The­ma Netz­aus­bau erfor­dert trans­pa­ren­ten Dialog

Pres­se­mit­tei­lung Akti­ons­bünd­nis gegen die Süd-Ost-Trasse
vom 02. Mai 2017

The­ma Netz­aus­bau erfor­dert trans­pa­ren­ten Dialog

Der zwei­te Ent­wurf der Über­tra­gungs­netz­be­trei­ber beim Netz­ent­wick­lungs­plan Strom 2030 vom 02. Mai 2017 bedeu­tet kei­ne Ent­schär­fung der Pro­ble­me, die ein mas­si­ver Aus­bau des Über­tra­gungs­net­zes mit sich bringt, im Gegenteil:
Die Regi­on Nürn­ber­ger Land kann wie erwar­tet wei­ter­hin vom Aus­bau der Wech­sel­strom­tras­se P44mod betrof­fen sein. Die Ver­stär­kun­gen die­ser und ande­rer Lei­tun­gen hän­gen, wie von Netz­be­trei­ber Ten­net bestä­tigt, mit dem Bau des Sued­Ost­Link zusam­men. Bei einem Aus­fall der erd­ver­ka­bel­ten Gleich­strom-Tras­se müs­sen nach der soge­nann­ten n‑1-Regel Ersatz­ka­pa­zi­tä­ten zur Ver­fü­gung stehen.

Das Akti­ons­bünd­nis betrach­tet die wie­der­hol­te Beteue­rung der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung, bei­de Vari­an­ten der P44/P44mod abzu­leh­nen, als unglaub­wür­dig. Denn gleich­zei­tig treibt die-se die Pla­nun­gen der unnö­ti­gen und kost­spie­li­gen Gleich­strom-Tras­sen vor­an. Wir befürch­ten, dass die zu erwar­ten­de zeit­li­che Ver­zö­ge­rung beim Bau des Sued­Ost­Link dazu füh­ren wird, die Ver­stär­kung von bestehen­den Wech­sel­strom­tras­sen zu beschleu­ni­gen. Die Ver­ant­wor­tung für die damit ver­bun­de­nen Back­up-Lösun­gen liegt damit auch auf Sei­ten der Tras­sen­be­für­wor­ter in Ber­lin und München.

Wir erwar­ten von der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung ein glaub­wür­di­ges Bekennt­nis zur „Ener­gie­wen­de dahoam“, denn nur so kann der über­flüs­si­ge Bau wei­te­rer Strom­tras­sen ver­hin­dert wer­den. Lip­pen­be­kennt­nis­se, man set­ze sich gegen Pro­jek­te wie die P44 und die P44mod ein, rei­chen nicht aus, wenn gleich­zei­tig der Bau des Sued­Ost­Link als angeb­lich not­wen­dig dar­ge­stellt wird. Kon­tra­pro­duk­ti­ve Rege­lun­gen wie 10H gehö­ren in die Mot­ten­kis­te ewig gest­ri­ger Ener­gie­wen­de-Geg­ner. Das Akti­ons­bünd­nis for­dert einen Ver­zicht auf Strom­tras­sen-Pro­jek­te wie den Sued­Ost­Link und Fol­ge­pro­jek­te, gleich­gül­tig ob erd­ver­ka­belt oder als Frei­lei­tun­gen. Sie scha­den der Ener­gie­wen­de. Die Gren­zen des Zumut­ba­ren für die Strom­kun­den wer­den über­schrit­ten, denn der jetzt geplan­te Netz­aus­bau dient nicht der Strom­ver­sor­gung, son­dern dem finan­zi­el­len Wohl der Konzerne.

Wir laden die Staats­re­gie­rung und die Netz­be­trei­ber dazu ein, mit uns zum The­ma Netz­aus­bau einen öffent­li­chen und trans­pa­ren­ten Dia­log zu füh­ren. Der Ener­gie­dia­log in Mün­chen wur­de ersatz­los gestri­chen, es gibt ledig­lich ein­sei­ti­ge Infor­ma­ti­ons­an­ge­bo­te der Netz­be­trei­ber zum The­ma Sued­Ost­Link, bei denen den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern jedoch nur die Pla­nungs­be­schlüs­se zum Tras­sen­bau vor­ge­stellt wer­den. Dabei wird von den Betrof­fe­nen erwar­tet, dass sie den mas­si­ven Tras­sen­aus­bau grund­sätz­lich akzeptieren.

Bis­lang wur­den Gesprä­che mit dem Akti­ons­bünd­nis gegen den Süd-Ost-Link vehe­ment abge­lehnt. Wo bes­ser als hier kann man erken­nen, ob Poli­tik und Netz­be­trei­ber ernst­haft und glaub­wür­dig an einer früh­zei­ti­gen Kom­mu­ni­ka­ti­on inter­es­siert sind?

Dör­te Hamann
Spre­che­rin Akti­ons­bünd­nis gegen die Süd-Ost-Trasse

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