Gro­ße Trak­tor-Demo und Ein­wei­hung des Tras­sen­mar­terls am 12.07.2024

Tras­sen­geg­ner trot­zen dem stür­mi­schem Wetter

Pünkt­lich zum eigent­li­chen Start der Demo ging ein Gewit­ter über Alt­dorf, Luders­heim, Win­kel­haid und Wein­hof nie­der, so dass der Pro­test­marsch ver­zö­gert begin­nen muss­te. Trotz des strö­men­den Regens zogen 27 Trak­to­ren und eine gro­ße Grup­pe von Fuß­gän­gern durch Luders­heim. Beson­ders ein­drück­lich ver­lief der Zusam­men­schluss der zwei laut­stark hupen­den Demo­zü­ge auf der Haupt­stra­ße, die in die­ser Zeit von Poli­zei und Feu­er­wehr für den Durch­gangs­ver­kehr gesperrt wurde.

Am Ziel­punkt, dem neu­en Tras­sen­mar­terl, das in Nähe des geplan­ten zwei­ten Umspann­wer­kes sei­nen Platz gefun­den hat, kamen für die Kund­ge­bung gut 100 Teil­neh­mer zusammen.

Ingrid Schmidt und Car­men Brun­ner, betrof­fe­ne Grund­stücks­ei­gen­tü­me­rin­nen, beschrie­ben den Druck, unter den sie von der Fir­ma Ten­net gestellt wer­den. Dabei wün­schen sie sich eine ein­deu­ti­ge­re Unter­stüt­zung durch den Bau­ern­ver­band. Schmidt erklär­te, war­um sie die Rah­men­ver­ein­ba­run­gen zwi­schen Tras­sen­bau­er Ten­net und dem Bau­ern­ver­band kri­tisch sieht: “Was nützt mir ein Geld, wenn ich als Land­wirt kei­ne Flä­chen mehr habe? Kei­nen Acker, kei­nen Wald! Für die Luders­hei­mer Bevöl­ke­rung kei­nen Bann­schutz­wald mehr. Luders­heim ist unse­re Hei­mat, und wir wer­den unse­re Hei­mat nicht kampf­los der Fir­ma Ten­net überlassen!”

Die not­wen­di­gen kla­ren Wor­te fand des­halb Andre­as Geist­mann, Kreis­ob­mann des BBV im Nürn­ber­ger Land, zur Jura­lei­tung: “Wir leh­nen als Bau­ern­ver­band die­se Tras­se kom­plett ab. Nicht, weil wir nur sagen, “die stört mich, die will ich nicht anschau­en”, oder ich erwar­te gesund­heit­li­che Schä­den. Son­dern weil wir grund­sätz­lich die Fra­ge stel­len: Was hat eine sol­che Lei­tung in der dezen­tra­len Ener­gie­wen­de zu suchen?”

Gar­ry Lehr aus Win­kel­haid, der gemein­sam mit Wolf­gang Kau­tz aus Birn­thon und Wer­ner Kal­bus aus Hagen­hau­sen das neue Tras­sen­mar­terl ent­wor­fen und gebaut hat, beschrieb ein­drück­lich die Idee, die hin­ter dem Denk­mal für 10 Jah­re Wider­stand gegen den über­di­men­sio­nier­ten Netz­aus­bau steht: Stand­fes­tig­keit und Aus­dau­er zeich­nen den Pro­test seit 2014 aus. Dabei steht das rot-gel­be Tras­sen­kreuz, das in vie­len Regio­nen ent­lang geplan­ter Tras­sen als Zei­chen des Wider­stands ver­wen­det wird, im Mittelpunkt.

Hans-Die­ter Pletz erläu­ter­te die Posi­ti­on des Bund Natur­schutz zum Netz­aus­bau: “Was die Tras­se alles bedeu­tet an Wald­zer­stö­rung, da sagen wir, das unter­stüt­zen wir nicht. Wir wol­len den Schutz der Natur in den Vor­der­grund stel­len. Wenn wir über die Ener­gie­wen­de reden, dann ver­ste­hen wir dar­un­ter eine regio­na­le, dezen­tra­le Ener­gie­er­zeu­gung, und da brau­che ich kei­ne Stromautobahnen.”

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