Von: Rosa-Maria Engel (Rosa-Maria.Engel@gmx.de)
Offener Brief an Ludwig Hartmann (Die Grünen), Mitglied des bayerischen Landtags, im Bezug auf die Süd-Ost-Gleichstromtrasse
Sehr geehrter Herr Hartmann,
es ist mir ein Rätsel, wie Sie sich als „Energieexperte“ für den Bau der Gleichstromtrasse Süd-Ost einsetzen können. Verschließen Sie die Augen davor, dass diese vor allem Kohlestrom transportiert? Und sind Sie nicht ein vehementer Gegner von Kohlestrom? Wo ist da die Logik?
Aus meiner Perspektive üben Sie Verrat an den einstigen Idealen und Zielen der Grünen. Natur- und Umweltschutz wird mit dem Bau der nur für die Stromriesen lukrativen Trassen ausgeschaltet. Kohleverstromung mit allen damit zusammenhängenden Folgen wird gefördert.
Sie scheinen Wissen zu verweigern – gegen Ihr Gewissen. Das ist für mich eine der übelsten Arten des Handelns und für eine Politiker zutiefst unmoralisch. Warum? Ist es lediglich eine Form des Seehofer-Bashings, nachdem dieser die Themen der Grünen besetzt hat?
Vielleicht wollen Sie Ihr fachliches Wissen doch noch objektiv erweitern? Dann lade ich Sie zum Vortag von Prof. Dr. Christian von Hirschhausen am 20.02.2015 ein (Versorgungssicherheit und Netzstabilität, um 19:30 in der Diepoldhalle Schweinspoint, Diepoldstraße 40, Gemeinde Marxheim)
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Merkel
Prof. Dr. Merkel
Am Klausbug 2
85128 Nassenfels
Kopien des Briefes gehen an Ministerin Ilse Aigner, MdL Tanja Schorer.Dremel, Mitglieder der BI Schuttertal, diverse grüne Politiker/innen sowie an das MdB Dr. Ludwig Brandl
Den Brief find ich gut-mal sehen, ob sich jemand traut zu dieser Veranstaltung zu Kommen. Meine Prognose: eher Nein.
Gut informierte Politiker sind leider rar geworden, was wir in Gesprächen mit Selbigen immer wieder festgestellt haben. Dies wäre eine gute Gelegenheit Vorurteile abzubauen und Informationswillen zu Zeigen!
@Anita
Ich bezweifle es irgendwie, dass Herr Hartmann dazulernen will, zu oft hat er es abgelehnt. Vielmehr beharrt er auf seinem Standpunkt “Keine Energiewende ohne neue große Stromtrassen”, das beweist er bei jedem Interview. Aber wer redet denn noch von Herrn Hartmann? Wichtiger ist, dass die anderen angeschriebenen Politiker sich unabhängig von vorgegebener Parteilinie informieren und dafür ist ein Vortrag von Prof. Dr. Christian v. Hirschhausen bestens geeignet.
Liebe Rosa-Maria Engel,
danke für den Post. Möglicherweise liegt es tatsächlich an der fehlenden fachlichen Grundausbildung, so wie es Fr. Merkel in ihrem offenen Brief andeutet. Und ich bitte darum, mich jetzt nicht falsch zu verstehen, da ich der festen Überzeugung bin, dass sich jede® auch in neue Themen einarbeiten kann wenn er/sie es will. Dennoch kann man sich auch die Frage stellen, wie es mit seiner Bereitschaft für die auf dem Tisch liegenden Fakten steht. Ludwig Hartmann ist von der initialen Prägung her “Kommunikationsdesigner” und daher u.U. eher gewohnt, die Inhalte anderer plakativ und medial aufzubereiten, als eigene Schlüsse zu ziehen?
Das für mich wahrscheinliche politische Kalkül dahinter ist die Verweigerung Oberbayerns, die Energiewende vor Ort mit ihren Bürgern anzugehen. Keine Windräder, keine Speicherseen, keine … und die Grünen haben versprochen, dass das so bleibt …