Von: Karin Stahl (k.stahl@geomatrixx.de)
Die MaschiÂneÂrie ist angeÂlauÂfen, es gibt laut BunÂdesÂreÂgieÂrung kein zurück. Denn laut dena-NetzÂstuÂdiÂen I und II benöÂtiÂgen wir die LeiÂtunÂgen für die InteÂgraÂtiÂon der erneuÂerÂbaÂren EnerÂgien in die deutÂsche StromÂverÂsorÂgung: bis 2015 soll das HochÂspanÂnungsÂnetz 850 km und bis 2020 zwiÂschen 1.500 und 3.600 km umfassen.
Aber wer ist denn nun die „dena“?
Die dena heißt mit volÂlem Namen „DeutÂsche EnerÂgie-AgenÂtur GmbH“, ihre GesellÂschafÂter sind die BunÂdesÂreÂpuÂblik DeutschÂland (50 %), die KfW BanÂkenÂgrupÂpe (26 %), die AlliÂanz SE (8 %), die DeutÂsche Bank AG (8 %) und die DZ BANK AG (8 %). Sie ist eine „leisÂtungs- und gewinnÂoriÂenÂtierÂte GesellÂschaft und wurÂde mit dem AufÂtrag gegrünÂdet, an der SchnittÂstelÂle zwiÂschen PoliÂtik und WirtÂschaft zu agieÂren. DemÂentspreÂchend finanÂziert sie ihre ProÂjekÂte mit einer groÂßen Anzahl an PartÂnern aus dem öffentÂliÂchen und dem priÂvaÂten SekÂtor“ (so nachÂzuÂleÂsen auf der HomeÂpage www.dena.de).
Ihr SchwerÂpunkt liegt auf den MärkÂten ChiÂna, RussÂland, ZenÂtralÂasiÂen, TürÂkei und FrankÂreich und ihre PartÂner sind gleichÂzeiÂtig die EliÂte der deutÂschen EnerÂgieÂverÂsorÂger, beiÂspielsÂweiÂse E.ON, VatÂtenÂfall, EnBW etc.
SchließÂlich steÂhen hinÂter der dena-NetzÂstuÂdie II als ProÂjektÂsteueÂrer keiÂne gerinÂgeÂren als beiÂspielsÂweiÂse die E.ON Netz GmbH und die SieÂmens AG. SieÂmens selbst schätzt das MarktÂvoÂluÂmen für die HGÜ-TechÂnoÂloÂgie auf immerÂhin drei MilÂliÂarÂden Euro jährÂlich. BesonÂders in ChiÂna wird das Geld verÂdient. Der KonÂzern hat neben ABB die beherrÂschenÂde MarktÂpoÂsiÂtiÂon. Damit drängt sich also der VerÂdacht auf, dass die HGÜs in DeutschÂland priÂmär als VorÂzeiÂgeÂobÂjekt dieÂnen solÂlen, damit sie im AusÂland besÂser verÂkauft werÂden können.
Somit muss sich letztÂlich jeder selbst die FraÂge stelÂlen: Wer braucht die neuÂen StromÂauÂtoÂbahÂnen wirkÂlich? Und wie glaubÂwürÂdig sind die dena-NetzÂstuÂdiÂen I und II?
LieÂbe Karin, nach den von dir geschilÂderÂten FakÂten ist ja wohl klar, wer die HGÜ-PilotÂproÂjekÂte haben will und wesÂhalb, und weiÂter ist klar, wie glaubÂwürÂdig die dena-NetzÂstuÂdiÂen sind. Es ist himÂmelÂschreiÂend, wofür sich GesellÂschafÂten, die mehrÂheitÂlich in StaatsÂbeÂsitz sind (die KfW-BanÂkenÂgrupÂpe rechÂne ich auch dazu), herÂgeÂben. Alles wird ProÂfitÂinÂterÂesÂsen unterÂgeÂordÂnet. Ich muss mal ganz proÂvoÂkant und hypoÂtheÂtisch fraÂgen: Fast alles wird priÂvaÂtiÂsiert, um ErträÂge zu erwirtÂschafÂten, aber wo bleibt da die DemoÂkraÂtie? Hat schon einÂmal jemand überÂlegt, das ParÂlaÂment zu priÂvaÂtiÂsieÂren? Was wäre der Nachteil?