Lang­zeit­spei­che­rung von über­schüs­si­gem Strom mit LOHC

von Mar­tin Steg­mair <Martin.Stegmair@gmx.de>

Lang­zeit­spei­che­rung von über­schüs­si­gem Strom mit LOHC (Liquid Orga­nic Hydro­gen Car­ri­er), Infor­ma­ti­ons­fahrt der Bür­ger­initia­ti­ven gegen die HGÜ-Strom­tras­sen nach Erlangen.

Christian Baur (Megatrasse-VG-Nordendorf), Dr. Thomas Gründer (BI Altdorf), Georg Stumpf (BI Leinburg), Matthias Grobleben (BI Altdorf), Olaf Lüttich (BI Leinburg), Martin Stegmair (BI Megatrasse-Lech), Manfred Burzler (BI Oberhausen), Peter Schneider (HYDAC International), Dr. Martin Schneider (Hydrogenious Technologies)
Chris­ti­an Baur (Mega­tras­se-VG-Nor­den­dorf), Dr. Tho­mas Grün­der (BI Alt­dorf), Georg Stumpf (BI Lein­burg), Mat­thi­as Groble­ben (BI Alt­dorf), Olaf Lüt­tich (BI Lein­burg), Mar­tin Steg­mair (BI Mega­tras­se-Lech), Man­fred Burz­ler (BI Ober­hau­sen), Peter Schnei­der (HYDAC Inter­na­tio­nal), Dr. Mar­tin Schnei­der (Hydro­ge­nious Technologies)

Die Bür­ger­initia­ti­ven gegen die HGÜ-Strom­tras­se Süd-Ost sagen nicht nur Nein zu die­sen Mons­ter­tras­sen, son­dern wol­len eine ech­te Ener­gie­wen­de – CO2 – Wen­de! Um dies zu errei­chen, ist aber drin­gend Spei­cher­tech­nik – Lang­zeit­spei­cher­tech­nik nötig. Bei der inno­va­ti­ven Fir­ma HYDROGENIOUS TECHNOLOGIES GmbH (www.hydrogenious.net) in Erlan­gen wird genau die­se Tech­nik ent­wi­ckelt und kommerzialisiert.

Lang­zeit­spei­che­rung von Was­ser­stoff in flüs­si­gen Trä­ger­ma­te­ria­li­en (LOHC): Hier wird über­schüs­si­ger Strom in Was­ser­stoff über­führt und über eine che­mi­sche Reak­ti­on an eine ungif­ti­ge Trä­ger­flüs­sig­keit gebun­den. Die Ener­gie kann so über lan­ge Zeit ohne Ver­lust mit hoher Spei­cher­dich­te gespei­chert und bei Bedarf wie­der zurück in Strom gewan­delt wer­den. Anders als bei kon­ven­tio­nel­ler Was­ser­stoff­spei­che­rung wer­den für Lage­rung und Trans­port der LOHC Trä­ger­ma­te­ria­li­en kei­ne hohen Drü­cke benö­tigt und her­kömm­li­che Tank­tech­no­lo­gie und Infra­struk­tur für fos­si­le Kraft­stof­fe kann genutzt werden.

Ein Ver­gleich zu her­kömm­li­cher Was­ser­stoff­lo­gis­tik lohnt: Ein kon­ven­tio­nel­ler 40-Ton­ner LKW für den Was­ser­stoff­trans­port kann effek­tiv nur etwa 300 kg Was­ser­stoff trans­por­tie­ren. Ein 40-Ton­ner LOHC-Trans­por­ter trans­por­tiert bis zu 1800 kg Was­ser­stoff, die 6‑fache Menge.

Die­se Tech­nik, ein­ge­baut je nach Leis­tungs­an­for­de­rung in einen oder meh­re­re Con­tai­nern, lässt vie­le Optio­nen offen. Denk­bar sind aut­ar­ke Ein­sät­ze zur erneu­ten Erzeu­gung von Strom und Wär­me, aber auch die Ver­sor­gung von Gewer­be­ge­bie­ten, Tank­stel­len, Wohn­sied­lun­gen oder Aus­sied­ler­hö­fen ohne Ener­gie­infra­struk­tur. Aber auch ein Trans­port vom Nor­den in den Süden ist per Tank­last­zug, Zug oder Schiff mög­lich. Auch der Antrieb von Tank­last­zü­gen, Zügen oder Schif­fen ist über die­se umwelt­freund­li­che und unge­fähr­li­che Flüs­sig­keit denkbar.

Dort wo Strom­über­schuss ist, wird per Elek­tro­ly­se Was­ser­stoff erzeugt und in die Trä­ger­flüs­sig­keit ein­ge­bracht. Anders als bei Bat­te­rien gibt es bei der Lage­rung kei­ne Ver­lus­te. Die spä­te­re Rück­ver­stro­mung erfolgt dann mit der bewähr­ten Brenn­stoff­zel­len­tech­nik, oder in Was­ser­stoff-Block­heiz­kraft­wer­ken. Dabei wird die Flüs­sig­keit vom Was­ser­stoff ent­la­den und kann belie­big oft wie­der ver­wen­det wer­den. Durch die hohe Spei­cher­ka­pa­zi­tät und die ein­fa­che Lage­rung in her­kömm­li­chen Mine­ral­öl­tanks las­sen sich auch regio­na­le Dun­kel­flau­ten pro­blem­los überbrücken.

Was­ser­stoff als Gas lie­fert 3 KWh Strom pro Kubik­me­ter, ein Kubik­me­ter LOHC spei­chert hin­ge­gen über 600 Kubik­me­ter Was­ser­stoff und damit über 1.800 kWh an Energie.

Fazit für uns Bür­ger­initia­ti­ven: LOHC (Liquid Orga­nic Hydro­gen Car­ri­er) ist eine inno­va­ti­ve Tech­no­lo­gie und neben Bat­te­rie­spei­chern ein wei­te­rer wich­ti­ger Schritt zu einer ech­ten Ener­gie­wen­de für unser Land.

Orga­ni­siert wur­de die­se Fahrt für den nörd­li­chen Teil des geplan­ten, Kor­ri­dor D von Olaf Lüt­tich von der BI Lein­burg, für den Süden, von Mar­tin Steg­mair BI Mega­tras­se-Lech. Herr Dr. Schnei­der, Lei­ter der Pro­jekt­ent­wick­lung von der Fir­ma Hydro­ge­nious Tech­no­lo­gies, erklär­te uns die LOHC-Technik.

Das Foto zeigt v. l. n. r. :

Chris­ti­an Baur (Mega­tras­se-VG-Nor­den­dorf), Dr. Tho­mas Grün­der (BI Alt­dorf), Georg Stumpf (BI Lein­burg), Mat­thi­as Groble­ben (BI Alt­dorf), Olaf Lüt­tich ( BI Lein­burg), Mar­tin Steg­mair (BI Mega­tras­se-Lech), Man­fred Burz­ler (BI Ober­hau­sen), Peter Schnei­der ( HYDAC Inter­na­tio­nal), Dr. Mar­tin Schnei­der (hydro­ge­nious TECHNOLOGIES)

4 Gedanken zu „Lang­zeit­spei­che­rung von über­schüs­si­gem Strom mit LOHC

  1. Ich habe eine Fra­ge zu die­sem Beitrag:
    Von Leu­ten, die den Spei­cher­sys­te­men kri­tisch gegen­über­ste­hen, wird immer behaup­tet, die­se sei­en noch nicht genü­gend erforscht oder noch lan­ge nicht seri­en­reif. Sind Aus­sa­gen dar­über gemacht wor­den, wann die LOHC-Tech­nik im gro­ßen Stil ein­setz­bar sein könnte?

  2. Aus­sa­ge zur Seri­en­rei­fe von der Fa. hydrogenious
    durch Dr. Mar­tin Schneider:
    Die ers­ten Pro­to­ty­pen, wel­che wir zur Zeit ent­wi­ckeln und auf­bau­en sind natür­lich noch nicht seri­en­reif. Die Erkennt­nis­se aus die­sen ers­ten Demons­tra­to­ren fließt aller­dings direkt in die tech­ni­sche Ent­wick­lung und wir arbei­ten bereits an der nächs­ten Gene­ra­ti­on unse­rer Anla­gen. Wie bei sol­chen tech­ni­schen Ent­wick­lun­gen üblich, dau­ert dies natür­lich eine Wei­le. Wir wol­len aller­dings bereits im nächs­ten Jahr stan­dar­di­sier­te Pro­duk­te auf dem Markt eta­blie­ren und in 2017 die Seri­en­rei­fe für die ers­ten Pro­dukt­grö­ßen errei­chen. Damit die­se Tech­no­lo­gie erfolg­reich sein kann, braucht es stan­dar­di­sier­te Pro­duk­te in höhe­ren Stück­zah­len. Das ist unser Ziel in den nächs­ten zwei Jahren.

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