Gestern der Vorschlag von Minister Gabriel, vorhandene Trassen und Erdverkabelung zu nutzen, heute ist der Ostbayernring als Trassenkorridor für die Süd-Ost Passage im Spiel. Gabriel will die Süd-Ost-Passage entlang des Ostbayernrings vom Oberfränkischen Redwitz in einem Bogen bis nach Schwandorf nutzen. Ab Schwandorf soll die Leitung dann durch die Landkreise Nürnberg und Neumarkt führen. Man überlege sich das, von Wolmirstedt nach Rewitz über Schwandorf, vorbei an Nürnberg und nach Grundremmingen. Scheinbar versucht Gabriel ein mal jedes Grundstück in Bayern zu treffen.
Gabriel erzählt uns jetzt von einer Trassenführung durch die Oberpfalz also weiter im Osten als bisher. Anfang des Jahres wurde der Suchkorridor für die neue Süd-Ost Passage (Wolmirstedt – Grundremmingen) aber weiter in den Westen verlagert.
Amprion sagte erst vor zwei Wochen, die Planungen sind wieder ganz am Anfang und man überlegt mit einer Trassenführung durch Bayreuth (möglich durch Erdkabel), entlang der A9.
Horst Seehofer erzählt seit über einem Jahr, dass es mit ihm gar keine Trassen geben wird.
Ilse Aigner spricht nach dem Energiedialog von 2‑x . Nach der Konsultationsphase schlägt sie vor eine der beiden geplanten Trassen nach Baden-Würtemberg und Hessen abzuschieben. Das deckt sich schon einmal nicht mit Seehofers Aussage. Wir fassen zusammen mit der Aignerschen Rechenformel.
- Gabriel 2–0=2 (beide Trassen werden gebaut)
- Seehofer 2–2=0 (Seehofer will keine Trasse)
- Aigner 2‑x=1 (1 aber bei den anderen)
- 1 (Amprion plant eine Trasse also die 1 ist gesetzt)
Ist es denn möglich, dass sich sogenannte Volksvertreter trauen derart unterschiedliche Aussagen zu treffen? Innerhalb einer Partei driften die Aussagen schon weit auseinander. Wenn sich eine Partei schon nicht einig ist, wie verhandelt man dann in der großen Koalition? Aigners Aussage ist natürlich die sicherste, um sich politisch nicht in Abseits zu stellen. Seehofer muss Beweisen, wie ernst er seine Aussage nimmt. Kann er sich in Berlin nicht durchsetzen, steht er als Verliere vor dem eigenen Volk da. Gabriel (mag den überhaupt jemand), denkt sowieso nur an seine Interessen, was das Volk will interessiert ihn scheinbar nicht (siehe u.a. TTIP, Vorratsdatenspeicherung, Stromtrassen etc.). Auch, ob der Übertragungsnetzbetreiber Amprion ehrlich ist, wage ich zu bezweifeln. Die Planungen beginnen von vorne sagte Thomas Wiede (Leiter Unternehmenskommunikation bei Amprion) . Beginn bei Null kann nicht stimmen, wenn der Wirtschaftsminister scheinbar einen möglichen Trassenverlauf kennt.
Das Lügenkarussell dreht sich munter weiter. Am 1.Juli soll in Berlin eine Entscheidung getroffen werden, ein Verlierer steht schon fest, DER BÜRGER, der die Rechnung tragen muss, mit seinem Geld und seiner Gesundheit!
Bilder: Dr. Stephan Barth / pixelio.de
Ich würde jeden empfehlen das Buch “Wenn das die Deutschen wüssten” zu lesen, zumindest den I. Teil. Dann weiß man auch, warum Politiker so sind wie sie sind. Nicht umsonst hat Herr Horst Seehofer im Mai 2010 bei “Pelzig” in der Sendung gesagt: “Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt. Und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden.”