Im Jahr 2023 wird in BayÂern das letzÂte AtomÂkraftÂwerk (AKW) vom Netz gehen, aber schon heuÂte, im Jahr 2015 wird nur ein Block eines letzÂten AKWs in BayÂern Strom erzeuÂgen. Das AKW Isar 2 und GrundÂremÂminÂgen Block C wurÂden Anfang Juli für etwa einen Monat wegen ReviÂsiÂonsÂarÂbeiÂten vom Netz genomÂmen. Das AKW GraÂfenÂrheinÂfeld wurÂde bereits am 27. Juni 2015 vom Netz genomÂmen. Zur Zeit ist in BayÂern nur noch GrundÂremÂminÂgen Block B in Betrieb.
Dass in BayÂern die LichÂter ausÂgeÂhen, obwohl nur noch ein letzÂter Block eines AKWs Strom mit maxiÂmal 1344 MW ins Netz einÂspeisst ist nicht pasÂsiert. Einen Monat lang haben wir nun Zeit und werÂden sehen, ob die BänÂder bei Audi, BMW oder andeÂren GroßÂbeÂtrieÂben wegen StromÂmanÂgel still steÂhen werÂden. Ich proÂpheÂzeiÂhe, es wird nicht passieren!
Für was werÂden die HGÜ TrasÂsen mit einer ÜberÂtraÂgungsÂleisÂtung von 6 GigaÂwatt also 6000 MegaÂwatt benöÂtigt? Noch nicht einÂmal über die ThüÂrinÂger StromÂbrüÂcke wird BayÂern versorgt.
RechÂnen wir einÂmal grob zusamÂmen. Als einÂziÂges AKW speisst GrundÂremÂminÂgen zur Zeit 1344 MW StromÂleiÂtung ein. Die ThüÂrinÂger StromÂbrüÂcke wird ab 2016 2000 MW Strom lieÂfern könÂnen. 2000 MW – 1344 MW = 656 MW. 656 MegaÂwatt an LeisÂtung hat BayÂern also im Jahr 2016 schon im über dem Bedarf.
Dass die LichÂter 2023 in BayÂern nicht ausÂgeÂhen werÂden, sollÂte nun jeder kapiert haben. Der Juli 2015 als GeneÂralÂproÂbe wird es uns zeigen!
- http://www.br.de/nachrichten/
nieÂderÂbayÂernÂ/inÂhalÂt/ÂlandsÂhut- kernÂkraftÂwerk-isar-vom-netz- 100.html - http://www.augsburger-
allgemeine.de/dillingen/Block- C‑abgeschaltet-id34657457.html
BilÂder: „GundÂremÂminÂgen Nuclear Power Plant“ von Felix König – EigeÂnes Werk (own work). LizenÂziert unter CC BY-SA 3.0 über WikiÂmeÂdia ComÂmons.
Ich halÂte dieÂse ArguÂmenÂtaÂtiÂon aus folÂgenÂden GrünÂden nicht für zutreffend:
Die BNetzA hält die LastÂsiÂtuaÂtiÂon in ca. 1000 StunÂden des JahÂres (bei 8760 StunÂden im Jahr) für kriÂtisch. Zudem muss dies mit einem n‑1-EreigÂnis zusamÂmenÂtrefÂfen, also dem höchst unwahrÂscheinÂliÂchen AusÂfall einer starÂken Ost-Süd-WechÂselÂstromÂleiÂtung. DieÂses SzeÂnaÂrio dürfÂte sich hauptÂsächÂlich auf die WinÂterÂmoÂnaÂte mit starÂker WindÂstrom- plus BraunÂkohÂleÂstromÂeinÂspeiÂsung beschränÂken (sieÂhe ArguÂmenÂtaÂtiÂon von Prof. Jarass).
Zu arguÂmenÂtieÂren, dass im SomÂmer im Süden KKWs wegen WarÂtungsÂarÂbeiÂten vom Netz genomÂmen werÂden und nichts pasÂsiert, halÂte ich in dieÂsem ZusamÂmenÂhang für unsinnig.
Ich denÂke, wir sollÂten als LeiÂtungsÂgegÂner seriÂös bleiÂben. Und da bleibt nun mal im Kern ein poliÂtiÂsches ProÂblem: Der BraunÂkohÂleÂstrom wird auch nach den jüngsÂten KoaliÂtiÂonsÂbeÂschlüsÂsen nicht genüÂgend zurückÂgeÂdrängt. Da werÂden von der PoliÂtik nur AbwrackÂpräÂmiÂen für einiÂge verÂalÂteÂte BraunÂkohÂleÂkraftÂwerÂke zugesagt.
Im Kern geht es also um die BraunÂkohÂleÂverÂstroÂmung und hier müsÂsen wir meiÂnes ErachÂtens den FinÂger immer wieÂder in die WunÂde legen.
Die Sache mit der BraunÂkohÂleÂverÂstroÂmung sehe ich auch auf jeden Fall so wie Fritz Federl, denn dieÂse TrasÂsen, SüdÂLink wie Süd Ost TrasÂse sind poliÂtisch gewollÂte TrasÂsen, der Druck kommt von der KohÂleÂlobÂby wie dem DeutÂschen BraunÂkohÂle IndusÂtrie VerÂein (DEBRIV), dem EnerÂgieÂwirtÂschaftÂliÂchen InstiÂtut Köln und den KohÂleÂkonÂzerÂnen. DieÂse haben in beiÂspielÂloÂsen AktioÂnen verÂsucht, die ÖffentÂlichÂkeit zu täuÂschen, sei es durch HorÂrorÂszeÂnaÂriÂen wie BlackÂout, AbwanÂdern der ArbeitsÂplätÂze ja sogar DeindusÂtriaÂliÂsieÂrung. Die PoliÂtik hat sich täuÂschen lasÂsen oder hat sogar selbst getäuscht. Fritz Federl ist ein alter StromÂtrasÂsen-KämpÂfer der ersÂten StunÂde, ich schätÂze, er kennt unseÂre GegÂner besÂser als wir.