Strom­tras­sen von der Ost­see bis nach Italien

Das vier Strom­tras­sen von Nord- nach Süd­deutsch­land gebaut wer­den sol­len ist ja bekannt. Es wird spe­ku­liert, das die­se Tras­sen nur zur För­de­rung des euro­päi­schen Strom­han­dels gebaut wer­den. Die­se Spe­ku­la­ti­on scheint sich immer mehr zu bewahr­hei­ten. Es wird jetzt von einem Pro­jekt gespro­chen, das lan­ge als Visi­on galt. Eine unter­ir­di­sche Strom­lei­tung durch die Alpen! Die­se Visi­on wird nun Wirk­lich­keit berich­tet die “Neue Züri­cher Zei­tung” in der Aus­ga­be vom 24.Mai 2014. Das Pro­jekt “Green­con­nec­tor” kommt ins Rol­len und durch­läuft die schon zustän­di­gen Insti­tu­tio­nen. Die Kabel sol­len hier in einer alten Ölpipe­line  von der Schweiz bis nach Ita­li­en ver­legt wer­den. Die­se Pipe­line hat den Namen “Cen­tral Euro­pean Pipe­line. liegt zwi­schen Ingol­stadt und Genua. Das 55 cm-Stahl­rohr soll dabei  eine 400kV-HGÜ-Lei­tung auf­neh­men. Infor­ma­tio­nen zur Pipe­line hier: Cen­tral Euro­pean Pipeline

Eine Anbin­dung an das deut­sche Strom­netz ist dann nur noch ein Kin­der­spiel, denn die Gleich­strom­pas­sa­ge Süd-Ost endet in Meit­in­gen. Kei­ne 50 Kilo­me­ter Luft­li­nie von Ingol­stadt ent­fernt. Es wäre ein leich­tes, den Strom von der Nord­see quer durch Deutsch­land und die Schweiz bis in die nörd­li­che Lom­bar­dei  und sogar bis Genua zu trans­por­tie­ren. Die tech­ni­sche Mach­bar­keit, auch die Durch­que­rung des Cho­mer Sees, sei von Stu­di­en erwiesen.

Die Ener­gie­lie­fer­fir­ma “World­en­er­gy” habe bereits meh­re­re Mil­lio­nen Fran­ken in Stu­di­en und Anträ­ge inves­tiert bestä­tig­te Clau­dio Gia­not­ti von World­en­er­gy gegen­über der “Neu­en Züri­cher Zei­tung”. Bei die­sem Pro­jekt wird offen davon gespro­chen, das der trans­por­tier­te Strom nicht für die inlän­di­sche Ver­sor­gung  bestimmt ist. 

Hier zeich­net sich erneut ab, das das Euro­päi­sche Strom­netz zu einem Tran­sit­netz aus­ge­baut wer­den soll. Der Strom­han­del wird dadurch begüns­tigt und dient rein der Gewinn­ma­che gro­ßer Kon­zer­ne aber nicht der Energiewende.

Ein Gedanke zu „Strom­tras­sen von der Ost­see bis nach Italien“

  1. Guter Arti­kel, bleibt noch zu ergän­zen: Die Süd-Ost-Pas­sa­ge soll lt. NEP2014 bis 2034 nach Güs­trow an der Ost­see wei­ter­aus­ge­baut wer­den, mit zusätz­lich 2GW-Über­tra­gungs­leis­tung. Nicht weit ent­fernt liegt das KKW Kali­nin­grad, Zitat Wikipedia:
    “Es ist geplant, den Strom nach Deutsch­land und St. Peters­burg zu expor­tie­ren. Die Bau­ar­bei­ten für den ers­ten Block haben im April 2011 begon­nen, die Arbei­ten für den zwei­ten Block soll­ten ein­ein­halb Jah­re spä­ter begin­nen. Geplant war, dass das Kern­kraft­werk ab 2016 Elek­tri­zi­tät in das Netz ein­speist. … Der Bau wur­de im August 2008 von Rosatom geneh­migt. Der tsche­chi­sche Ener­gie­ver­sor­ger ČEZ hat Inter­es­se an dem Pro­jekt gezeigt. Spä­ter aber wur­de die Inbe­trieb­nah­me um ein Jahr (bis 2017) verschoben.

    Das Land Litau­en hat Beden­ken gegen das Pro­jekt geäu­ßert und hat eine Reso­lu­ti­on bei der Euro­päi­schen Uni­on gegen das Pro­jekt bean­tragt, die den Bau aller­dings nach Ein­schät­zun­gen nicht auf­hal­ten kann. Zudem habe Litau­en öffent­lich abge­lehnt, die erzeug­te Elek­tri­zi­tät aus die­sem Kern­kraft­werk zu kau­fen, obwohl die­se Anla­ge unter ande­rem zum Export von Strom in ande­re Län­der geplant wurde.”

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