Über­tra­gungs­netz­be­trei­ber am Sued­Ost­Link: “Wir üben noch auf der Modellbaustelle”

Süd­link und Süd­ost­link haben sich von Beginn der Pla­nun­gen an kon­stant zu Mil­li­ar­den­grä­bern ent­wi­ckelt und sind erkenn­bar Hoch­ri­si­ko­pro­jek­te. Noch immer reagie­ren die Ver­ant­wort­li­chen in der Poli­tik nicht. Die Lei­tun­gen zeich­nen sich vor allem durch die­se Eigen­schaf­ten aus: Zu spät, zu teu­er, zu umwelt­schäd­lich, nicht geeig­net für ein Ener­gie­wen­de-Sys­tem – aber all das wird ignoriert.

Fatal ist: Die Strom­kos­ten stei­gen vor allem auf­grund der jetzt schon explo­die­ren­den Netz­ent­gel­te. Der über­di­men­sio­nier­te Netz­aus­bau wird in Deutsch­land die Ener­gie­ar­mut ver­stär­ken, Strom wird zum Luxus­gut – die Kon­zern­plä­ne sind aso­zi­al und volks­wirt­schaft­lich nicht tragbar.

 

Unge­klär­te Eigen­tums­ver­hält­nis­se für rund 20.000 Grundstücke

Gebaut ist bis­lang so gut wie nichts. Allein für den Süd­link muss man rund 20.000 Grund­stü­cke durch­bag­gern, für die erst noch Ver­trä­ge mit Eigen­tü­mern geschlos­sen wer­den müs­sen, teil­wei­se sind nicht ein­mal die Eigen­tums­ver­hält­nis­se geklärt.
Nur dort, wo die Eigen­tums­ver­hält­nis­se an den Lei­tungs­ver­läu­fen ein­deu­tig sind, fan­gen die Über­tra­gungs­netz­be­trei­ber mit klei­nem Stück­werk an, die Gel­der der Strom­kun­den im Erd­bo­den zu ver­sen­ken. Am Süd­ost­link will der Über­tra­gungs­netz­be­trei­ber Ten­net vor­zei­tig vor Ende der Pla­nungs­ver­fah­ren mit Baum­fäll­ar­bei­ten und Hori­zon­tal­spül­boh­run­gen begin­nen. Soll­te sich erwei­sen, dass dort aus irgend­ei­nem Grund doch nicht gebaut wer­den kann, muss der Über­tra­gungs­netz­be­trei­ber die Maß­nah­men rück­gän­gig machen. Was bei gefäll­ten Bäu­men inter­es­sant wer­den dürfte.

 

In der Modell­bau­stel­le spie­len bereits jetzt  die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen das Ver­le­gen der Kabel durch”

Auch was die Tech­nik betrifft, ist der Pilot­cha­rak­ter der Lei­tun­gen erkenn­bar. Wenn man die Aus­sa­ge von Ste­fan Kap­fe­rer, CEO 50Hertz, auf Lin­ke­dIn liest, wird einem him­me­langst. Kap­fe­rer übt mit sei­ner Tras­sen­bau-Crew der­zeit noch, wie man so eine Lei­tung baut.

Vor den 2030ern wird das nichts mit der Inbe­trieb­nah­me der Erd­ka­bel, wie selbst der ehe­ma­li­ge Chef der Bun­des­netz­agen­tur zuge­ben muss­te. Aber zu die­sem Zeit­punkt muss die Ener­gie­wen­de längst weit fort­ge­schrit­ten sein, wenn Kli­ma­schutz gelin­gen soll. Und der funk­tio­niert nur mit einem dezen­tra­len Aus­bau von Erneu­er­ba­ren Ener­gien, Ver­teil­net­zen, Spei­chern und Reservekraftwerken.

Ste­fan Kap­fe­rer, CEO 50Hertz auf der Busi­ness-Netz­werk-Platt­form LinkedIn:

Trai­nie­ren für eine zügi­ge #Ener­gie­wen­de
Heu­te war ich zusam­men mit unse­rem CTO Frank Gol­letz auf unse­rer Muf­fen­gru­ben­bau­stel­le bei Bad Lauch­städt zu Besuch. Auch wenn der Lei­tungs­bau für den #Sued­Ost­Link erst noch beginnt – hier wird er schon im Klei­nen gelebt. In weni­gen Jah­ren soll über die rund 540 Kilo­me­ter lan­ge Gleich­strom­tras­se von 50Hertz Trans­mis­si­on GmbH und Ten­neT TSO GmbH Strom aus Nord- und Ost­deutsch­land in den Süden flie­ßen. Ein wich­ti­ger Bei­trag, um #Gemein­sam­Schnell­er­Kli­ma­neu­tral zu wer­den. Damit sind jedoch eini­ge tech­ni­sche Her­aus­for­de­run­gen ver­bun­den. Der größ­ten­teils unter­ir­disch ver­lau­fen­de Sued­Ost­Link besteht aus zahl­rei­chen ein­zel­nen Kabel­ab­schnit­ten, die per­fekt mit­ein­an­der ver­bun­den wer­den müs­sen. Nur so kann der Strom sicher und zuver­läs­sig über­tra­gen wer­den. Damit der Bau opti­mal und zeit­ef­fi­zi­ent gelingt und Abläu­fe bereits vor­ab erprobt und opti­miert wer­den kön­nen, spie­len die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen in der Modell­bau­stel­le bereits jetzt das Ver­le­gen der Kabel und das Set­zen der Muf­fen durch. Ein Wahn­sinns­job, der gro­ße Prä­zi­si­on und Kön­nen erfor­dert, den unse­re Exper­ten von 50Hertz Trans­mis­si­on GmbH und die Kol­le­gen von NKT dort machen!

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Foto © Kers­tin Frey

 

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