Alles auf Null – Neue Pla­nung von Kor­ri­dor D

Ampri­on beginnt mit den Pla­nun­gen für den Kor­ri­dor D neu. Die Feh­ler, die Ampri­on bei der ers­ten Pla­nung gemacht hat, sol­len die­ses mal ver­mie­den werden.

Ampri­o­ns Pla­nun­gen zum Kor­ri­dor D begin­nen nun wie­der von vor­ne. Dabei darf man nicht außer Acht las­sen, dass sich die gesetz­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen nur sehr wenig ver­än­dert haben. Im Gegen­satz zu den Pla­nun­gen, die noch im 1. Quar­tal letz­ten Jah­res vor­ge­stellt wur­den ist nun eine teil­wei­se Erd­ver­ka­be­lung von HGÜ-Pilot­stre­cken möglich.

Zur Zeit führt Ampri­on Gesprä­che mit der Pres­se und Bür­ger­initia­ti­ven über den aktu­el­len Pla­nungs­stand. Die neue Tras­sen­pla­nung hat dabei eini­ge neue Eckdaten.

Neue Start und Endpunkte

Die Ver­set­zung von Start und End­punkt ist eine Opti­on, die jetzt berück­sich­tigt wer­den muss. Wol­mir­stedt in Sach­sen-Anhalt und Gund­rem­min­gen in Bay­ern sind die neu­en Mar­kie­run­gen, um die eine Ellip­se gezo­gen wird. Inner­halb die­ser Ellip­se wird nach einem  neu­en mög­li­chen Tras­sen­ver­lauf gesucht.

Erd­ver­ka­be­lung

Die Mög­lich­keit der  Erd­ver­ka­be­lung bringt auch Städ­te wie­der in den Fokus. Bal­lungs­räu­me wie zum Bei­spiel Bay­reuth müs­sen nicht mehr weit­läu­fig umgan­gen wer­den. ICE-Stre­cken oder Auto­bah­nen kön­nen genutzt wer­den um Bal­lungs­räu­me direkt zu durch­que­ren. Vie­le vor­her betrof­fe­ne länd­li­che Gebie­te wür­den dann ver­schont wer­den. In den Bal­lungs­ge­bie­ten kann also die vor­han­de­ne Infra­struk­tur bes­ser genutzt wer­den. Durch die Mög­lich­keit der teil­wei­sen Erd­ver­ka­be­lung kann man das durch­que­ren von Natur­schutz­ge­bie­ten vermeiden.

Mast­hö­he

Ein gro­ßes The­ma, was der Akzep­tanz der Tras­se gescha­det hat war die Mast­hö­he. Ampri­on setzt nun auf klei­ne­re Mas­ten. Wäh­rend in den ers­ten Pla­nun­gen eine Tras­se geplant war, bei der die Mast­hö­he zwi­schen 60 und 80 Meter hoch war, wird nun mit Höhen von etwa 40 Metern geplant. Die neue Mast­hö­he beruht dar­auf, das bei den ers­ten Pla­nun­gen neben Gleich­strom auch Wech­sel­strom als Back­up mit­ge­führt wer­den soll­te. Die­se Wech­sel­strom­lei­tun­gen soll­ten über den Gleich­strom­lei­tun­gen geführt wer­den. Jetzt wird die Mast­hö­he um die weg­fal­len­den Wech­sel­strom­lei­tun­gen gekürzt. Die Gleich­strom­lei­tun­gen blei­ben damit qua­si auf glei­cher Höhe. Die neu­en Mas­ten wer­den mit vier Lei­ter­sei­len bestückt.

Tras­sen durch ande­re Bundesländer

Ein wei­te­rer Punkt ist der Vor­schlag der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung, Tras­sen durch Hes­sen und Baden-Würt­em­berg zu füh­ren anstatt durch Bay­ern (sie­he Bei­trag Neue Tras­sen­plä­ne der bay­er. Staats­re­gie­rung). Die­ser Vor­schlag wur­de wäh­rend der Kon­sul­ta­ti­ons­pha­se zum zwei­ten Enwurf des Netz­ent­wick­lungs­plans von 2014 von der bay­er. Staats­re­gie­rung eingebracht.

Wir wer­den sehen, wie Ampri­on für mehr Akzep­tanz für die neue Tras­se sor­gen will. Das man “ver­brann­te Erde hin­ter­las­sen habe” weiß Tho­mas Wie­de, Lei­ter Unter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on bei Amprion.

Über die Not­wen­dig­keit der Tras­se bleibt kein Zwei­fel mehr offen. Die Fra­ge die sich stel­len muss ist, für was die Tras­se Not­wen­dig ist. Ob zur Ver­sor­gungs­si­cher­heit oder Gewinn­ma­xi­mie­rung der Energielobby.

 

Bil­der: © Q.pictures / pixelio.de

4 Gedanken zu „Alles auf Null – Neue Pla­nung von Kor­ri­dor D“

  1. Die Ener­gie­kon­zer­ne RWE und E.on sind aus mei­ner Sicht als Haupt­ak­teu­re pro Tras­sen­bau zu betrach­ten. Für RWE bei­spiels­wei­se geht es um ein Stand­bein, viel­leicht das letz­te, mit dem über­haupt noch Gewinn gemacht wer­den kann, wie auf der dies­jäh­ri­gen HV offen zuge­ge­ben wur­de. Die “Divest”-Kampagne, begon­nen von Schwe­den, indem Vat­ten­fall ver­kauft wer­den soll, über den nor­we­gi­schen Staats­fonds, der sei­ne Koh­le­be­tei­li­gun­gen abstößt und dann die deut­sche Alli­anz, die eben­falls anfängt, über Kli­ma­schutz nach­zu­den­ken betrifft RWE schon jetzt. Nun hat auch noch der EuGH die Brenn­ele­men­te­steu­er für rech­tens erklärt, die erhoff­ten Rück­zah­lun­gen entfallen.

  2. Nach wie vor wol­len die Ener­gie­lob­by­is­ten den euro­päi­schen Atom- und Koh­lestrom­han­del vor­wärts brin­gen. Dies­mal eben der Ver­such über Erd­ver­ka­be­lung. Die dezen­tra­le Ener­gie­wen­de geht damit kaputt – genau wie mit den Trassen.

  3. Die von Ampri­on gewünsch­ten Gesprä­che zwi­schen Netz­be­trei­ber und BI´s soll­te man ver­mei­den, es sei denn, man ist sich nicht zu scha­de, als Sta­tist für eine wei­te­re pres­se­träch­ti­ge Ver­an­stal­tung zu dienen.

    Es gibt nur zwei mög­li­che Ant­wor­ten auf die­se Pseu­do-Neu­start-Akti­on und die öffent­li­chen Beschwich­ti­gungs-Ter­mi­ne der Netzbetreiber:
    1. Die Ver­an­stal­tun­gen ableh­nen bzw. igno­rie­ren oder
    2. die Ver­an­stal­tun­gen besu­chen, Warn­wes­ten anzie­hen und laut­stark, wie es einem mun­te­ren Wut­bür­ger gebührt, mitdiskutieren.
    Still­sit­zen und Schwach­sinn höf­lich und unkom­men­tiert hin­neh­men soll­te nach mehr als einem Jahr ver­such­ter Volks­ver­dum­mung kei­ne Opti­on mehr sein.

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