Stel­lung­nah­me des Akti­ons­bünd­nis­ses gegen die Süd-Ost-Tras­se zu den Ergeb­nis­sen des Energiegipfels

Stel­lung­nah­me des Akti­ons­bünd­nis­ses gegen die Süd-Ost-Tras­se zu den Ergeb­nis­sen des Ener­gie­gip­fels vom 1. Juli 2015 Das Akti­ons­bünd­nis gegen die Süd-Ost-Tras­se ist zutiefst ent­täuscht über das Ergeb­nis des Koali­ti­ons­gip­fels vom 1. Juli 2015.

Minis­ter­prä­si­dent See­ho­fer hat mit sei­nem Ja zu bei­den Höchst­span­nungs­lei­tun­gen durch Bay­ern einer dezen­tra­len Ener­gie­wen­de end­gül­tig den Todes­stoß versetzt.

Irri­tiert müs­sen wir fest­stel­len, dass die Akzep­tanz der Tras­sen durch Bay­ern in der Pres­se­er­klä­rung von Wirt­schafts­mi­nis­te­rin Ilse Aigner als Erfolg schön­ge­re­det wird. Frau Aigner stellt fest, die Gleich­strom­pas­sa­ge Süd­ost sowie der Sued­Link sei­en „in der bis­he­ri­gen Form“ ver­hin­dert wor­den, von „Mons­ter­tras­sen“ kön­ne des­halb kei­ne Rede mehr sein. Für die von den Tras­sen betrof­fe­nen Men­schen in Bay­ern sind der­ar­ti­ge rhe­to­ri­sche Spie­le­rei­en blan­ker Hohn.

Die Bür­ger­initia­ti­ven sind, voll­kom­men unab­hän­gig vom Tras­sen­ver­lauf, gegen die HGÜ- Lei­tun­gen, da sie als Teil der Euro­päi­schen Ener­gie­uni­on geplant sind, die Atom­strom als fes­ten Bestand­teil im Ener­gie­mix vor­sieht. Wir fol­gen der Fest­stel­lung des Deut­schen Insti­tuts für Wirt­schafts­for­schung DIW, dass die Süd-Ost-Tras­se nicht aus Grün­den der Ver­sor­gungs­si­cher­heit benö­tigt wird, son­dern zu einem gro­ßen Teil um Koh­lestrom in Stark­wind­pe­ri­oden auf­zu­neh­men. Dies ist ener­gie­wirt­schaft­lich unnö­tig und wider­spricht dem Kli­ma­schutz und den ener­gie­po­li­ti­schen Zie­len Bay­erns. An die­sem Grund­pro­blem ändert auch die geplan­te Aus­füh­rung der Lei­tun­gen als Erd­ka­bel nichts.

Nach unse­rer Ansicht hat die Koali­ti­on mit ihren weg­wei­sen­den Ent­schei­dun­gen auf gan­zer Linie ver­sagt. Deut­lich wird: Koh­le in dop­pel­tem Sinn hat Vor­rang vor den Menschen.

Hoff­nung schöp­fen wir aus der Tat­sa­che, dass die Tras­sen­geg­ner durch die geän­der­ten Rah­men­be­din­gun­gen, die Neu­pla­nun­gen erfor­dern, Zeit in ihrem Kampf um eine dezen­tra­le Ener­gie­wen­de gewin­nen. Außer­dem befin­den sich nun noch mehr Men­schen im Unter­su­chungs­raum für die geplan­te Süd-Ost-Tras­se, der Wider­stand wird sich des­halb noch deut­lich stei­gern. Zusam­men mit die­sen Men­schen wer­den wir, gemein­sam mit dem BUND Natur­schutz, wei­ter­hin Wider­stand gegen die Tras­se leis­ten, da wir davon über­zeugt sind, dass das nun fixier­te ener­gie­po­li­ti­sche Kon­zept falsch ist.

Der von den ver­ant­wort­li­chen Poli­ti­kern geäu­ßer­te Wunsch, nun eine Befrie­dung der Bevöl­ke­rung erreicht zu haben, ist nicht ein­ge­tre­ten, das Gegen­teil ist der Fall: Auf­grund der Gewiss­heit, dass die baye­ri­sche Lan­des­re­gie­rung nicht län­ger auf Sei­ten der Tras­sen­geg­ner steht, sind wir sind höchst alar­miert und bereit für einen Kampf gegen die Süd-Ost-Tras­se, der einen lan­gen Atem erfordert.

Down­load: 2Ju­li2015-Akti­ons­buend­nis-Pres­se­mit­tei­lung (pdf, 171KB)

3 Gedanken zu „Stel­lung­nah­me des Akti­ons­bünd­nis­ses gegen die Süd-Ost-Tras­se zu den Ergeb­nis­sen des Energiegipfels“

  1. Die Ver­ant­wort­li­chen in der Poli­tik ver­ste­hen es wie­der ein­mal uns ein x für ein u zu ver­kau­fen. Es ist mehr als unan­stän­dig die­se Ent­schei­dung als Fort­schritt in den Ver­hand­lun­gen zu ver­kau­fen. Im Prin­zip kom­men die strom­tras­sen – Ober- oder unter­ir­disch. Wir wol­len und brau­chen kei­ne Atom- und kohlestromtrassen.
    Und See­ho­fer wur­de wie­der ein­mal zum Dreh­ho­fer. Scha­de dass er sein Wort nicht hält und uns Bür­ger / Wäh­ler so für dumm ver­kauft. Von den ande­ren Poli­ti­kern reicht es mir zu die­sem The­ma kom­plett. Ich hof­fe Herr Aiwan­ger steht wei­ter­hin zu sei­nem Wort und damit zu uns bürgern.

  2. Nein, die­se Poli­ti­ker kön­nen uns kein x für ein u ver­kau­fen. Sie kön­nen uns gar nichts mehr ver­kau­fen, denn die Zeit des Schmu­se­kur­ses ist vor­bei. Wir haben so viel dazu­ge­lernt und wis­sen nun, wo wir den Hebel anset­zen müs­sen. Und was hat Prof. Mar­kus Bies­wan­ger zum Abschluss des Ener­gie­dia­logs in Mün­chen gesagt? “Die CSU hat die meis­ten Wäh­ler in der länd­li­chen Regi­on, die­se Regi­on ist von den Tras­sen­be­trof­fen: Die CSU muss sich sehr über­le­gen, was sie ihren Wäh­lern noch zumu­ten will.” Die­se Wor­te sind wah­rer denn je.

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