Von: Karin Stahl (k.stahl@geomatrixx.de)
Im Interview mit der Augsburger Allgemeine am 26.01.2015 erklärt Herr Dr. Preuß, Sprecher des Unternehmens Amprion, „… es gibt Grenzwerte, die wir als Netzbetreiber einhalten müssen. Die Weltgesundheitsorganisation siedelt diese Werte übrigens viel höher an als der deutsche Gesetzgeber.“
Wenn sich Herr Dr. Preuß schon auf die Weltgesundheitsorganisation bezieht, dann sollte er auch noch hinzufügen, dass das Internationale Krebsforschungszentrum (IARC) der WHO wegen erhöhtem Leukämierisiko bei Kindern niederfrequente magnetische Wechselfelder in die Klasse 2 B als „möglicherweise krebserregend“ einstuft. Insofern sind Effekte und Wirkungen bekannt, die deutlich unterhalb des in Deutschland geltenden Grenzwertes für niederfrequente magnetische Wechselfelder auftreten. Solche magnetischen Wechselfelder entstehen bei den bisherigen Hochspannungs-
Und selbstverständlich hat sich auch die Strahlenschutzkommission (SSK) mit dem Thema der neuen HGÜ-Technologie beschäftigt und verabschiedete 2013 zu den biologischen Effekten eine Empfehlung u.a. mit folgendem Wortlaut: „Die Angaben von belastbaren Schwellenwerten für Wahrnehmungs‑, Belästigungs‑, Schmerz- und Gefährdungseffekten sind im Hinblick auf die begrenzte Datenlage, insbesondere hinsichtlich der Anzahl der untersuchten Personen und der Einflüsse von Kofaktoren wie z. B. Ionendichte, derzeit nicht möglich. Die SSK empfiehlt daher die Durchführung weiterer Forschungsprojekte – vor allem in Form von Humanstudien unter gut kontrollierten Bedingungen“. Was im Grunde heißt: Nichts Genaues weiß man nicht. Und um Genaueres zu erfahren, benötigen wir „Humanstudien unter gut kontrollierten Bedingungen“.
Der Bürger wird zum Versuchskaninchen der Trassenprofiteure.
Die Grenzwerte, die Dr. Preuß von Amprion einhalten muss, sind durch Gesetz festgesetzt. In Deutschland gilt ein Grenzwert für magnetische Flussdichte bei Gleichstrom von 500μTesla. Es gab in Versuchsreihen Zweifel an der Unbedenklichkeit eines Wertes in dieser Größenordnung. Wie schon bei der Grenzwertfestlegung für Wechselfelder, wurde auch bei magnetischen Gleichfeldern auf einen vorbeugenden Schutz der Bevölkerung verzichtet. Wer hat bei dieser Gesetzgebung wohl seine “beratende” Hand im Spiel gehabt? Bestimmt nicht das Internationale Krebsforschungszentrum der WHO
Versteh ich das richtig, dass ihr den Bau der Stromtrasse durch Grenzwerte für magnetische Gleichfelder kippen wollt? Könnt ihr da nen konkreten Wert nennen, damit man sich mal ein grobes Bild eurer Sorgen machen kann?