Bericht zur Demo auf der Dörlbacher Au am 23.05.2022
KEINE TRASSE. NIRGENDS! Gemeinsam gegen die unnötige Juraleitung!
“Juraleitung? – Die haben wir doch schon”… stellte Hubert Galozy vom Aktionsbündnis Trassengegner bei der Demo auf der Dörlbacher Au fest: “Eine alte Leitung, wie die P53 fällt nicht einfach tot um.”
Gegen diesen geplanten Neubau der Juraleitung demonstrierten die Bürger diesen Montag auf der Wind-Au. So nennen die Dörlbacher ihre Hochebene. Es kamen an die 400 Menschen. Eine lange Reihe von Traktoren zeichnete sich gegen die heraufziehenden Wolken am Himmel ab.
Eingeladen hatten das Aktionsbündnis, die Bürgerinitiative Dörlbach und die Task Force Stromtrasse Altdorf. Martin Tabor, Altdorfs Bürgermeister eröffnete die Veranstaltung.
Berechtigte Bedenken der Bürgerinnen und Bürger
Herbert Barthel, Kreisvorsitzender Bund Naturschutz Nürnberger Land, führte aus, wie grundlegend der Schutz des Waldes und der Natur in Anbetracht unserer Lage ist: “Die Juraleitung ist ein Projekt, das nicht geeignet ist, das Klimaproblem zu lösen, das aber auf der anderen Seite Natur zerstört.” Deshalb sei es so wichtig, dass dagegen protestiert wird und die berechtigten Bedenken der Bürgerinnen und Bürger von der Politik gehört werden, denn “die Teilnahme an einer Demo ist gelebte Demokratie”.
“Beim Trassenbau will jemand Geld verdienen.”
Landrat Armin Kroder, der schon vor zehn Jahren den überdimensionierten Netzausbau ablehnte, fand klare Worte: “Beim Trassenbau will jemand Geld verdienen.” Das sei legitim, aber “um die Versorgungssicherheit geht es nicht.” Als der Regen stärker wurde, kam ein wenig Unruhe auf. Trotzdem blieben die meisten Demonstranten hartnäckig auf der Wiese stehen. “Schade”, stellte Kroder fest, als er seine Rede beendet hat. Er hätte gern noch mehr dazu gesagt, aber diesmal halten sich alle etwas kürzer bei ihren Reden. Das bedauerten sicher auch die Zuhörer.
Wissenschaftlich belastbare Fakten existieren
“Die Windau”, sagte Kurt Rupprecht von der Dörlbacher BI, “die haben wir schon einmal vor der Zerstörung gerettet, gegen die geplante Mülldeponie”. Ziel müsse es sein, jetzt nicht aufzugeben. Der Rascher Ortsobmann des Bauernverbandes Hermann Waiz verwies auf die oft verwirrenden Nachrichten zum Thema Netzausbau, doch die wissenschaftlich belastbaren Fakten existieren. Sie stehen im Netzentwicklungsplan (NEP). Zudem gibt es die Gutachten von Prof. Jarass auf Basis des NEP. Diese Fakten sind in keinster Weise interpretationsbedürftig – die Originalpläne müsste man einfach nur mal lesen.
Wir brauchen kleine Verteilnetze und Einspeisemöglichkeiten für viele dezentrale Stromerzeuger. Für den Ausbau der großen Trassen kann kein Bedarf nachgewiesen werden.
Dem heraufziehenden Regen haben die Zuhörer in dieser Stunde getrotzt.
Dem Neubau der Juraleitung ebenso zu trotzen, mit diesem verheißungsvollen Vergleich entlässt Moderatorin Dörte Hamann die Protestierenden.