„Keiner muss stehen“, versprach die Moderatorin der Veranstaltung der BI Raumwiderstand Winkelhaid den zahlreichen Gästen.
18.01.2023
Der Saal der Winkelhaider Sportpark-Gaststätte war voll besetzt. Neben einer großen Anzahl an Winkelhaider Bürger und Bürgerinnen waren VertreterInnen zahlreicher Bürgerinitiativen angereist. Anlass der Infoveranstaltung ist die geplante Aufrüstung der Juraleitung (P53) auf 380kV. Zusätzlich soll auf Winkelhaider Gemeindegebiet (oder in Ludersheim, auf Altdorfer Stadtgebiet) ein 14 ha großes Umspannwerk entstehen.
Dass die Region zum Knotenpunkt aufgerüsteter Stromleitungen ausgebaut werden soll, alarmiert viele Menschen. Die Notwendigkeit dieser Leitungen ist weder nachgewiesen, noch werden die Kosten im Zusammenhang mit dem Nutzen analysiert.
Eine Informationsoffensive erwartete die Zuhörer. Ralph Kubala, BI Altdorf/Burgthann erläuterte die Schäden und Zerstörungen, die ein solches Großprojekt nach sich ziehen würden. Dörte Hamann, Sprecherin des Aktionsbündnis Trassengegner, beleuchtete mittels eines voll gepackten einstündigen Vortrags die energiepolitischen Zusammenhänge der Juraleitung und dem europäischen Stromnetz.
Das Thema Aufrüstung der Juraleitung und Trassenneubau ist technisch und politisch komplex und umstritten.
Durch die Nähe zu Wohngebieten droht gesundheitliche Gefährdung der Bürger. Die kommunale Entwicklung, die Landwirtschaft und die Landschaften werden den finanziellen Interessen der Politik und wenigen Konzernen geopfert.
Der ausführende Konzern Tennet verweigert sich einer umfassenden Bürgerinformation. Die Bundesnetzagentur, die Tennet den Auftrag zur Aufrüstung der Netze erteilt hat, läßt dem Konzern freie Hand.
So werden die Bürger – ohne den Schutz des Staates – den finanziellen Interessen der Industrie gegenüber allein gelassen.
Deshalb ist der Widerstand gegen die Konzerninteressen gerechtfertigt und notwendig.
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Kein Kommentar? Ich ‑selbst direkt von den Leitungen betroffen- sehe ich die Art und Weise wie sich dieses Bündnis von Bürgerinitiativen entwickelt als bedenklich. Erst wurden um die Leitungen nicht mehr sehen zu müssen Erdleitungen angegangen, zu deutlich höheren Kosten. Dann wurde ein sinnvoller Kompromiss gefunden die Leitungen am Waldrand zu führen. Ein guter Kompromiss mit Augenmaß. Das ist aber nun auch nicht mehr genug und wir nähern uns dem “wir sind gegen alles… der Strom kommt aus der Steckdose”. Dadurch werden sinnvolle Kompromisse in Frage gestellt und die BI hat sich zu einem nicht mehr ernstzunehmenden Diskussionspartner entwickelt.