel­len wür­de, kom­bi­niert mit dem Recht der Koh­le­ver­stro­mer trotz Über­last voll ein­zu­spei­sen, brin­gen das Ergeb­nis: Lei­tungs­bau.
Hier könn­te nach Mei­nung von Prof. Jarass eine Ände­rung im Ener­gie­wirt­schafts­ge­setz ent­schei­dend helfen.

Da seit eini­ger Zeit auch füh­ren­de baye­ri­sche Poli­ti­ker die Strom­lei­tung nicht für not­wen­dig erach­ten, hof­fe ich, dass sie auf Bun­des­ebe­ne tätig wer­den und not­wen­di­ge Geset­zes­än­de­run­gen ansto­ßen – frei nach dem Mot­to, „wer A sagt, muss auch B sagen“.

3 Gedanken zu „Mög­li­che Ver­län­ge­rung der Tras­se Süd-Ost nach Nor­den ist kein Teilerfolg!“

  1. Genau so ist es!
    Lei­der fällt die Pres­se rei­hen­wei­se dar­auf her­ein, dass durch die geplan­te Ver­län­ge­rung das Koh­lestro­m­ar­gu­ment angeb­lich weg­fällt. Das ist rei­ne Augen­wi­sche­rei. Außer­dem darf man nicht ver­ges­sen, dass jeder Kilo­me­ter mehr das Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men erhöht – natür­lich eben­falls mit 9,05% Ren­di­te. Die ÜNB rei­ben sich die Hän­de. Das ist und bleibt eine Koh­lestrom­tras­se, die noch dazu dem Strom­han­del dient.
    Mir stellt sich auch die Frage:
    Wo bleibt die Reak­ti­on von den neu­en Betrof­fe­nen durch die Plan­än­de­rung? Schla­fen die noch oder sind die alle pro Trasse???
    Stoppt die­sen Unsinn!!!

  2. Kann Federl, Fritz und Mül­ler, Man­fred nur zustimmen.
    Das durch die Ver­län­ge­rung der HGÜ-Tras­se nach Nor­den mehr Wind­kraft “ein­ge­fan­gen” wer­den soll ist ohne­hin Nonsens.
    1) Wind­kraft­an­la­gen wer­den nicht an HGÜ ange­schlos­sen, son­dern an das loka­le Ver­tei­ler­netz. Das loka­le Ver­tei­ler­netz gibt es aber in Bad Lauch­städt wie auch in Wol­mir­stedt bereits.

    2) Wenn Wind­kraft bes­ser ein­ge­fan­gen wer­den soll, dann doch gleich die Tras­se bis in die Ost­see pla­nen. War­um pas­siert das nicht?

    Ich habe dem Bür­ger­meis­ter bereits einen Brief geschrie­ben und ihn auf die ver­än­der­te Pla­nung auf­merk­sam gemacht.

  3. Hal­lo Leu­te habt ihr es immer noch nicht ver­stan­den den See
    DDR gab es nicht und hat es noch nie gegeben.Wir geben unse­re letz­te Sove­rä­ni­tät unse­re eige­ne DEUTSCHE Ener­gie­ver­sor­gung in PROVITORENTIERTE “allei­er­te” Hän­de egal ob Wind “Are­va” Frankreich
    oder Vat­ten­fall Schwe­den oder Atom­strom aus
    den Sowe­ti­schen Regio­nen etc.Die Haves­ter­be­die­ner die unsere
    Hei­mat abhol­zen sind bestimmt kei­ne Einheimischen.
    Hal­lo laßt uns gegen die Ver­nich­tung unse­re­re Heimat
    im Inter­es­se unse­rer Kin­der und Enkel gegen die­sen Groß
    ange­leg­ten und über Ber­lin hin­aus­ge­hen­den Angriff wehren.
    Wer Bezahlt die ato­ma­re End­la­ge­rung “DU” Wer Bezahlt diese
    pseu­do Energiewende,“DU” Lösun­gen lie­gen zu Hauf in deut­schen Ingeneursbüros,aber ohne 9% PROVIT

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