NEP ist eine KriegsÂerÂkläÂrung an die Stromkunden
Der komÂmenÂde NetzÂentÂwickÂlungsÂplan 2030 (NEP) ist ein Fest für die KonÂzerÂne. Mit zwei weiÂteÂren geplanÂten GleichÂstrom-TrasÂsen von Nord nach SüdÂdeutschÂland erhöht sich die Zahl der HGÜ-LeiÂtunÂgen von drei auf fünf. AngebÂlich sei dies notÂwenÂdig, um dem AusÂbau der erneuÂerÂbaÂren EnerÂgien gerecht zu werÂden. Das ist vollÂkomÂmen unglaubÂwürÂdig, betrachÂtet man die sträfÂliÂche VerÂnachÂläsÂsiÂgung und BehinÂdeÂrung des AusÂbaus von ErneuÂerÂbaÂren Energien.
Die KosÂten solÂlen laut ungeÂnauÂen SchätÂzunÂgen der ÜberÂtraÂgungsÂnetzÂbeÂtreiÂber von 32 MilÂliÂarÂden auf 52 MilÂliÂarÂden Euro steiÂgen. Eine SteiÂgeÂrung von über 60% lässt für die nächsÂten zehn JahÂre SchlimÂmes erahÂnen. Zu den ersÂten SchätÂzunÂgen haben sich die KosÂten jetzt schon mehr als verÂdopÂpelt. Eine weiÂteÂre VerÂvielÂfaÂchung der KosÂten ist wahrÂscheinÂlich. Grund ist die völÂliÂge InkomÂpeÂtenz der ÜberÂtraÂgungsÂnetzÂbeÂtreiÂber und das VerÂsaÂgen der BunÂdesÂnetzÂagenÂtur als PrüfÂinstanz. Jeder KonÂzern im WettÂbeÂwerb wäre bei solÂchen KosÂtenÂexÂploÂsioÂnen pleiÂte, die ProÂjekÂte und das UnterÂnehÂmen längst beerÂdigt. Es gibt keiÂnen erkennÂbaÂren ProÂjektÂplan, dieÂse VorÂhaÂben rechÂnen sich nicht. DieÂse VorÂgeÂhensÂweiÂse geht tatÂsächÂlich nur, weil die ÜberÂtraÂgungsÂnetzÂbeÂtreiÂber den StromÂkunÂden ungeÂhinÂdert als MelkÂkuh für die fürstÂliÂche 9,05% EigenÂkaÂpiÂtalÂrenÂdiÂte benutÂzen dürÂfen, und weil die BunÂdesÂnetzÂagenÂtur als KonÂtrollÂinÂstanz wisÂsentÂlich verÂsagt. Die KosÂten werÂden durch den StromÂkunÂden über die NetzÂentÂgelÂte refiÂnanÂziert. Der masÂsiÂve AusÂbau des StromÂnetÂzes geht erkennÂbar in RichÂtung der geplanÂten euroÂpäiÂschen KupÂferÂplatÂte, mit der ein zenÂtraÂlisÂtiÂsches KonÂzept der EnerÂgieÂverÂsorÂgung künstÂlich am Leben erhalÂten werÂden soll. Für die EnerÂgieÂwenÂde ist dies das falÂsche Konzept.
DieÂser AusÂbau eines zunehÂmend monoÂpoÂliÂsierÂten euroÂpäiÂschen StromÂmarkÂtes dient vorÂranÂgig dem Export und damit dem proÂfitÂoriÂenÂtierÂten Geschäft der groÂßen StromÂverÂsorÂger. Die StromÂkunÂden müsÂsen dies bezahÂlen – die KosÂten werÂden soziaÂliÂsiert, die GewinÂne priÂvaÂtiÂsiert. ÜberÂtraÂgungsÂnetzÂbeÂtreiÂber und BunÂdesÂnetzÂagenÂtur spreÂchen mit den unsinÂniÂgen ErhöÂhunÂgen eine KriegsÂerÂkläÂrung an die StromÂkunÂden aus.
Fünf JahÂre WiderÂstand im AktiÂonsÂbündÂnis gegen die Süd-Ost-Trasse
Seit Anfang 2014 kämpÂfen zahlÂreiÂche BürÂgerÂinitiaÂtiÂven (BI) im AktiÂonsÂbündÂnis gegen die Süd-Ost-TrasÂse gegen den überÂdiÂmenÂsioÂnierÂten NetzÂausÂbau, auch entÂlang weiÂteÂrer geplanÂter StromÂtrasÂsen ist der WiderÂstand groß. Die PlaÂnunÂgen konnÂten damit um vieÂle JahÂre verÂzöÂgert werÂden. KeiÂne der geplanÂten GleichÂstromÂtrasÂsen wird vor 2028 ferÂtig sein. Ob sie tatÂsächÂlich überÂhaupt einÂmal ferÂtigÂgeÂstellt werÂden, ist mehr als fraglich.
Denn mit einer NetzÂausÂbau-PlaÂnung, die jedes verÂnünfÂtiÂge Maß verÂloÂren hat, werÂden die ProÂtesÂte weiÂter zunehÂmen. Auch in den verÂganÂgeÂnen MonaÂten ist das AktiÂonsÂbündÂnis gegen die Süd-Ost-TrasÂse gewachÂsen, neue BürÂgerÂinitiaÂtiÂven haben sich formiert.
Weder die ÜberÂtraÂgungsÂnetzÂbeÂtreiÂber noch die BunÂdesÂnetzÂagenÂtur noch BunÂdesÂwirtÂschaftsÂmiÂnisÂter AltÂmaiÂer ist es in den verÂganÂgeÂnen JahÂren gelunÂgen, ein KonÂzept gegen die ProÂtesÂte entÂlang der TrasÂsen zu entÂwiÂckeln. Es ist nicht erkennÂbar, dass die AkzepÂtanzÂproÂbleÂme mit einer VerÂschärÂfung der GesetÂze wie dem geplanÂten NABEG 2.0 gelöst werÂden könÂnen, im GegenÂteil – rechtÂliÂche ProÂbleÂme und ProÂtesÂte gegen die EntÂmünÂdiÂgung der BürÂgeÂrinÂnen und BürÂger sind vorÂproÂgramÂmiert. Wir appelÂlieÂren einÂdringÂlich an die VerÂantÂwortÂliÂchen, es nicht auf eine EskaÂlaÂtiÂon ankomÂmen zu lassen.