Wo kommt die Koh­le her?

kohle-byfotografem-pixabbay.comAus­nahms­wei­se gehts es beim Stich­wort Koh­le mal nicht um Geld, son­dern um den Brenn­stoff Kohle.

Trotz Ener­gie­wen­de wird die Zukunft wei­ter mit Koh­le­kraft­wer­ken geplant (Bei­trag: Kraft­werk teu­er abzu­ge­ben). Bis 2022 wer­den zwar alle deut­schen Atom­kraft­wer­ke abge­schal­tet, voll­stän­dig aus erneu­er­ba­ren Ener­gien wer­den wir uns aber erst ab 2050 ver­sor­gen können.

Eine immer wich­ti­ge­re Rol­le spielt dabei Stein­koh­le. In die­sem Zusam­men­hang fällt immer wie­der das Argu­ment “Ver­sor­gungs­s­si­cher­heit”. Für die­se Ver­sor­gungs­s­si­cher­heit sind wei­te­re Koh­le­kraft­wer­ke in Pla­nung oder in Bau. Über 70 Pro­zent der Stein­koh­le bezieht Deutsch­land aus dem Aus­land. In Deutsch­land selbst wird auch noch Koh­le abge­baut. Wirt­schaft­lich ist das genau­so sinn­los wie ein Gaskraftwerk.

Trotz­dem wird Koh­le in Deutsch­land abge­baut, aber war­um? Die Ant­wort heißt Sub­ven­tio­nen. Bis 2018 wer­den deut­sche Koh­le­ze­chen finan­zi­ell sub­ven­tio­niert. Nach 2018 könn­te der Anteil der impor­tier­ten Koh­le also schnell auf 100 Pro­zent steigen.

Danach könn­te man statt Koh­le­ab­bau die sau­be­ren Gas­kraft­wer­ke sub­ven­tio­nie­ren, um deren Wirt­schaft­lich­keit zu gewähr­leis­ten. Das wird aber nicht pas­sie­ren. Kri­ti­ker von Gas­kraft­wer­ken argu­men­tie­ren hier mit der damit ver­bun­de­nen Abhän­gig­keit von Russland.

Mit aus­län­di­scher Koh­le sind wir aber min­des­tens genau­so abhän­gig von ande­ren Län­dern, dar­un­ter auch Russland.

Woher kommt die Koh­le? Koh­le wird vor allem in Schwel­len- und Ent­wick­lungs­län­dern abge­baut. Zur Zeit impor­tiert Deutsch­land die meis­te Stein­koh­le aus Kolum­bi­en. Russ­land ist schon der zweit­wich­tigs­te Koh­le­lie­fe­rant für Deutschland.

War­um flie­ßen also kei­ne Gel­der in Gas­kraft­wer­ke wie Irsching, die eine sau­be­re Ener­gie­er­zeu­gung garan­tie­ren. Die Abhän­gig­keit ist dabei ein unge­woll­ter Neben­ef­fekt, wie bei Koh­le auch. Wir pro­fi­tie­ren aber von einer bes­se­ren CO2-Bilanz, weni­ger Naturzerstörung.

Gas­kraft­wer­ke haben gegen­über Koh­le­kraft­wer­ken zusätz­lich noch den Vor­teil, dass sie sehr schnell hoch­ge­fah­ren sind, wäh­rend Koh­le­kraft­wer­ke ste­tig befeu­ert wer­den müs­sen. Wür­de also eine rege­ne­ra­ti­ve Strom­erzeu­gung in Spit­zen­zei­ten nicht mehr aus­rei­chen den Bedarf zu decken, könn­te ein Gas­kraft­werk kurz­fris­tig zuge­schal­tet werden.

Ein Gedanke zu „Wo kommt die Koh­le her?“

  1. Hal­lo Frank Ambros,
    grund­sätz­lich hast Du recht, aller­dings gilt es da auch die Ver­gan­gen­heit zu berücksichtigen.
    Der Stein­koh­len­bau war rie­sig und hat­te vie­le Beschäf­tig­te. Wei­ter­hin gibt es Regio­nen in denen außer Stein­koh­len­ab­bau nichts ande­res pas­siert. Das war auch der Grund wes­halb eigent­lich viel zu lan­ge an den Sub­ven­tio­nen für den Stein­koh­len­ab­bau fest­ge­hal­ten wurde.
    Nach­dem vor eini­gen Jah­ren beschlos­sen wur­de aus der För­de­rung aus­zu­stei­gen, wur­de ein Pro­gramm beschlos­sen wel­ches die Beschäf­tig­ten im Stein­koh­len­bau unter­stüt­zen soll­te und trotz­dem die Sub­ven­tio­nen für den Abbau sel­ber abschaf­fen soll.

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