Pres­se­mit­tei­lung vom 20.07.2025 – Mil­li­ar­den­grab Sued­Link! Wer soll das bezahlen?

Minis­ter­prä­si­dent Söder und die Bun­des­mi­nis­te­rin­nen Katha­ri­ne Rei­che und Doro­thea Bär kom­men auf Ein­la­dung des Über­tra­gungs­netz­be­trei­bers Trans­netBW am Frei­tag, den 25.07.2024 nach Oer­len­bach für den Spa­ten­stich zum Bau­be­ginn von Sued­Link in Bay­ern. 

Die Bür­ger­initia­ti­ven Berg­rhein­feld e.V. und A7 Strom­tras­se NEIN e.V. Was­ser­lo­sen, pla­nen hier­zu eine Mahn­wa­che vor der Wil­helm-Heg­ler-Hal­le in Oer­len­bach am 25.07.2025, 11.00 Uhr. 

Kri­tik an über­di­men­sio­nier­tem Netz­aus­bau 

Die Bür­ger­initia­ti­ven kri­ti­sie­ren seit Jah­ren die Not­wen­dig­keit die­ses über­di­men­sio­nier­ten und über­teu­er­ten Netz­aus­baus. Der Netz­ent­wick­lungs­plan der Bun­des­netz­agen­tur, wel­cher dem gigan­ti­schen Netz­aus­bau zugrun­de liegt, geht nach­weis­lich von fal­schen Annah­men aus. Der Strom­ver­brauch in Deutsch­land sinkt seit Jah­ren, anstatt – wie immer wie­der pro­gnos­ti­ziert – anzu­stei­gen. Aktu­ell soll der Aus­bau der deut­schen Strom­ver­teil­net­ze (Stadt­wer­ke) und der Strom­über­tra­gungs­net­ze (Über­tra­gungs­netz­be­trei­ber wie bspw. Ten­neT) 500 Mil­li­ar­den Euro (!) kos­ten. Das Netz soll so weit aus­ge­baut wer­den, dass auch noch die letz­te Kilo­watt­stun­de auf­ge­nom­men wer­den kann. 

Ist das wirk­lich not­wen­dig – oder läuft hier etwas gewal­tig aus dem Ruder?” 

Sie­he hier­zu auch den Bei­trag „Im Netz ver­fan­gen“ von Dr. Wer­ner Neu­mann, Spre­cher des Arbeits­krei­ses Ener­gie im BUND Natur­schutz, und Ari­bert Peters, Vor­sit­zen­der des Bun­des der Energieverbraucher.

Der Strom­preis steigt und die Staats­kas­sen wer­den immer lee­rer. Letzt­lich wer­den die pri­va­ten Haus­hal­te und die Unter­neh­men über ihren Strom­preis bezah­len, denn für eine Ent­las­tung von der Strom­steu­er, wie im Koali­ti­ons­ver­trag fest­ge­legt, ist kein Geld mehr in der Staats­kas­se. Das scha­det dem Wirt­schafts­stand­ort und ist auch aus sozia­len Grün­den zurück­zu­wei­sen. 

Dabei könn­te die Poli­tik jetzt noch zum Woh­le der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger und der Wirt­schaft ein­grei­fen. Ein gro­ßer Teil der geplan­ten Lei­tun­gen sind bis­her weder geneh­migt noch im Bau. Es geht um einen drei­stel­li­gen Mil­li­ar­den­be­trag, der ein­ge­spart wer­den kann. 

Eine HGÜ-Lei­tung ist erst dann funk­ti­ons­fä­hig, wenn sie von Nord nach Süd durch­gän­gig gebaut ist. Eine Inbe­trieb­nah­me 2028 hal­ten nicht nur die Bür­ger­initia­ti­ven für uto­pisch. 

Für den Bau­ab­schnitt durch Bay­ern liegt zwar ein Plan­fest­stel­lungs­be­schluss vor, aber es gibt auf die­ser Stre­cke auch Sperr­grund­stü­cke für die bis­her kei­ne Grund­dienst­bar­keit ein­ge­tra­gen wur­de und für die Betre­tungs­ver­bot besteht. Vor dem Bau­be­ginn ist zudem eine Aus­füh­rungs­pla­nung erfor­der­lich. 

HGÜ zu teu­er 

Die ursprüng­li­chen Kos­ten­an­nah­men sind längst gesprengt, die Schä­den, die durch den Bau ent­ste­hen, sind mas­siv, wie die bereits lau­fen­den Bau­ar­bei­ten in Baden-Würt­tem­berg zei­gen. Die Bau­ar­bei­ten wer­den teil­wei­se rück­sichts­los durch­ge­zo­gen. Die Boden­struk­tur wird mut­wil­lig zer­stört. Bei den Spül­boh­run­gen wird Ben­to­nit ver­wen­det, das aus den Bohr­lö­chern in die Bäche läuft. Die Schä­den, die für Natur und Umwelt und für die Land­wirt­schaft ent­ste­hen sind nicht abschätz­bar. 

Alter­na­ti­ven gefor­dert 

Dabei geht es den Bür­ger­initia­ti­ven nicht um die gene­rel­le Ableh­nung von Strom­netz­aus­bau. Gera­de in den Strom­ver­teil­net­zen (Stadt­wer­ke) ist umfang­rei­cher Netz­aus­bau nötig. Kri­ti­siert wird ein völ­lig über­zo­ge­ner Netz­aus­bau, abge­lei­tet aus regel­mä­ßig fal­schen Annah­men der BNetzA und poli­tisch durch­ge­wun­ken. Wir müs­sen weg von einem zen­tra­lis­ti­schen Sys­tem hin zu einem dezen­tra­len Sys­tem mit netz­dien­li­chen Speichern.
Sie­he hier­zu auch das Inter­view mit Klaus Min­drup auf ntv: 

Fazit: 

  • Sued­Link ist nicht bezahl­bar und tech­nisch nicht umsetzbar.
    Hier droht ein Mil­li­ar­den­grab! 
  • Die Umset­zung der Ener­gie­wen­de als deut­lich dezen­tra­le­res Sys­tem, getra­gen von Bür­ger­en­er­gie­ge­nos­sen­schaf­ten und Stadt­wer­ken, ist eine kos­ten­güns­ti­ge und umwelt­freund­li­che­re Alter­na­ti­ve, die in die öffent­li­che poli­ti­sche Dis­kus­si­on gehört. Bun­des­netz­agen­tur und die Poli­tik stel­len sich taub. Damit muss end­lich Schluss sein. 

Des­halb for­dern die Bür­ger­initia­ti­ven eine Neu­pla­nung des Netz­aus­baus! 

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