Schönberg/Ludersheim – Bei einem TrefÂfen am 19.11.2020 disÂkuÂtierÂten MdL NorÂbert DünÂkel und sein BüroÂleiÂter HelÂmut BrückÂner mit einer AbordÂnung von BürÂgern aus LudersÂheim sowie zwei VerÂtreÂtern des bayÂernÂweiÂten AktiÂonsÂbündÂnisÂses der TrasÂsenÂgegÂner. Dabei wurÂde die AufÂrüsÂtung der sogeÂnannÂten JuraleiÂtung in den MitÂtelÂpunkt des GespräÂches gestellt, mit deren Bau LudersÂheim von einem zusätzÂliÂchen zweiÂten UmspannÂwerk betrofÂfen wäre.
Der AusÂtausch war geprägt von engaÂgierÂten DisÂkusÂsioÂnen, führÂte aber letztÂlich zu konÂstrukÂtiÂven ÜberÂleÂgunÂgen, wie man mehr BürÂgeÂrinÂnen und BürÂger demoÂkraÂtisch am VerÂfahÂren teilÂhaÂben lasÂsen könÂne. Hubert GaloÂzy hob als SpreÂcher des AktiÂonsÂbündÂnisÂses TrasÂsenÂgegÂner die bereits im NürnÂberÂger Land erzielÂten ErfolÂge bei der mittÂlerÂweiÂle verÂworÂfeÂnen AufÂrüsÂtung der StromÂtrasÂse P44mod herÂvor. Die JuraleiÂtung bedeuÂte für die RegiÂon eine umweltÂzerÂstöÂreÂriÂsche, gesundÂheitsÂgeÂfährÂdenÂde StromÂleiÂtung mit 380 KiloÂvolt und sei in gleiÂcher WeiÂse abzuÂlehÂnen. Für die VerÂsorÂgungsÂsiÂcherÂheit bis 2030, das habe der letztÂjähÂriÂge EnerÂgieÂgipÂfel ergeÂben, sei dieÂse AufÂrüsÂtung, in 7‑facher StärÂke und 11-facher LeisÂtung zur jetÂziÂgen LeiÂtung nicht notÂwenÂdig, so GaloÂzy. „Es geht um den euroÂpäiÂschen Atom- und KohÂleÂstromÂhanÂdel“. MdL DünÂkel äußerÂte ZweiÂfel an dieÂser AusÂsaÂge, die BunÂdesÂnetzÂagenÂtur habe den Bedarf mehrÂfach bestäÂtigt. Er stellÂte den AnweÂsenÂden einen AusÂzug eines SchreiÂbens aus dem bayeÂriÂschen WirtÂschaftsÂmiÂnisÂteÂriÂum vor, in welÂchem StaatsÂmiÂnisÂter Hubert AiwanÂger die bunÂdesÂpoÂliÂtiÂsche BeschlussÂlaÂge anspricht und die KomÂmuÂnen aufÂforÂdert, sich „aktiv und konÂstrukÂtiv einÂzuÂbrinÂgen“. Das vom AktiÂonsÂbündÂnis angeÂregÂte MoraÂtoÂriÂum für die JuraleiÂtung griff DünÂkel auf mit der AusÂsaÂge, dafür würÂde er den bayeÂriÂschen WirtÂschaftsÂmiÂnisÂter als AdresÂsaÂten anspreÂchen. Dem widerÂsprach GaloÂzy: Das TheÂma müsÂse zur „ChefÂsaÂche“ gemacht und desÂhalb MinisÂterÂpräÂsiÂdent Söder in die VerÂantÂworÂtung genomÂmen werÂden. Schon 2014 hatÂte es einen PlaÂnungsÂstopp für die damals durch den LandÂkreis NürnÂberÂger Land geplanÂte GleichÂstromÂtrasÂse „SüdÂostÂlink“ gegeÂben, die sich, ohne die hefÂtiÂgen ProÂtesÂte geraÂde auch in der RegiÂon, inzwiÂschen im Bau befinÂden würÂde. Das MoraÂtoÂriÂum war vom damaÂliÂgen MinisÂterÂpräÂsiÂdenÂten Horst SeeÂhofer durchÂgeÂsetzt worden.

DünÂkel schlug vor, einen TerÂmin mit den AltÂdorÂfer StadtÂräÂten, der BürÂgerÂinitiaÂtiÂve (BI) und TenÂneT anzuÂstoÂßen. Mit dieÂsem VorÂschlag waren die LudersÂheiÂmer ClauÂdia Groß, Ingrid Schmidt sowie GünÂther Schwarz, der für die AltÂdorÂfer CSU im StadtÂrat sitzt, grundÂsätzÂlich einÂverÂstanÂden. ClauÂdia Groß betonÂte jedoch, dass es bei dieÂsem TerÂmin nicht um TrasÂsenÂverÂläuÂfe gehen werÂde, sonÂdern um die komÂpletÂte AblehÂnung der JuraleiÂtung. Ingrid Schmidt wies darÂauf hin, dass das derÂzeiÂtiÂge UmspannÂwerk 8,5 HektÂar groß sei. AufÂgrund der AufÂrüsÂtung der JuraleiÂtung sucht TenÂneT nach einem weiÂteÂren zehn bis 15 HektÂar groÂßen AreÂal, da durch den NeuÂbau der StromÂtrasÂse das UmspannÂwerk erweiÂtert werÂden muss. „Die gesundÂheitÂliÂchen GefahÂren und UmweltÂeinÂgrifÂfe werÂden dabei nicht berückÂsichÂtigt“, so Schmidt. Sie verÂmissÂte auch die TransÂpaÂrenz, dass die LudersÂheiÂmer als DirektÂbeÂtrofÂfeÂne bisÂlang nicht offen über die konÂkreÂten PlaÂnunÂgen inforÂmiert werÂden. Groß merkÂte an, dass am OrtsÂausÂgang von LudersÂheim direkt unterÂhalb der AutoÂbahn eine neue TrasÂsenÂfühÂrung in einem nur rund 200 Meter breiÂten LärmÂschutzÂwald geplant sei. Wie könÂne dort noch der MinÂdestÂabÂstand von 400 Metern einÂgeÂhalÂten werÂden, wenn 40 Meter Abstand zur AutoÂbahn einÂgeÂhalÂten werÂden müsÂsen und die FreiÂleiÂtung selbst auch schon eine SpannÂbreiÂte von ca. 50 Meter ohne beidÂseiÂtiÂgem SchutzÂstreiÂfen hat?
Auf VerÂwunÂdeÂrung stieß desÂhalb die zuvor von DünÂkel geäuÂßerÂte FraÂge, welÂche TrasÂse man in LudersÂheim bevorÂzuÂge. GünÂther Schwarz antÂworÂte dazu, man wolÂle gar keiÂne AufÂrüsÂtung, da man sie für die StromÂverÂsorÂgung nicht brauÂche. Eine TotalÂabÂlehÂnung hielt DünÂkel „für nicht klug, wenn man als GemeinÂde im bevorÂsteÂhenÂden RaumÂordÂnungsÂverÂfahÂren keiÂne VariÂanÂte wählt“. GaloÂzy merkÂte an, dass sich bei der VerÂhinÂdeÂrung der P44mod die FunÂdaÂmenÂtalÂabÂlehÂnung als genau richÂtig erwieÂsen habe. Georg Stumpf, ElekÂtroÂinÂgeÂnieur aus PühlÂhof und MitÂglied der BI LeinÂburg, verÂmissÂte bei DünÂkel die gleiÂche LeiÂdenÂschaft wie bei den BürÂgern und WähÂlern, die TrasÂse zu verhindern.
Als weiÂteÂres ErgebÂnis des gut einÂstünÂdiÂgen Gesprächs sagÂte DünÂkel zu, beim AbgeÂordÂneÂtenÂbüÂro FrieÂser in BerÂlin den aktuÂelÂlen GesprächsÂstand erfraÂgen zu wolÂlen. Groß forÂderÂte eine Umkehr des derÂzeit vorÂherrÂschenÂden zenÂtraÂlen AnsatÂzes der EnerÂgieÂkonÂzerÂne hin zu einer dezenÂtraÂlen BürÂgerÂenÂerÂgieÂwenÂde, und GaloÂzy eine KosÂten-/NutÂzenÂanaÂlyÂse von TenneT.
WeiÂter will der LandÂtagsÂabÂgeÂordÂneÂte ein AbstimÂmungsÂgeÂspräch mit WirtÂschaftsÂmiÂnisÂter Hubert AiwanÂger koordinieren.
BrückÂner, BüroÂleiÂter von DünÂkel, stellÂte die FraÂge, wie man die bestehenÂde bunÂdesÂgeÂsetzÂliÂche FestÂschreiÂbung dieÂser LeiÂtung ändern wolÂle? Hier verÂwies GaloÂzy auf das BunÂdesÂbeÂdarfsÂplanÂgeÂsetz, desÂsen ÜberÂprüÂfung und AktuaÂliÂsieÂrung regelÂmäÂßig im BunÂdesÂtag disÂkuÂtiert und abgeÂstimmt wird. Eine ablehÂnenÂde MehrÂheit, beiÂspielsÂweiÂse mit den StimÂmen der RegieÂrungsÂkoÂaliÂtiÂon, könÂne die JuraleiÂtung und andeÂre unnöÂtiÂge TrasÂsen verhindern.