von Bürgerinitiative Stromtrasse 1601
Anfrage beim Bürgerdialog-Stromnetz:
Wie viele Stellungnahmen zum Netzentwicklungsplan sind insgesamt eingegangen?
Antwort:
Über 30.000.
Nachfrage beim Bürgerdialog-Stromnetz:
Die Zahl von mehr als 30.000 war bereits kurz nach dem Abgabetermin bekannt und es hieß, es werde noch gezählt. Da bereits die Bürgerinitiativen in unserem Umfeld (Korridor D) über 25.000 Stellungnamen eingesandt haben, die Eingaben weiterer 50 BIs an unserer geplanten Trasse und auch die Einwände von den Südlink-BIs dazu kommen, müssten es weit über 50.000 sein.
Antwort:
Die Zahl von über 30.000 Eingaben zum NEP 2014 wurde uns nach telefonischer Rücksprache mit der Bundesnetzagentur, Referat Beteiligung, Abteilung Netzausbau, mitgeteilt. Nach unseren Informationen wurden „gleiche“ Stellungnahmen zusammengefasst: Wenn bspw. 1.000 Eingaben genau denselben Wortlaut haben, werden sie nur als eine Stellungnahme gezählt. Sicherlich ist das der Grund für die unterschiedlichen Zahlen.
Das ist ganz eindeutig eine böswillige Täuschung der Bevölkerung. Auch die Bundesnetzagentur muss wissen, dass ein Netzentwicklungsplan, der mit den verschiedenen Verweisen und Anlagen über mehrere tausend Seiten geht, von Nichtfachleuten nicht wirklich beurteilt werden kann und die Mehrzahl der Menschen gar nicht in der Lage sind, eine schriftliche Stellungnahme abzugeben. Dazu kommt noch, dass viele ältere Menschen nicht über einen Internetzugang verfügen und auch dadurch nicht an einer Konsultation teilnehmen können, die aber doch für die Beteiligten verpflichtend ist. Wenn dann Fachleute in den Bürgerinitiativen entsprechende Musterbriefe zur Verfügung stellen, wird jedes einzelne Exemplar von einer individuellen Person mit den persönlichen Angaben versehen und auch unterschrieben. D. h. jeder einzelne Brief, jede einzelne E‑Mail ist die Willensbekundung eines Menschen, dessen Sorgen ernst genommen werden sollten.
Die Bundesnetzagentur nimmt die Anrainer an den geplanten Trassen nicht ernst. Es geht hier um eine massive Täuschung der Öffentlichkeit, denn 30.000 sind ja nur ein paar mehr als die 26.000 vom letzten Jahr. Dann kann es ja nicht so schlimm sein.
Dabei hatte der Präsident der Bundesnetzagentur, Herr Homann, bei einer Informationsveranstaltung am 21.4. in München auf Nachfrage bestätigt: So lange Adresse, Name und Unterschrift auf den Musterstellungnahmen drauf sind, werden die einzeln gezählt.
Und noch ein Aspekt. Die Übertragungsnetzbetreiber haben zwar beim ersten Entwurf auch von 95% Serienbriefen gesprochen, aber gezählt wurden die doch. Wieso kommt jetzt die BNetzA auf die Idee, den Zählmodus der Konsultationen zum 2. Entwurf NEP 2014 zu ändern?
Entweder hat Herr Homann seine vom Steuerzahler finanzierte Behörde nicht im Griff, oder es ist Absicht, dann grenzt es an Betrug. Rechtlich hat das auf alle Fälle ein Gschmäckle und zwar ein sehr großes. Wir werden an dieser Sache dran bleiben.
Das ist ja wirklich mehr als unseriös diese Zählweise der Bundesnetzagentur. Dafür gibt es meiner Meinung nach keine in unserem demokratischen System akzeptable Begründung. Das klingt nach Willkür und ist es m. E. auch.
Ich sehe die geschickten Einwendungen zum NEP 2014 als Stimmzettel gegen die stromtrassen.
Würde man das zählsystem der Bundesnetzagentur auf andere stimmauszählungen anwenden – da wäre was los.
Die Bundesnetzagentur soll einfach zur Kenntnis nehmen: die stromtrassen werden von uns einstimmig abgelehnt.
Die BNetzA untersteht dem Kohlesiggi und wer dort – unter einem in diesem Theam völlig fachfremden und selbstgerechten Germanisten – etwas werden will muss seine Werte verraten, stromlinienförmig sein und sich u.U. bis zur Unkenntlichkeit verbiegen. Die BNetA ist weder unabhängig, noch seriös.
Jeden der sich mit dem Verein Bundesnetzagentur abgibt und seine Zeit vertut wird was den Netzausbau betrifft enttäuscht, das geht nun schon Jahre so.
Hier ein Link zum Beitrag von Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland _ Juni 2013
http://www.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/bundesrat-beraet-morgen-aufgeblaehten-bundesbedarfsplan-fuer-stromnetze-bund-hat-bei-eu-beschwerde/
2012 hatte der Bund für Umwelt und Naturschutz zwei umfangreiche Stellungnahmen eingereicht und darin Alternativen zum geplanten Netzausbau aufgezeigt, die zu einem erheblich geringeren Ausbau führen würden. Dafür gab es von der BNA nur eine Abfuhr.
Wenn am Ende dann doch die Sache schief läuft traue ich dieser Bundesnetzagentur zu dass sie uns noch die Schuld gibt da wir mit im Boot waren als entschieden wurde.
Die Bundesnetzagentur definiert die Kriterien für den Umweltbericht (SUP) zum Bundesbedarfsplan selbst, erstellt dann den Bericht und danach prüft sie ihren eigenen Bericht.
Da bekommt der Begriff „Unabhängigkeit“ eine ganz andere Bedeutung.