HGÜ-Gesund­heits­ri­si­ken sol­len erforscht werden

Leuk­ämie, Demenz, Par­kin­son oder ALS. All die­se Krank­hei­ten wer­den mit der Hoch­span­nungs-Gleich­strom-Über­tra­gung (HGÜ) in Ver­bin­dung gebracht. Ob es einen Zusam­men­hang gibt weiß nie­mand so genau. Auch die Bun­des­re­gie­rung nicht, die den Bau der umstrit­te­nen HGÜ-Tras­sen beauf­tragt hat.

Über die kom­men­den sechs Jah­re will die Bun­des­re­gie­rung nun die Aus­wir­kun­gen von Strom­lei­tun­gen auf die Gesund­heit von Bür­gern erfor­schen. Die Prä­si­den­tin des Bun­des­am­tes für Strah­len­schutz, Inge Pau­li­ni sag­te am Diens­tag in Ber­lin “Wir sind über­zeugt, dass wir alle gut gesi­chert sind durch die gesetz­li­chen Regel­wer­ke”. Nega­ti­ven Fol­gen sei­en bis­her nicht nach­ge­wie­sen. Es gebe aber wis­sen­schaft­li­che Fra­gen und Ver­dachts­mo­men­te, die zu Sor­gen in der Bevöl­ke­rung führten.

Das 18 Mil­lio­nen Euro teu­re Vor­ha­ben soll über 30 Pro­jek­te umfas­sen und den Zusam­men­hang von soge­nann­ten nie­der­fre­quen­ten Magnet­fel­dern mit Krank­hei­ten wie Demenz, Par­kin­son, ALS oder Leuk­ämie­er­kran­kun­gen bei Kin­dern unter­su­chen. Die Wahr­neh­mung, wann elek­tri­sche und magne­ti­sche Fel­der wahr­ge­nom­men wer­den kön­nen und auch das Risi­ko­be­wusst­sein der Bevöl­ke­rung soll eben­falls The­ma sein. Der Aus­bau wer­de durch For­schungs­pro­gramm “in kei­ner Wei­se” behin­dert, beton­te Pau­li­ni. „Falls da etwas Bedenk­li­ches her­aus­kommt, wer­den wir das natür­lich in die Pro­zes­se einspeisen.“

Die Tras­sen wer­den gebaut und es wird geforscht. Her­aus­kom­men kön­nen zwei Ergeb­nis­se, im bes­ten Fall tre­ten kei­ne Gesund­heits­be­ein­träch­ti­gun­gen auf. Aber was wenn doch? Wer­den die Tras­sen dann wie­der abge­ris­sen oder wird die Schä­di­gung der Bevöl­ke­rung in Kauf genom­men? Bleibt zu hof­fen, dass die For­schung so trans­pa­rent betrie­ben wird, dass für alle nach­voll­zieh­bar ist, wie die Resul­ta­te zustan­de gekom­men sind. Ansons­ten bleibt ein fader Bei­geschmack ob man es sich leis­ten kann, ein neag­ti­ves For­schungs­er­geb­nis zu über­haupt zu veröffentlichen.

Ein Gedanke zu „HGÜ-Gesund­heits­ri­si­ken sol­len erforscht werden“

  1. Gut, dass die Ver­net­zun­gen zwi­schen den Akti­ons­bünd­nis­sen wir­ken und unser Akti­ons­bünd­nis auch vor Ort war, ver­tre­ten durch die Pres­se­spre­che­rin Dör­te Hamann.
    Der Zynis­mus der Bun­des­re­gie­rung ist uner­träg­lich, es soll geforscht wer­den, aber der Bau der Strom­tras­se in kei­ner Wei­se Wei­se behin­dert wer­den. Und nega­ti­ve Ergeb­nis­se der For­schung sol­len “in den Pro­zess ein­ge­speist wer­den”. Ja wie denn? Wir ken­nen zu Genü­ge, wie Ergeb­nis­se, bei­spiels­wei­se von Kon­sul­ta­tio­nen in den Tras­sen­bau “ein­ge­speist” wer­den, sie wer­den ein­fach unkom­men­tiert an den Rand geschrie­ben – rei­ne Rand­be­mer­kun­gen als, ohne jede Ver­bind­lich­keit. Und die Ioni­sie­rung der Teil­chen bei Gleich­strom? Das wird nicht erforscht und hier liegt die bri­san­tes­te Schwachstelle.

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